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Verstoßen: Thriller (German Edition)

Verstoßen: Thriller (German Edition)

Titel: Verstoßen: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Esther Verhoef , Berry Escober
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hätte sich wahrscheinlich in Luft aufgelöst oder in einen vom Fußboden aufsteigenden Rauchkringel.
    »Ihr Exmann, den du hast umbringen lassen, meinst du?«, hörte er den Mann atemlos hervorstoßen. »Dem du die Kehle hast durchschneiden lassen?«
    Walter schwieg. Wandte den Kopf ab.
    Es schien eine Ewigkeit zu dauern, bis er hörte, wie sich die Schritte des Mannes entfernten. Vorsichtig schaute er auf.
    Der Mann stand nun vor dem Fenster. Hatte ihm den Rücken zugekehrt, den Kopf gesenkt. Geballte Fäuste in den Hosentaschen. »Sven Nielsen unter Druck setzen«, fuhr der Eindringling fort. Seine Stimme klang nun wieder ruhig. »So lautete der Auftrag. Und er ist ziemlich zur Sache gegangen, was? Hat gleich mal Svens kleinen Sohn entführt. Nur dummerweise wusste er nicht, dass der Kleine das Stiefkind seines Auftraggebers war. Das konnte er auch nicht wissen, schließlich wusste er nicht, wo du wohnst oder wie du aussiehst. Er wusste überhaupt nichts von dir. Du seiest paranoid, meinte er. Eure Zusammenarbeit musste unter allen Umständen geheim bleiben. Verständlich, wenn man weiß, womit du deinen Lebensunterhalt verdienst.«
    Darauf konnte er unmöglich von selbst gekommen sein. Dieser Mann musste mit Miguel gesprochen haben. Aber Miguel kannte nicht einmal ihn. Außer Alain wusste niemand, wer er war.
    »Der Einzige, der wusste, dass Miguel für dich arbeitet«, fuhr der Mann fort, »war Alain Lardin. Der hatte ihn nämlich angeschleppt. Und Lardin kanntest du wiederum über Sven Nielsen, der dir von der Sache mit den Rennpferden in Frankreich erzählt und dich mit seinen dortigen Verbindungsleuten in Kontakt gebracht hat. Du lässt deine Stuten in Frankreich decken, weil die Fohlen dann mehr einbringen. Also pendelst du sowieso ein paar Mal im Jahr nach Poitiers und wieder zurück. Von Alain Lardin lässt du dir erzählen, dass es Möglichkeiten gibt, noch mehr Geld zu verdienen, viel mehr sogar. Du wirst sein Sponsor. Von einem Tag auf den anderen stehst du an der Spitze eines komplizierten, aber lukrativen Dopinghandels. Hatte vielleicht Valerie so hohe Ansprüche, dass du wegen ihres Lebensstandards zu solchen Machenschaften gezwungen warst? Das Klagelied hab ich nämlich schon mal gehört. «
    Der Mann stand noch immer mit dem Rücken zu ihm. Entgeistert starrte Walter ihn an. Ein Schauder lief ihm über den Rücken. »Woher … weißt du das?«
    Der Eindringling drehte sich kurz zu ihm um. »Das eine oder andere hat mir dein Pitbull erzählt, und ansonsten habe ich ein paar Puzzlestücke an die richtige Stelle gelegt. Aber so richtig knifflig war es gar nicht, Elias. Das Konstrukt war nicht schlecht, aber auch nicht wirklich gut. Du hast Fehler gemacht. « Er blickte wieder nach draußen. Geisterhaft spiegelte er sich in der Glasscheibe. »Weißt du«, hörte Walter ihn sagen, »ich glaube, ich weiß, was du getan hast, und ich weiß auch, warum. Bis zu einem gewissen Grad weiß ich sogar, wie. Aber eines begreife ich einfach nicht. Du hast Nielsen deine eigenen Pferde behandeln lassen. Obwohl du die Risiken kanntest. Warum? Gab es dir einen Kick, dabei zuzusehen? Wolltest du kontrollieren, ob er seine Sache auch ordentlich machte? Oder hast du einfach einen etwas eigenwilligen Humor, Elias?«
    »Was … was für Fehler?«
    »Abgesehen davon, dass du nachlässig mit deiner IP-Adresse umgegangen bist? Du warst der Einzige, der wusste, wo Jeanny wohnte. Du schickst also Susan zu ihrer Mutter, aber obwohl du so ein gutes Verhältnis zu ihr hast, herrscht dann völlige Funkstille. Du sagst ihr kein Wort davon, dass ihre Tochter zu ihr kommen wird. Das war dein erster Fehler.«
    »Ich wollte … den beiden das Wiedersehen nicht verderben. Ich hatte keine Ahnung, wie sie reagieren würde, wenn plötzlich ihre Tochter vor ihr stünde, also dachte ich, … ich … täte besser daran, das Wiedersehen so natürlich wie möglich …«
    »Du redest wirres Zeug«, entgegnete der Mann scharf. Er drehte sich zu ihm um. »Wenn Susan nach so vielen Jahren zum ersten Mal wieder mit ihrer Mutter sprechen würde, dann würde sie doch wissen wollen, warum diese damals verschwunden ist. Und der Grund dafür, Elias, war die Beseitigung von Carl Ecke.«
    Walter erstarrte, als der Name fiel.
    »Du hast dabei geholfen, eine Leiche zu beseitigen, Elias. Und du hattest eine Heidenangst, dass Jeanny das ihrer Tochter erzählen würde.«
    »Ich … ich weiß es nicht, ich …«
    »Der Mord ist inzwischen verjährt, Jeanny ist

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