Verruchte Begierde: Roman (German Edition)
vollkommen lächerlich. Sie ist total verrückt. Du solltest die perversen Bücher sehen, die sie immer mit ins Bett bringt.«
»Das würde ich sehr gern«, gab Kari lachend zu.
»Du widerlicher Heuchler!« Bonnie schlug ihm auf den kahlen Fleck auf seinem Kopf. »Bisher hast du dich nicht über die Bücher beschwert, sondern hast begeistert alles, was da drin steht, ausprobiert.«
Kari lachte noch mehr.
»Sie nörgelt ständig an mir rum«, fuhr Pinkie mit weinerlicher
Stimme fort. »Iss dies, iss das da nicht. Denk an deinen Blutdruck. Wie viel hast du heute schon getrunken?«
Ohne darauf einzugehen, wollte Kari von Bonnie wissen: »Und wie sieht’s mit dem Rauchen aus?«
»Oh, auch meine Zigaretten hat das Monster rationiert«, antwortete Pinkie, bevor Bonnie die Gelegenheit zu einer Erwiderung bekam. »Ich musste sie auf fünf Päckchen am Tag herunterfahren.«
Beide Frauen lachten, Bonnie beugte sich zu ihm herab, küsste ihn vernehmlich auf die Wange, ließ besitzergreifend einen Arm auf seiner Schulter liegen und sah wieder Kari an. »Du wirkst total erholt.«
»Ach ja? Das muss an der Bergluft liegen«, gab sie scheu zurück.
Aber Pinkie war eindeutig zu gewieft, um ihr diese Erklärung abzukaufen, denn er wollte sofort von ihr wissen: »Wer hat dir übrigens erzählt, dass ich, uh, bei Bonnie eingezogen bin?«
»Wer hat es denn gewusst?«, fragte sie zurück.
Pinkie sah sie grinsend an. »Er hat dich gefunden!«
Sie lachte glücklich auf. »Ja, er hat mich gefunden.« Dann schlang sie sich die Arme um den Bauch, wie, um ihr Glück dort festzuhalten, und fügte strahlend hinzu: »Und er ist einfach wunderbar, und wir sind geradezu absurd, wahnsinnig, unsterblich und hoffnungslos ineinander verliebt.«
Bonnie schlug krachend auf die Tischplatte. »Habe ich es doch gewusst.«
»Du hast es gewusst?«, hakte Pinkie nach. »Ich habe ihn doch wohl nach Breckenridge geschickt.«
»Es ist mir total egal, wem ich dieses Glück verdanke, euch zwei oder meinem Schutzengel. Auf alle Fälle ist er … oh, er ist …«
»Ich glaube, wir haben verstanden«, stellte Pinkie trocken fest. Schließlich wollte er auf keinen Fall den Eindruck eines Softies machen, aber seine Augen waren verdächtig feucht, und unter der Tischplatte drückte er erleichtert Bonnies Hand. Es bedeutete ihm alles, dass sein Schützling endlich wieder glücklich war. »Ich freue mich für dich, Schätzchen. Und wo ist der Inbegriff der Männlichkeit im Augenblick?«
»Er wäre gerne mitgekommen, musste allerdings erst mal ins Büro. Er meinte, dass sich die Akten wahrscheinlich auf seinem Schreibtisch türmen.« Inzwischen hatte Bonnie ihr eine Tasse Kaffee eingeschenkt, aber ohne auch nur einen Schluck zu trinken, stellte sie sie wieder auf den Tisch zurück. »Apropos, habe ich selbst noch einen Schreibtisch in der Redaktion? Ich bin extra hierher statt zum Sender gekommen, weil ich mich nicht zum Narren machen wollte, falls ihr keinen Job mehr für mich habt.«
Pinkie hob seine Kaffeetasse an den Mund, und Bonnie entschuldigte sich diplomatisch und zog sich ins Schlafzimmer zurück, um sich zu Ende anzuziehen. »Wie kommst du darauf, dass du keinen Job mehr hast? Sie haben dich schließlich nicht gefeuert, und ich bin nach wie vor der zuständige Redakteur. Oder war es zumindest noch, als ich Freitagabend heimgefahren bin. Ich habe also noch immer die Macht, zu heuern und zu feuern, wie man so schön sagt.«
»Aber ich habe die Lächelnde Sally jeden Abend in
den Nachrichten gesehen. Und als wir das letzte Mal miteinander gesprochen haben, hast du mir erklärt, ihr hättet meinen Job im Politikressort jemand anderem gegeben. Nicht, dass ich den wiederhaben wollte«, fügte sie eilig hinzu. »Ich glaube, jetzt würde es mir noch schwerer fallen, in Berichten über unseren Bezirksstaatsanwalt unvoreingenommen zu sein.« Sie sah Pinkie mit einem strahlenden Lächeln an, wurde dann aber sofort wieder ernst. »Also, habe ich noch einen Job?«
Er lehnte sich auf seinem Bugholzstuhl zurück, der im Grunde viel zu klein für seinen kugelrunden Körper war. »Ich habe mir ein paar Gedanken gemacht. Lass mich dir erzählen, was dabei rausgekommen ist.«
»Ich höre.« Obwohl sie nicht ungeduldig wirken wollte, schlug das Herz ihr bis zum Hals. Dies wäre der Augenblick der Wahrheit. Würde Pinkie ihr genug vertrauen, um ihr eine neue verantwortungsvolle Position, die ihrem Talent und ihrer Erfahrung würdig war, anzuvertrauen? Oder
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