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Verschwörung im Zeughaus

Verschwörung im Zeughaus

Titel: Verschwörung im Zeughaus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Petra Schier
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sind sie rausgegangen. Sie werden im Hof sein.»
    «Es ist bereits dunkel», gab Mira zu bedenken und erhob sich. «Ich gehe mal nachsehen, wo sie sind. Müssten nicht Magda und Franziska mit den Kindern auch längst zurück sein?»
    Kaum hatte sie dies ausgesprochen, als von der Apotheke her ein lautes Türklappen und dann fröhliche Stimmen zu vernehmen waren. Nur wenige Augenblicke später flog die Küchentür auf, und Colin stürmte herein. Auf dem Arm trug er einen großen Weidenkorb, aus dem das Grün von Rüben und Kohlköpfen ragte.
    «Mutter», rief er. «Hier ist ganz viel Gemüse! Magda will morgen einen Eintopf machen. Sie hat auch zwei geschlachtete Hühner gekauft, die müssen aber noch gerupft werden. Und fette Speckstreifen.»
    Adelina stand auf, nahm ihm den Korb ab und stellte ihn auf den Tisch. «Sehr schön, Colin. Das wird ja ein richtiges Festmahl. Hast du Griet draußen gesehen?»
    Der Junge schüttelte den Kopf. «Nein, aber Vitus ist hinten im Hof. Ich habe ihn lachen gehört, wahrscheinlich spielt er mit Fine.»
    «Geh bitte und hol ihn herein», bat Adelina.
    Sogleich rannte Colin los, um seinen Auftrag auszuführen. Dabei stieß er beinahe mit Magda zusammen, die, einen weiteren großen Korb am Arm, gerade die Küche betreten wollte.
    «Hoppla, junger Mann!», rief sie lachend. «Nicht so stürmisch.» Als sie die Versammlung in der Küche sah, wurde sie ernst. «Oh, Herrin, Ihr habt ja Gäste. Soll ich etwas zu essen und zu trinken herrichten?»
    Adelina winkte beschwichtigend ab. «Nein, Magda, das ist nicht nötig. Kümmere dich um das Abendessen.»
    «Das sollte ich wohl auch tun», befand Marie. Sie warf ihrem Mann einen kurzen Blick zu, der daraufhin nickte.
    «Ich denke, wir gehen jetzt», sagte er. An Neklas gewandt fügte er hinzu: «Wir sprechen uns morgen.»
    Neklas machte eine zustimmende Geste. «Es wäre wohl am besten, wenn wir gemeinsam mit Tilmanns Männern und den übrigen Soldaten sprechen.»
    Jupp klopfte Neklas freundschaftlich auf die Schulter, dann blickte er in die Runde und hob grüßend die Hand. Marie umarmte Adelina herzlich. Wenige Augenblicke später hatten die beiden das Haus verlassen.
    An ihrer Stelle trat nun auch Franziska in die Küche. Auf der Hüfte trug sie die kleine Katharina, deren Kopf schwer an der Schulter der Magd lehnte.
    «Herrin, ich glaube, für Katharina war der Ausflug zum Markt ein bisschen anstrengend.» Die Magd lachte. «Es ist wohl am besten, wenn sie sich für ein kleines Schläfchen vor dem Abendessen hinlegt. Soll ich sie in ihre Schlafkammer bringen?»
    Adelina strich ihrer kleinen Tochter sanft über die zerzausten schwarzen Locken und nickte schmunzelnd. «Ja, Franziska. Das wird wohl das Beste sein. Hast du Griet irgendwo gesehen?»
    «Nein, Herrin. Ist sie nicht bei Vitus?»
    Eine Antwort auf diese Frage erübrigte sich, denn Vitus kam in diesem Moment durch die Tür. Seine Katze Fine trug er auf dem Arm.
    «Lina, draußen ist es richtig kalt!», rief er fröhlich. «Ich glaube, es wird bald Winter.»
    «Da könntest du recht haben, Vitus.» Adelina deutete auf die Ofenbank. «Komm her und wärme dich auf. Wo steckt denn Griet? Ich dachte, sie leistet dir Gesellschaft.»
    «Hat sie auch», bestätigte Vitus. «Aber dann ist sie zum Abort gegangen, und als sie wiederkam, sagte sie, dass sie ganz vergessen hat, was zu erledigen. Sie ist dann hinten in den Garten gegangen.»
    «In den Garten? Verwundert sah Adelina ihren Bruder an. «Was kann sie denn dort zu erledigen gehabt haben? Und wo ist sie dann hingegangen?»
    «Weiß ich nicht.» Vitus zuckte die Achseln und kraulte Fine am Hals. «Ich hab nicht geguckt, wo sie hingegangen ist.»
    Nun doch ein wenig besorgt blickte Adelina zu Neklas, der dem Gespräch bisher schweigend gefolgt war. «Wo kann sie nur stecken?» Sie ging zur Tür. «Ich glaube, ich schaue mal nach, ob sie oben in ihrer Kammer ist.»
    Neklas nickte. «Und ich sehe vorsichtshalber mal im Garten nach.»
    Nachdem er die Küche verlassen hatte, stieg Adelina die steile Treppe ins Obergeschoss hinauf, und von dort nahm sie die Stiege in die kleine Dachkammer, die sich Griet mit Katharina teilte. Sie hörte Franziska mit dem kleinen Mädchen scherzen. Als sie die Tür öffnete, blickten die beiden ihr überrascht entgegen.
    «Mama!» Die Kleine streckte die Ärmchen nach ihr aus.
    Rasch ging Adelina zu ihr, beugte sich über das Bett und gab ihrer Tochter einen Kuss auf die Stirn. Dann wandte sie sich an die

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