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Verschwörung im Zeughaus

Verschwörung im Zeughaus

Titel: Verschwörung im Zeughaus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Petra Schier
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wolltet ihn selbst mit allen Mitteln loswerden, so erpicht scheint Ihr zu sein, ihn auf dem Richtblock zu sehen.» Adelina hatte die Arme vor dem Leib verschränkt und starrte den Vogt feindselig an.
    Gerlach Haich blickte finster zurück. «Ihr wisst wohl nicht, mit wem Ihr es zu tun habt. Ich werde –»
    «Gar nichts werdet Ihr, Herr Vogt», unterbrach ihn in diesem Moment eine männliche Stimme. Ein mittelgroßer, sehr kräftiger Mann mit rotblondem Haar und Kinnbärtchen trat auf die Apothekentür zu. Seine grauen Augen funkelten beinahe vergnügt, als der Vogt zu ihm herumfuhr. «Wenn ich mich recht entsinne, wolltet Ihr Abstand von den Ermittlungen nehmen, nachdem man mich dazu eingesetzt hat. Ihr kennt doch den Spruch vom Brei, der von vielen Köchen nur verdorben werden kann. Nun, diesen Brei hier habt Ihr ja beinahe anbrennen lassen, wenn ich mir das aufgebrachte Gesicht der Meisterin Burka ansehe. Ich möchte Euch deshalb mit aller Hochachtung bitten, die Befragung dieser Zeugin von nun an mir zu überlassen. Es tut nicht gut, noch mehr Unfrieden unter den Kölner Bürgern zu stiften. Ihr schürt damit nur den Unmut, der sowieso schon allerorten herrscht, weil jemand es geschafft hat, einen unserer Hauptmänner zu ermorden, ohne dafür längst am Galgen zu baumeln.»
    «Herr Overstolz!» Adelina musterte den Rentmeister verblüfft.
    «Meisterin Burka.» Er verneigte sich knapp und lächelte ihr freundlich zu. In Richtung des Vogtes schoss er einen scharfen Blick, den dieser giftig erwiderte. Jedoch zog sich Haich zu Adelinas größter Überraschung zurück.
    «Also gut, waltet Eures Amtes», knurrte er. «Aber denkt daran, dass der Erzbischof als oberster Hirte der Stadt alsbald die Aufklärung dieser Angelegenheit wünscht.» Er schielte zu Adelina hinüber. «Und erinnert Euch des Weiteren daran, was er von Lügnerinnen hält. Wer einen Mörder deckt, macht sich mitschuldig.»
    «Ja, ja, Haich, nun haltet mal die Luft an.» Der Rentmeister machte eine wegwerfende Geste. «Auch der Erzbischof wird nicht wollen, dass ein Mann auf dem Neumarkt hingerichtet wird, bevor nicht seine Schuld zweifelsfrei bewiesen ist. Also geht und streicht Friedrich von Saarwerden noch ein bisschen um den Bart. Ich kümmere mich indes um die Familie Burka.»
    Es sah aus, als wolle der Vogt noch etwas erwidern, entscheide sich dann jedoch dagegen. Er gab seinen Männern einen Wink, und Augenblicke später entfernten sie sich von der Apotheke.
    Thönnes Overstolz nickte zufrieden. «Die wären wir vorerst los. Und nun, Meisterin Burka, führt mich bitte zu Hauptmann Greverode.»
    «Das …» Adelina sog scharf die Luft ein. «Das kann ich nicht.»
    «Ihr meint, das wollt Ihr nicht.» Er lächelte. «Was ich gut verstehen kann. Nun, dann schlage ich vor, Ihr lasst mich zumindest kurz ins Haus, denn die Angelegenheiten, die ich mit Euch besprechen möchte, gehören sicherlich nicht auf dem Marktplatz ausgebreitet.»
    Zögernd warf Adelina einen Blick über die Schulter auf Ludowig, dann gab sie die Tür frei und ließ den Rentmeister eintreten. Er sah sich neugierig und sehr eingehend in der Apotheke um, musterte die Regale, in denen Kisten, Kästen, Dosen, Gläser und Beutel mit unzähligen Arzneien und Ingredienzien aufgereiht waren. Dann wanderte sein Blick über den saubergewischten Verkaufstresen und die Waage mit den verschieden großen Gewichten.
    «Wie ich schon mehrfach hörte, verkauft Ihr neben den üblichen Arzneien auch ein sündhaft gutes Konfekt», begann er in neutralem Ton. «Kandierte Früchte, Zuckerzeug und Marzipan?»
    Adelina nickte vorsichtig. «Das ist richtig. Konfekt wird in dieser Apotheke schon seit Generationen verkauft – nach altem Geheimrezept. Das Marzipan stellt jedoch meine Gesellin Mira her. Sie hat es auf diesem Gebiet bereits zu großer Kunstfertigkeit gebracht.»
    «Mira von Raderberg, nicht wahr? Ihr wisst, dass sie über ihren Stiefvater mit dem Grafen Ailff van Wesel verwandt ist?»
    Erschrocken starrte Adelina ihn an. «Was wollt Ihr damit andeuten?»
    «Andeuten? Nichts.» Overstolz lächelte. «Ich habe lediglich eine Tatsache festgestellt. Und zwar eine, auf die sich der Vogt als Nächstes stürzen wird, sobald er davon Wind bekommt.»
    «Aber warum denn in aller Welt?»
    Er wurde wieder ernst. «Weil, liebe Meisterin Burka, Euer Bruder ebenjene entfernte Verwandte van Wesels vor einigen Jahren zu heiraten beabsichtigte. Schaut nicht so entgeistert, Frau Adelina. Solche Dinge bleiben

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