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Verschlungene Wege: Roman (German Edition)

Verschlungene Wege: Roman (German Edition)

Titel: Verschlungene Wege: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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Goldfolie, die man in Hotels aufs Kopfkissen gelegt bekommt. Maria, das Zimmermädchen, ist meine Dealerin.«
    Reece verzog das Gesicht zu einem gequälten Lächeln. »Die sind nicht schlecht. Danke, vielleicht …«
    »Reece.« Joanies kurz angebundener, sachlicher Ton sorgte dafür, dass Reeces Kopf wieder von unter der Spüle auftauchte. »Komm mal eine Minute mit in mein Büro.«
    Reece und Linda-Gail sahen sich kurz an, wobei in Linda-Gails Augen tiefes Mitleid stand. Dann erhob sich Reece und folgte Joanie in das kleine Büro.
    »Mach die Tür zu. Gerade hat mich mein Sohn angerufen. Der Sheriff war anscheinend draußen auf der Ranch und hat Fragen gestellt. Er scheint nach einem Paar zu suchen beziehungsweise nach einer Frau, die eventuell vermisst wird. Lo bekam nicht allzu viel aus ihm heraus, aber er ist schließlich nicht blöd und kann zwei und zwei zusammenzählen.«
    Sie drehte sich zu dem kleinen Bürofenster um und schob es hoch, bevor sie ihre Zigaretten aus der Schürzentasche holte. »Rick meint, irgendjemand hätte gesehen, wie der Frau was zugestoßen ist. Und dass dieser Jemand auf dem Little Angel Trail unterwegs war und etwas auf der anderen Seite des Flusses beobachtet haben will. Und da ich auch nicht ganz blöd bin, dachte ich, dieser Jemand könntest du sein.«
    »Der Sheriff hat mich gebeten, nichts zu sagen, bis er Nachforschungen angestellt hat, aber da er sowieso nichts findet … Ich habe gesehen, wie ein Mann eine Frau umgebracht hat. Ich habe gesehen, wie er sie erwürgt hat, aber ich war zu weit weg, um ihr zu helfen. Ich war zu weit weg, um auch nur das Geringste unternehmen zu können. Und jetzt finden sie keinerlei Anhaltspunkte dafür, so als sei nichts geschehen.«
    Joanie stieß eine Rauchwolke aus. »Was für eine Frau?«
    »Keine Ahnung. Ich habe sie nicht erkannt, ich konnte sie, oder besser ihr Gesicht, nicht so genau sehen. Und seines auch nicht. Aber ich hab gesehen, dass …«
    »Jetzt werd bitte nicht hysterisch.« Joanie blieb unverändert sachlich. »Setz dich, wenn’s sein muss, aber werd nicht hysterisch.«
    »Gut. Einverstanden.« Reece setzte sich zwar nicht, wischte sich aber mit den Handballen die Tränen aus dem Gesicht. »Ich hab die beiden gesehen, ich hab gesehen, was er ihr angetan hat. Ich bin die Einzige, die überhaupt was gesehen hat.«
    Ihre Stiefel, die gegen den Boden schlugen.
    Hohe Nike-Turnschuhe mit silbernem Logo vor der Abstellkammer.
    Seine schwarze Jacke und die orangerote Jagdmütze.
    Eine dunkelgraue Kapuze, eine große, schwarze Pistole.
    »Ich bin die Einzige, die überhaupt was gesehen hat«, wiederholte sie. »Aber ich hab nicht genug gesehen.«
    »Du hast gesagt, du wärst mit Brody dort gewesen.«
    »Er war weiter unten. Er hat nichts gesehen. Er ist noch einmal mit mir hochgelaufen, aber es gab nichts mehr zu sehen.« Da sie das Gefühl hatte, in dem winzigen, schuhkartongroßen Raum keine Luft mehr zu bekommen, ging Reece zum Fenster. »Ich hab mir das schließlich nicht eingebildet.«
    »Das behaupte ich auch gar nicht. Wenn du deswegen durcheinander bist, hättest du dir auch den Tag freinehmen können.«
    »Ich hatte schon gestern frei, und Sie wissen, was passiert ist. Hat Lo was gesagt … Gab es eine Frau, die auf der Ranch übernachtet hat?«
    »Jeder, der dort ein Zimmer gebucht hat oder auf der Ranch arbeitet, ist wohlauf.«
    »Verstehe.« Reece wusste nicht, ob sie erleichtert oder verzweifelt sein sollte, und schloss die Augen.
    Nachdem sie kurz angeklopft hatte, steckte Linda-Gail ihren Kopf zur Tür herein. »Tut mir leid. Aber da draußen häufen sich die Bestellungen.«
    »Sag ihnen, sie sollen sich gefälligst gedulden«, befahl Joanie und wartete, bis sie die Tür wieder geschlossen hatte. »Schaffst du es, die Schicht noch zu Ende zu machen?«
    »Ja. Ich lenke mich lieber mit Arbeit ab.«
    »Dann marsch in die Küche. Sieh zu, dass du was in den Magen bekommst, und vergiss, was dir Rick Mardson erzählt hat. Du kannst jederzeit zu mir kommen.«
    »Danke. Ich fühle mich wie ein ausgewrungener Putzlappen.«
    »Das wundert mich nicht. Aber jetzt, wo du dich etwas ausgesprochen hast, dürfte es dir schon etwas besser gehen. Du kannst mich übrigens duzen.«
    »Danke. Darf ich dich mal was fragen? Ich hab Brody zwar auch schon gefragt, aber der ist mit Sheriff Mardson befreundet. Was hältst du eigentlich so von ihm? Vom Sheriff, meine ich.«
    »So viel, dass ich ihn bereits zweimal gewählt habe, als er für das

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