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Vertraglich Verpflichtet (Daniel & Juliet - eine Liebesgeschichte, Teil 1) (German Edition)

Vertraglich Verpflichtet (Daniel & Juliet - eine Liebesgeschichte, Teil 1) (German Edition)

Titel: Vertraglich Verpflichtet (Daniel & Juliet - eine Liebesgeschichte, Teil 1) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Renee R. Picard
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gestoßen.«
    Er sah mich erwartungsvoll an. Was wollte er von mir?
    »Miss Walles, haben Sie je vom Fall Jeanne Williamson gehört?«
    Ich schüttelte den Kopf. »Nein, noch nie. Ich bin neu in Boston und kenne mich auch nicht besonders gut aus. Die letzten Jahre habe ich im Ausland gelebt, da bekommt man nicht viel mit von dem, was hierzulande vor sich geht, außer den Wahlen natürlich.«
    Der Kommissar seufzte. »Jeanne Williamson ist die Tochter eines bekannten Kinderarztes hier in Boston. Und sie ist seit letztem Sommer spurlos verschwunden. Alle Hinweise auf ihren Verbleib deuten auf Mr. Stone, doch der schweigt beharrlich.«
    Santoro bedachte mich mit kritischem Blick, fuhr dann ungerührt fort. »Wallenstein wurde von der Familie Williamson damit beauftragt, private Nachforschungen über den Verbleib ihrer Tochter durchzuführen. Laut seiner Unterlagen richtete sich sein Verdacht einzig gegen Mr. Stone, genau wie es meine Recherchen ebenfalls ergeben haben. Aber anders als die polizeilichen Ermittlungen, die seit vielen Monaten auf der Stelle treten, hatte der Detektiv offenbar konkrete Beweise gegen Mr. Stone. Die wurden ihm am letzten Wochenende von einem Informanten in Las Vegas übergeben. Wallenstein ist am Sonntagabend zurückgeflogen und dann direkt hier ins Hotel gefahren. Und ein paar Stunden später war er tot.«
    In diesem Augenblick trat Smith zu uns. »Entschuldigen Sie die Störung. Miss Walles, ich soll Sie an Ihren Termin erinnern. Können Sie mir bitte folgen, ich bringe Sie jetzt dorthin.«
    Offenbar hatte Daniel ihn geschickt, um mich von Santoro loszueisen. Ich stand auf, der Kommissar machte keine Anstalten, mich zurückzuhalten. Er hatte gesagt, was er mir sagen wollte.
    Mein Gehirn weigerte sich, die neuen Informationen zu verarbeiten. Falls es mir jemals gelingen sollte, all die Bruchstücke zu einem sinnvollen Ganzen zusammenzusetzen, konnte ich wahrscheinlich selbst als Kriminologin arbeiten. Aber bis dahin überließ ich es lieber anderen, dieses Rätsel zu lösen. Ich wusste nur, dass ich Daniel vertraute und dass es eine andere Erklärung für den Mord, Garrys Flucht und die Anrufe geben musste.
    Trotzdem war diese Unterhaltung nicht gänzlich sinnlos gewesen. Wenigstens wusste ich jetzt, woher Daniel den Kommissar kannte und wieso die Männer sich nicht leiden konnten.

    Mrs. Phyllis begrüßte mich höflich und wies mir sofort einen Platz in dem kleinen Nebenraum zu, wo ich schon einmal gearbeitet hatte. »Mr. Stone befindet sich im Moment in einer Besprechung, aber er hat darum gebeten, dass Sie an der Übersetzung des Antwortschreibens arbeiten.«
    Sie legte mir einen zweiseitigen Ausdruck in deutscher Sprache vor. Ich überflog die Zeilen, es handelte sich wiederum um lauter technische Einzelheiten, von denen ich keine Ahnung hatte. Außerdem enthielt es eine Einladung zur Vorstellung des Systems in Deutschland.
    »Möchten Sie eine Tasse Kaffee, während Sie hier sitzen? Sie sehen müde aus.« Ich nickte dankbar und stürzte mich in die Arbeit.
    Als ich nach einer Stunde endlich fertig war, war von Daniel immer noch nichts zu sehen. »Mrs. Phyllis, ich muss wieder an den Empfang zurück, wir haben dort viel zu tun. Können Sie Mr. Stone ausrichten, dass er mich dort anrufen soll, falls er noch Fragen hat?«
    »Miss Walles, ich weiß nicht, ob das richtig ist. Mr. Stone hat ausdrücklich verlangt, dass Sie hier auf ihn warten«, wandte sie ein.
    Doch ich winkte ab. »Bitte richten Sie ihm aus, er soll mich anrufen. Ich kann nicht länger hierbleiben.« Dann verließ ich das Vorzimmer und begab mich wieder in die Lobby, wo mich schon Kommissar Santoro und meine Chefin erwarteten.
    »Da sind Sie ja endlich, Juliet. Haben Sie die Übersetzungen für Mr. Stone beendet oder müssen Sie nachher noch einmal zurück in sein Büro?«, fragte mich Ms. Bingham.
    Santoro konnte sich einen Kommentar einfach nicht verkneifen. »Ach so nennt man das heute, Übersetzungen ? Zu meiner Zeit hieß das noch Hochschlafen .«
    Mit hochrotem Gesicht folgte ich den beiden zu den Aufzügen.

    Geduldig erklärte Ms. Bingham den beiden Polizisten unser modernes Schließsystem. Gleich zweimal lasen wir die Aufzeichnungen über alle Türöffnungen des Zimmers 2316 am vergangenen Sonntag und Montag ab. Das elektronische Schloss hatte einen Erinnerungsspeicher, der penibel alle Öffnungen aufzeichnete. Doch der Erkenntnisgewinn daraus war gleich null. Zuletzt hatte das Zimmermädchen die Tür am

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