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Verstrickung des Herzens

Titel: Verstrickung des Herzens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heather Graham
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nicht allzu giftig, aber später würde sie sich zu einer tödlichen Gefahr entwickeln. Aus demselben Blickwinkel müßt ihr die Indianer betrachten, besonders die Seminolen. Die muß man früh genug erledigen. Der einzig gute Indianer ist ein toter Indianer. Und das gilt auch für die Mischlinge. Wenn ich meine Tochter bis Sonnenaufgang nicht wiederhabe, werden wir uns diesen Wilden vorknöpfen.«
    Gellender Jubel hallte über den Fluß hinweg, und Weatherby zuckte zusammen. Offenbar hatte Warren lauter Grünschnäbel um sich versammelt. Sobald sie das haarsträubende Kriegsgeschrei der Seminolen hörten, würde ihre Begeisterung verfliegen.
    Als der Morgen graute, erwachte James und spürte Teelas Körper neben sich. So weich, so warm.
    Er schloß wieder die Augen. Früher hatte er jeden Morgen eine Frau im Arm gehalten, wenn er aufgewacht war, ihren Duft eingeatmet und Kraft aus ihrer Nähe geschöpft. Wie schmerzlich er Naomi vermißte ...
    Um die Trauer zu bewältigen, hatte er sich verbissen in den Kampf seines Volkes gegen die Army gestürzt. Und er hätte niemals erwartet, daß er seine Nächte einmal mit einer zarten weißen Südstaatenschönheit verbringen würde. Doch das mußte ein Ende finden, weil er kein Südstaatenpflanzer wie Jarrett und in einen gnadenlosen Krieg verstrickt war. Im Wald schlief er viel öfter als im Bett. Ein solches Leben durfte er Teela nicht zumuten. Naomi, in Florida geboren, war ein Teil dieser Welt gewesen, hatte die Schönheit wilder Orchideen und weißer Kranichflügel ebenso gekannt wie die Gefahr der Klapperschlange.
    Aber Teela ... Er streichelte ihren Rücken, verzaubert von ihrer seidigen Haut, ihren schimmernden dunkelroten Locken. Schon bei der ersten Begegnung war er ihrer Anziehungskraft verfallen. Sie hatte ihn aus seinem Selbstmitleid und seinem verzehrenden Kummer gerissen, nur um ihn in eine neue Hölle zu stürzen, denn sie konnte ihn nicht ins Sumpfgebiet begleiten, nicht an seiner Seite kämpfen. In seiner Nähe würde sie ihr Leben riskieren.
    Das erste Tageslicht kroch in die Hütte und überzog Teelas Körper mit einem rosigen Hauch. Als James ihren Rücken liebkoste, spürte er eine kleine Narbe und hielt inne. Warren hatte sie geschlagen!
    Von heißem Zorn erfaßt, wünschte James inbrünstig, er würde dem Schurken endlich auf dem Schlachtfeld gegenüberstehen. Seit er Teela kannte, wuchs sein Haß gegen den Colonel mit jedem Tag. Er wollte sie vor ihrem Stiefvater schützen. Aber so grausam Warren sie auch behandeln mochte, er würde sie nicht töten — während sie an James' Seite sterben könnte.
    Er berührte ihre Schulter, und sie drehte sich seufzend auf den Rücken. Wie ein feuriger Fächer bedeckte das lange Haar ihre Brüste. Nach einer Weile flatterten ihre Wimpern. Sie öffnete die Augen und schaute ihn an, immer noch im Halbschlaf. Wie vertrauensvoll ihr Blick wirkte — und so sinnlich ...
    James küßte ihre Lippen, ihren Hals, ihre Brüste, dann glitten seine Hüften zwischen ihre Schenkel. Bald war sie hellwach und paßte sich dem Rhythmus des Liebesspiels an. Würde das wilde Verlangen, das sie in ihm entfachte, jemals erlöschen. Die Zärtlichkeit steigerte sich zu fiebriger Glut, und beide wurden von einem Wirbelsturm mitgerissen, der nach dem ekstatischen gemeinsamen Höhepunkt nur langsam verebbte.
    Zärtlich hielt er sie in den Armen und wollte ihr einen guten Morgen wünschen. Doch da erklangen Hufschläge auf dem trockenen Erdreich vor der Hütte. Sofort sprang er auf und ergriff sein Gewehr, das während der Nacht in Reichweite gelegen hatte.
    »James!«
    Als er die Stimme seines Bruders erkannte, seufzte er erleichtert, ließ die Waffe fallen und schlüpfte in seine Breeches. In diesem Augenblick wurde auch schon die Tür aufgestoßen.
    So schnell wie James konnte Teela sich nicht anziehen. Sie wickelte sich nur in eine Decke, und ihr angstvoller Blick krampfte sein Herz zusammen.
    Aber von Jarrett drohte ihr keine Gefahr. In einem schlichten Baumwollhemd, einer Reithose und hohen Stiefeln stand er auf der Schwelle. »James, wir stecken in ernsthaften Schwierigkeiten. Die ganze Nacht bin ich durch den Wald geritten, um Miss Warren zu suchen. Sie ist ihrem Vater davongelaufen, und er will vermutlich ...« Mitten im Satz verstummte er und starrte Teela an. »Großer Gott!« flüsterte er, trat ein und schloß die Tür hinter sich.
    »Sie weiß, daß sie zurückkehren muß«, erklärte James. »Da ich ein Halbblut und ein Freund

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