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Verschwundene Schätze: Roman (German Edition)

Verschwundene Schätze: Roman (German Edition)

Titel: Verschwundene Schätze: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Miklós Bánffy
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allmählich in Verwirrung geriet, bis er dann verstummte und sich die Stirn trocknete. Eine kurze Pause trat ein. Abády beendete sie schließlich:
    »Sie können hier mir gegenüber beliebige Zahlen nennen. Ich wünsche mir genaue Angaben. Eine Abrechnung über die ganze Angelegenheit. Ich mache Sie darauf aufmerksam, dass ich allem nachgehen werde. Ich bin aber jetzt schon der Meinung, dass Gyerőffy, mein Cousin, bei dieser Sache zweifellos sehr schlecht gefahren ist, Sie hingegen sehr gut. Dass Sie aber Ihre feinen Geschäfte machen, und dazu noch mit einem unserer Verwandten, ist unerträglich. Doch wir werden sehen. Jetzt nur noch eines. Was Sie über die Ausstattung sagen, ist nicht stichhaltig. Kozárd war ein richtiges Mustergut. Die Ausstattung allein musste folglich so viel wert sein, wie Sie für alles zusammen bezahlt haben. Hierüber habe ich genaue Angaben.«
    Der kleine, dicke Anwalt sprang auf. »Also, bitte, ja, bitte, gnädiger Herr, ich habe wirklich … einzig helfen wollen. Glauben Sie mir! Und auch seither, bitte, kann ich mich mit der Pacht nicht so befassen, ich widme ja meine ganze Zeit dem Dienst Ihrer gnädigen Familie, meine ganze Kraft. Aber ich werde nachsehen … ich habe damals nur so im Handumdrehen … aus Entgegenkommen … ich weiß gar nicht genau … nur wie ich mich so erinnere … aber ich werde jetzt nachrechnen … und ich übergebe es jedermann gern … und ich klammere mich nicht daran, wenn man mir das Geld meiner Frau zurückgibt. Oh, ich verzichte mit Freuden …«
    Ázbej war offensichtlich recht eingeschüchtert.
    »Gut. Ich will also von der Sache innerhalb einer Woche ein klares Bild bekommen. Und jetzt gehen Sie hinüber zu meiner Mutter. Auch sie will mit Ihnen sprechen. Guten Tag.«
    »Ich empfehle mich untertänig«, krümmte sich der kleine, behaarte Mann, doch als er sich bei der Tür erneut verbeugte, schien unter seinen halb geschlossenen Lidern jäh ein zuversichtliches Licht aufzublinken.
    »Ich gehe, um mich bei der gnädigen Frau Gräfin zu melden!«
    Und er verschwand.

    »Mit dieser Geschichte verhält es sich ganz anders, als du gesagt hast«, sprach Frau Róza nach dem Mittagessen streng zu ihrem Sohn, »er hat nicht nur das bezahlt, was dir von deinem Denunzianten zugetragen wurde, sondern viel mehr und mehrmals, und er hat diesem unglücklichen Laci nur helfen wollen. Und er hat selbst den Beistand seines Schwagers beansprucht, weil er selber nicht so viel Geld hatte …«
    »Seinen Schwager? Das höre ich jetzt zum ersten Mal.«
    »Ja, sein Schwager gab ihm das Geld. Ich habe das von Ázbej erfahren.«
    »Aber liebe Mama, Sie glauben doch nicht etwa, was er da sagt? Auch mir hat er versucht, Lügen aufzutischen, aber ich glaube ihm kein Wort.«
    »Und warum nicht? Warum nicht?«, unterbrach ihn Frau Róza verärgert. »Ich habe mit ihm seit Jahren leider viele Geschäfte, und nie habe ich ihn bei der kleinsten Unwahrheit ertappt. Dabei habe ich ihn einige Male auf die Probe gestellt.« Nun wandte sie sich an die beiden Haushälterinnen, die ihr gegenüber sich emsig ihrer Strickerei widmeten. »Sagen Sie doch, haben wir Ázbejs Handlungen nicht oft kontrolliert? Sprechen Sie, ist es nicht so?«
    »Das ist allerdings schon so!«, sagte Frau Tóthy.
    »Ja, allerdings«, sagte Frau Baczó, und dann setzten sie stumm ihre Strickarbeit fort.
    Bálint zuckte die Achseln. Doch die Mutter fuhr ihn zornig an, bevor er geantwortet hätte: »Vor mir sollst du nicht die Achseln zucken, das verbitte ich mir. Du hast einen meiner altbewährten Diener aufgrund einer reinen Denunziation angeklagt. Dein ganzer Verdacht speist sich aus einer Quelle, die du nicht einmal zu nennen wagst.«
    »Es ist nicht so, dass ich sie nicht zu nennen wage, vielmehr darf ich sie nicht nennen.«
    »Das würde mir schon ausreichen, sie nicht ernst zu nehmen. So habe ich es mein ganzes Leben lang gehalten, und so hat es mich dein seliger Vater gelehrt. Und ich werde mich auch künftig daran halten. Ich gestehe, es kränkt mich sehr, dass die Worte deines geheimen Informanten bei dir stärker ins Gewicht fallen als das, was deine Mutter sagt. Das habe ich wirklich nicht erwartet, von dir wirklich nicht erwartet!«
    Frau Abády verstummte nun und griff in die lackierte Chinatasse, in der sie auf dem Tisch ihre Handarbeit hielt. Ihre weißen, dicklichen Finger wühlten nervös darin. Bálint erhob sich.
    »Aber liebe Mama, darum geht es ja nicht. Ich spreche nicht von dir, wenn ich

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