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Verstrickung des Herzens

Titel: Verstrickung des Herzens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heather Graham
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Teela den Kopf. »Ist es noch nicht schlimm genug, daß ich angeblich mit John verlobt bin, während ...« »Während du mit einem anderen schläfst?«
    »Nun ja ...«, flüsterte Teela, von schmerzlicher Sehnsucht nach James erfaßt.
    »Bitte, mißversteh mich nicht!« Tara legte ihr einen Arm um die Schultern. »Ich verurteile dich keineswegs. Und ich bewundere deinen Mut. Du kamst so unerschrocken in dieses Kriegsgebiet — während ich hierherfloh, um einer noch schlimmeren Gefahr zu entrinnen.« Lächelnd erwiderte sie Teelas fragenden Blick. »Oh, das ist eine lange Geschichte. Ich versteckte mich in New Orleans, und Jarrett heiratete mich nur, um mich da rauszuholen.«
    »Wohl kaum! Er vergöttert dich.«
    »Ja, in dieser Hinsicht hatte ich Glück. Aber so fing's nicht an. Und ich erzähl's dir nur, weil Robert mir damals half. Ich weiß, was für ein lieber, gütiger Mensch er ist. Deshalb hoffte ich, ihr beide ...«
    »Nein, er ist nur ein Freund.«
    »Und du liebst immer noch meinen Schwager.« Seufzend trat Tara an ein Fenster.
    »Was ich empfinde, kann ich nicht ändern.«
    »Und er kann nicht ändern, was er ist. Niemals wirst du das ganze Ausmaß seiner Trauer um Naomi und sein Kind begreifen. Du gehörst nicht zu seiner Welt, du bist Michael Warrens Mündel. Großer Gott, Teela, für euch beide gibt's keine Zukunft. Das mußt du verstehen!«
    »Ich verlange doch gar nichts von James.«
    »Aber du wartest auf ihn. Und wir wissen nicht, ob und wann er wiederkommen wird.«
    Teela faltete ihre zitternden Finger ineinander. »Vielleicht sollte ich abreisen.«
    »O nein, so habe ich's nicht gemeint!« Bestürzt wandte sich Tara zu ihr. »Wir sind froh, daß du hier bist, und wir alle lieben dich, sogar das Baby hat dich ins Herz geschlossen.«
    »Auch ich liebe euch«, versicherte Teela, die Augen voller Tränen. »Und ich bin euch sehr dankbar.«
    »Als ich dich warnte, wollte ich dich nicht kränken. Ich weiß, wieviel du meinem Schwager bedeutest. Aber — die Situation ist so schwierig.« Teela nickte beklommen, und Tara schlug vor: »Jetzt sollten wir uns fürs Dinner umziehen. Nur eins will ich dir noch sagen. Wenn James wüßte, daß ich versucht habe, dich mit Robert zu verkuppeln, würde er mich im Fluß ertränken.«
    »Unsinn! Er hat mir doch selber geraten, einen anderen zu heiraten.«
    »Wahrscheinlich meint er's sogar ernst. Er möchte dich in Sicherheit wissen. Trotzdem ist er sehr besitzergreifend, und es muß ihn große Überwindung gekostet haben, dich zu verlassen. Ob's ihm noch einmal gelingen wird? Das bezweifle ich.«
    »Ja, das frage ich mich auch — jeden Tag ...«
    Beim Dinner drehte sich das Gespräch um belanglose Dinge. Sorgsam wurde das Thema des Kriegs vermieden. Jarrett erkundigte sich nach Teelas Besuch bei Robert, die dunklen Augen ausdruckslos, und sie erklärte, sie habe den Aufenthalt im Nachbarhaus sehr genossen. In diesem Augenblick traf der Bote ein.
    Jeeves kam ins Eßzimmer und flüsterte dem Hausherrn etwas zu. Ohne eine Erklärung abzugeben, entschuldigte sich Jarrett und eilte hinaus. Seine Frau und Teela starrten sich verwirrt an, bevor sie aufsprangen und ihm folgten.
    Als sie die Veranda erreichten, sahen sie einen grauhaarigen Seminolen auf einem mageren Pferd sitzen. Geduldig wartete er und beobachtete Jarrett, der einen Brief las.
    »Was ist los?« fragte Tara mit gepreßter Stimme.
    »Nichts«, erwiderte Jarrett, »alles in Ordnung.« Dann wechselte er zur Indianersprache über, und der alte Mann antwortete in ruhigem Ton. Teela spürte seinen forschenden Blick und gewann den Eindruck, er würde sie mustern, um später irgend jemandem von dieser Begegnung zu berichten.
    Nachdem Jeeves ihm prallgefüllte Satteltaschen überreicht hatte, schien sich der Seminole bei Jarrett zu bedanken, hob eine Hand und ritt wieder in die Wildnis zurück.
    »Wer war das, Jarrett?« fragte Teela besorgt.
    »Gehen wir wieder ins Eßzimmer.«
    »Aber ...«
    Jarrett schlenderte ins Haus, und die beiden Frauen blieben ihm auf den Fersen. In aller Ruhe setzte er sich an den Tisch und trank einen Schluck Wein.
    »Um Himmels willen!« rief Teela, und er schaute sie überrascht an.
    »Beruhige dich, es ist nichts passiert. Das war Jim Johnson, ein Mischling, der schon immer beim Volk meines Bruders gelebt hat. Heute abend kam er, um mir eine Nachricht von meiner Stiefmutter zu überbringen. Es geht ihr gut. ln der Gegend, in der sie sich gerade aufhält, finden keine Kämpfe

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