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Verrat im Zunfthaus

Verrat im Zunfthaus

Titel: Verrat im Zunfthaus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Petra Schier
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hier vorgesprochen hat.»
    Adelina nahm ihr das gefaltete Pergament ab und überflog es selbst noch einmal. «Ins Bergische ist er gereist. Das lässt sich ja leicht überprüfen. Herr Reese müsste doch wissen, wo sich sein Cousin aufhält.» Sie blickte auf und sah Mira, die still vor dem Tisch stand, streng in die Augen. Das Mädchen war mit Vitus und Neklas gerade erst zurückgekehrt, und Adelina hatte sie nach ihrem Fund sofort zu sich gerufen. «Du bist also ganz sicher, dass dies das Päckchen ist, welches dir der Bote übergeben hat?»
    «Ja doch.» Mira nickte eifrig. «Ich erkenne genau das Goldband da.» Sie deutete auf die gewirkte Schnur. «Und ich habe ja auch gesagt, dass ich es vor Vitus oben auf dem Regal versteckt habe. Wenn er so was findet, macht er es kaputt.» Sie senkte verlegen den Kopf.
    «Ich mache dir ja keine Vorwürfe», beruhigte Adelina sie. «Es ist nur ärgerlich, dass wir es danach alle vergessen haben.» Adelina dachte daran, was sie dem Vogt erzählt hatte. Sie musste unbedingt mit Reese über ihren Fund sprechen.
    Neklas war sofort noch einmal losgegangen, um den Gewaltrichter zu suchen, doch er war schon seit einer geraumen Weile fort, und Adelina wunderte sich, wo er blieb.
    Kurz darauf trat Neklas jedoch zusammen mit Reese in die Küche. Die beiden Männer wirkten besorgt. Neklas schüttelte seine nassen schwarzen Locken wie ein Hund, und Adelina beeilte sich, ihnen die tropfnassen Umhänge abzunehmen. Erschöpft setzten sich die beiden an den Tisch. Neklas griff nach dem Bierkrug. Er goss sich und dem Gewaltrichter ein und sagte dann: «Er ist tot.»
    «Wer ist tot?», fragte Adelina erstaunt.
    «Caspar.» Neklas trank das Bier in einem Zug aus und goss sich gleich noch einmal nach.
    Reese nickte grimmig. «Er wurde niedergestochen in einer Gasse am Hafen gefunden. Der Büttel brachte ihn ins Hospital und informierte dann mich, da der Vogt anderweitig beschäftigt ist. Magister Burka war gerade bei mir, also machten wir uns sofort auf den Weg, doch Caspar war so schwer verletzt, dass auch Euer Gemahl nichts mehr für ihn …»
    «Und?», unterbrach Adelina ungeduldig. «Hat er etwas über Griet gesagt?»
    Neklas schüttelte den Kopf. «Nein, aber zumindest hat er uns noch gesagt, wo sich Eginhard Laufer aufhält. Der Büttel hat schon seine Männer ausgeschickt, und auf dem Weg hierher sind uns Stadtsoldaten zuPferde begegnet. Hauptmann Greverode wird Laufer festsetzen.»
    Adelina atmete erleichtert auf, doch dann erschrak sie. «Neklas, es wird Griet doch nichts geschehen, oder? Diese Soldaten …»
    «Nein. Sobald Laufer in der Stadt ist, werden wir es erfahren. Und gewiss hat er Griet nicht bei sich. Caspar behauptete, er würde sich derzeit in Siegburg aufhalten.»
    «Bei Hilger?»
    Er zuckte mit den Schultern.
    «Aber wenn sie nun doch bei ihm ist. Und wenn ich mir vorstelle, einer der Soldaten fasst sie an.» Adelina sprang von der Bank auf und lief in der Küche auf und ab.
    Neklas stellte seinen Becher ab und ging zu ihr. «Ich weiß, ich mache mir auch Sorgen.»
    Sie konnte die Angst um Griet in seinen Augen sehen. Sie war seine leibliche Tochter. Wenn sie auch erst seit einem Jahr bei ihnen war, so gehörte sie doch inzwischen uneingeschränkt zu ihrer Familie. Wie schlimm musste es für ihn sein, abzuwarten und nicht selbst loszureiten, um ihr zu helfen? Er hatte sich seit mindestens zwei Tagen nicht mehr rasiert, und die dunklen Schatten auf Kinn und Wangen ließen ihn noch müder wirken.
    Er zog sie in seine Arme. «Wir finden sie, und es wird ihr nichts geschehen. Ich verspreche es. Sobald wir wissen, wo sie ist, gehe ich selbst dorthin und hole sie.»
    «Und ich komme mit», seufzte sie an seiner Schulter.
    Reese hüstelte verlegen. «Verzeiht, Frau Adelina, aber wegen der Soldaten braucht Ihr Euch, denke ich, keine Sorgen zu machen. Nach dem Vorfall hier im Hause hat der Hauptmann drakonische Strafen verhängt. Greverodeist kein schlechter Mann, das sagte ich ja. Ich vermute übrigens, dass Eure Magd den Soldaten, diesen Gustav, wohl nicht anzuzeigen braucht.» Auf Adelinas wütenden Blick hob er beschwichtigend die Hand und erklärte: «Greverode ließ ihn auspeitschen, vielleicht habt Ihr davon gehört. Die Wunden haben sich böse entzündet, er wird wohl nicht mehr lange leben. Vielleicht seine gerechte Strafe, doch wird es mit ziemlicher Wahrscheinlichkeit nicht mehr zu einem Prozess kommen.»
    «Vielleicht ist es besser so», warf Benedikta ein, die still

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