Vertraglich Verpflichtet (Daniel & Juliet - eine Liebesgeschichte, Teil 1) (German Edition)
aufleuchtete, sondern Konstantins.
Ich blickte zu Santoro herüber. »Das ist privat. Ich gehe kurz nach draußen.«
»Hi Juliet!« Konstantins Stimme klang anders als sonst, aber ich konnte nicht einordnen, was genau den Unterschied ausmachte.
»Hallo. Hast du schon was herausgefunden?« Ich konnte meine Neugier nicht länger im Zaum halten.
»Ja, die Stimmanalyse hat tatsächlich etwas ergeben. Der Mann, den du in der Aufzeichnung hören kannst, ist mit neunundachzig prozentiger Wahrscheinlichkeit Daniel Stone.«
Alle meine Härchen richteten sich auf. Das bestätigte meine schlimmsten Befürchtungen. Meine Hand zitterte so stark, dass ich kaum noch das Telefon festhalten konnte. Seine Worte hatten auch das letzte bisschen Hoffnung zerstört, das ich noch gehabt hatte. Jetzt stand eindeutig fest, dass Daniel einen Mord in Auftrag gegeben hatte. Und das er sich um mich als Nächstes kümmern wollte.
»Du, ich muss dir auch noch was sagen...«, begann ich und war drauf und dran, ihm von Wallensteins Mitteilung zu berichten. Doch Konstantin unterbrach mich. »Juliet, ich habe gerade keine Zeit zum Sprechen, wollte dir nur kurz die Ergebnisse mitteilen. Wir reden später, ja?«
Dann unterbrach er die Verbindung.
Ich stand benommen auf dem Flur und starrte auf mein Telefon. Was sollte ich jetzt machen? Daniel erwartete mich in wenigen Minuten in seinem Büro. Wenn ich nicht erschien, würde er ahnen, dass etwas nicht stimmte.
Im Kopf ging ich noch einmal durch, was ich bis jetzt erfahren hatte, immer noch hoffend, dass ich mich irren könnte.
Garry war seit über einer Woche nicht auffindbar, war angeblich ohne jemandem davon etwas mitzuteilen, nach Bangkok geflogen. Niemand konnte ihn erreichen. Ich erhielt von heimlich aufgezeichnete Gesprächsmitschnitte, in denen Daniel mit einem Unbekannten über die Beseitigung von Garry und Dr. Wallenstein. Und gestern hatte ich Dr. Wallenstein tot hier im Hotel gefunden.
Das Ganze ließ nur einen einzigen Schluss zu: Daniel war ein skrupelloser Mörder, der diesen Peter Wallenstein umbringen lassen hatte und vermutlich auch meinen besten Freund aus Boston vertrieben hatte. Und jetzt hatte er es auf mich abgesehen!
Als ich mich einigermaßen gesammelt hatte, betrat ich wieder das Zimmer mit Kommissar Santoro und meiner Chefin. Ich sah, dass beide sich gerade voneinander verabschiedeten. »Juliet, Sie können für heute Feierabend machen. Der Kommissar möchte Sie morgen gern auf dem Revier vernehmen, er wird uns noch Bescheid geben, wann genau. Und morgen Nachmittag benötigen wir Sie hier im Hotel damit Sie bei der Identifikation der Gegenstände mithelfen, die die Polizei im Zimmer 2316 sichergestellt hat.«
Sie sah mich mit wohlwollendem Blick an und fuhr fort: »Ich werde Sascha bitten, Ihre Schicht zu verlegen, damit Sie nicht schon wieder Überstunden machen müssen, Sie sehen schon ganz krank aus.«
Meine Gedanken rasten und ich spürte, wie ich unter meiner kurzen Uniform schwitzte. Sollte ich jetzt noch Daniels Rolle in dem Fall erwähnen oder konnte das bis morgen warten? Würde ich dann überhaupt noch am Leben sein?
Ich dachte wieder an Daniel, an seine wunderschönen, durchdringend grünen Augen, seinen sinnlichen Mund, seine Berührungen, seine Küsse. Konnte das alles wirklich stimmen? Konnte dieser Mann tatsächlich so eiskalt handeln?
Am Ende gab Kommissar Santoro den Ausschlag. »Also ich gehe jetzt etwas essen, davon kann mich keiner abhalten.«
Dann drängelte er sich an uns vorbei und verließ das Zimmer.
Es war drei Uhr nachmittags und ich stand nervös vor Daniels Bürotür. Smith hatte mich von meinem Arbeitsplatz abgeholt und bis hierher geleitet. Daniel wollte wohl sicherstellen, dass ich mich nicht vor unserem Termin drückte. Seine Sekretärinnen waren nirgends zu entdecken und ich war einerseits dankbar dafür, dass mich in diesem Zustand niemand sah, denn ich war am Ende meiner Kräfte. Andererseits konnte mir so auch niemand zur Hilfe kommen, falls Daniel mich angriff.
In den vergangenen zehn Minuten hatte ich alle Fakten abgewogen und mich schließlich entschieden, aller Angst zum Trotz mit Smith in sein Büro zu gehen. Ich konnte mir eigentlich nicht vorstellen, dass er mich ausgerechnet hier töten wollte. Auch wenn er vermutlich Mittel und Wege besaß, um eine Leiche unbemerkt aus dem Hotel zu schaffen, gab es für ihn doch tausend bessere Gelegenheiten.
Das gab mir ein wenig Sicherheit, und ich wollte ihn auf gar keinen
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