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Verstohlene Kuesse

Titel: Verstohlene Kuesse Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amanda Quick
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dachte sie.
    »Ich entschuldige mich dafür, dass ich Sie so unhöflich von dem Ball in meine Kutsche zitiert habe. Aber wie Sie sehen können, bin ich für das Fest bei den Smithons einfach nicht angemessen gekleidet.«
    Als sie merkte, dass sie immer noch seine Füße anstarrte, riss sie ihre Augen endlich los und sah ihm ins Gesicht.
    »Sie sehen aus, als wären Sie derjenige, der in den Fluss gefallen ist, Sir.«
    Edison umklammerte die Decken, in denen er ihr gegenübersaß. »Hinein gefallen bin ich nicht.«
    »Wollen Sie damit etwa sagen, dass Sie von jemandem hineingestoßen worden sind? Großer Gott, dann hat mein Gefühl tatsächlich nicht getrogen. Sie wurden angegriffen, stimmt's? Der Mann, mit dem Sie sich getroffen haben, dieser Einohrige Harry, hat er es getan?«
    »Tatsächlich bin ich selbst gesprungen, um Harry aus der Themse zu fischen«, antwortete er.
    »Ich verstehe«, sagte sie, ehe ihr ein weiterer Gedanken kam. »Aber wie ist er überhaupt erst hineingefallen?«
    »Wir hatten eine Begegnung mit dem Vanzakämpfer«, klärte Edison sie mit ruhiger Stimme auf.
    »Gütiger Himmel, sind Sie sicher, dass Sie, abgesehen von der Nässe unbeschadet sind?«
    »Ganz sicher. Es ist nichts passiert, was sich nicht durch ein heißes Bad beheben ließe. Aber der Vanzaschüler ist mir abermals entkommen, weil ich Harry zu helfen gezwungen war.«
    »Haben Sie heute Abend irgendetwas Nützliches in Erfahrung gebracht?«
    »Ich fürchte, dass dieser Abend, statt die Dinge zu erhellen, weitere Fragen aufgeworfen hat.« Edison machte eine nachdenkliche Pause. »Und außerdem hat er meinen Verdacht bestätigt, dass es irgendwo hier in London tatsächlich einen betrügerischen Vanzameister gibt. Zweifellos hat er es ebenfalls auf das Buch der Geheimnisse abgesehen.«
    »Was werden Sie als Nächstes tun?«
    »Ich habe ausführlich über alles nachgedacht. Ich glaube, es wäre wirklich interessant, diesen Meister zu finden und ihm einige Fragen zu stellen«, erklärte Edison in möglichst beiläufigem Ton.
    Wieder bekam Emma eine Gänsehaut. »Wie wollen Sie das anstellen?«
    »Es sollte nicht allzu schwierig sein, diesen jungen Kämpfer nochmals aus der Reserve zu locken. Ganz offensichtlich stehe ich seinem Aufstieg im Zirkel im Weg. Er will sich beweisen, indem er mich im rituellen Kampf besiegt.«
    »Sie meinen, in einem Duell?« Emmas Hände wurden kalt. »Edison, daran dürfen Sie noch nicht mal denken. Dabei könnten Sie verletzt oder gar getötet werden.«
    »Also bitte, Miss Greyson. Haben Sie ruhig ein wenig Zutrauen zu Ihrem Arbeitgeber. Ich gebe zu, ich bin nicht mehr der Jüngste, aber dafür habe ich mit den Jahren zahlreiche Tricks dazugelernt. Ich habe berechtigte Hoffnung, nicht einfach kampflos unterzugehen.«
    »Edison, dies ist wohl kaum der geeignete Augenblick für derartige Scherze. Das alles klingt schrecklich gefährlich. Es gefällt mir einfach nicht.«
    »Ich versichere Ihnen, dass kein Anlass zur Sorge besteht.« Edison strich etwas Schleimiges, Grünes von seinem Bein und lehnte sich auf seinem Sitz zurück. »Und wie steht's mit Ihnen? Sie konnten der Versuchung, Miranda auf dem Ball bei den Smithons ein wenig auszuhorchen, doch ganz bestimmt nicht widerstehen.«
    Emma fuhr zusammen. »Woher wissen Sie, dass ich genau das versucht habe?«
    Edison grinste sie fröhlich an. »Weil Sie natürlich beweisen wollten, dass Sie das schaffen, wo ich versagt habe. Und, hatten Sie Glück?«
    Sie wurde puterrot. Aber sie hatte keine Wahl, erkannte sie, während sie sich zu ihrer ganzen Größe aufrichtete. Sie musste ihm gegenüber einfach ehrlich sein. »Ich habe auf geradezu spektakuläre Art versagt.«
    »Wie bitte?«
    Sie zögerte. »Sie hören es sicher nicht gerne, Sir, aber ich muss Sie davon in Kenntnis setzen, dass ich Ihren Plan, mich als Köder für Lady Ames zu verwenden, sicher ruiniert habe.«
    »Ruiniert?« Er zog fragend die Brauen hoch.
    »Allerdings möchte ich hinzufügen, dass es nicht meine Schuld war, dass alles derart unglücklich verlief. Sie hat mich provoziert.«
    »Provoziert«, wiederholte er langsam. »Miranda hat Sie provoziert?«
    »Genau.«
    »Vielleicht erzählen Sie mir am besten die ganze Geschichte von Anfang an.«
    Sie richtete ihren Blick auf die Kissen hinter seinem Kopf. »Da gibt es nicht viel zu erzählen. Es sollte genügen, wenn ich sage, dass Lady Ames gewisse unziemliche Anspielungen auf unsere Verlobung gemacht hat.«
    »Und was war die genaue Natur

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