Vertraglich Verpflichtet (Daniel & Juliet - eine Liebesgeschichte, Teil 1) (German Edition)
Aufführung besuchen, wenn sie nach Boston kam. Dem Tanzen galt ihre ganze Leidenschaft und ihrer immensen Erfahrung verdankten Corinne und ich so manches Kompliment von Choreografen und Tanzlehrern.
Nachdenklich trank ich einen großen Schluck Kaffee. Ich versuchte nochmals, Garry telefonisch zu erreichen, doch sein Telefon war noch immer ausgeschaltet und nur die Mailbox meldete sich.
An diesem Abend durchlief ich zum ersten Mal seit Tagen meine komplette Übungsroutine, sämtliche Stretchübungen, Sprünge, Figuren und das Krafttraining. Das große, leere Wohnzimmer war hierfür perfekt geeignet. Nach fast zwei Stunden fühlte ich mich ausgepowert und müde, mein Körper fühlte sich an, als sei ich in einen schweren Verkehrsunfall geraten, sämtliche Knochen und Muskeln schmerzten, jeder Schritt erinnerte mich daran, wie heftig Daniel und ich uns geliebt hatten.
In der Badewanne summte ich die Melodie des Titelsongs von Zubeida . Während mein Körper sich im heißen Wasser von den Strapazen der letzten vierundzwanzig Stunden erholte, versuchte ich, mich in die Rolle hineinzudenken. Ich nahm den I-Pad vom Rand der Badewanne und suchte mir den zugehörigen Text heraus.
Unsere Story begann wie ein Märchen,
Du warst mein Lover, mein Sonnenschein.
Ich liebte dich mit heißem Herzen,
Ich wollte immer nur für dich da sein.
Ich fand mich wieder inmitten des Bösen,
Umgeben von Schatten und Gewalt.
Selbst Engel haben ihre dunklen Seiten,
Und ich fühlte mich einsam und kalt.
Du nimmst mir die Luft zum Atmen,
Bezahlst deine Sünden mit schmutzigem Geld.
Und trotzdem bist du für immer in meinem Herzen,
Als mein ewiger Lover und Held.
Refrain
Ich verbrenne fast an meinen Schmerzen,
Bleib ruhig stehen und schau mir dabei zu.
Du kannst alles machen mit meinem Herzen,
Denn am Ende gewinnst sowieso immer du.
Du hast mich geschlagen und getreten,
Und du hast geweint in meinem Arm.
In unseren Krieg wirst du immer siegen,
Weil ich dir niemals so wehtun kann.
Nach dem Streit versagt mir die Stimme,
Trotzdem liege ich hier bei dir.
In deinem Arm vergesse ich die Schmerzen,
Doch sie hinterlassen Narben in mir.
Mein einziger Held, ich muss dich verlassen,
Und ohne dich gibt es kein wir.
Ich werde dich niemals vergessen,
Denn du bist ein Teil von mir.
Refrain
Ich verbrenne fast an meinen Schmerzen,
Bleib ruhig stehen und schau mir dabei zu.
Du kannst alles machen mit meinem Herzen,
Denn am Ende gewinnst sowieso immer du.
Mir gefiel das Lied und ich begann, es ernsthaft zu intonieren, anstatt nur vor mich hinzuträllern. Es klang ganz anders als bei Katie, darum entschied ich mich, eine Aufnahme davon zu machen und später mit Rob Robson zu sprechen. Die Zeit bis zu meiner ersten Aufführung war zu knapp, um mich mit dem Lied auf einen Irrweg zu begeben und später alles zu verwerfen. Ich wiederholte die Aufnahmen einige Male, bis ich den gesamten Text fehlerfrei gesungen und mitgeschnitten hatte.
Im Bett dachte ich wieder an Daniel. So sehr ich mich auch bemühte, ich konnte das Gefühl seines warmen Körpers auf meiner Haut, das Geräusch seiner Atemzüge wenn er friedlich neben mir schlief und seinen göttlichen Geruch einfach nicht aus meinem Kopf verbannen. Wie war es möglich, dass man einen Menschen nach so kurzer Zeit schon so sehr vermisste?
Freitag, 18. Mai 2012
Um halb sechs machte ich mich auf den Weg zur Arbeit, Mr. Burton fuhr mich mit dem Wagen, damit ich nicht zu spät kam. In meinem Flur hatte ich einen Umschlag gefunden, den jemand unter meiner Wohnungstür hindurchgeschoben hatte. Die Nachricht darin machte mich ärgerlich und beklommen zugleich.
Juliet, ich bin befremdet über deine jähe Ablehnung unseres Vertrags. Natürlich steht es dir frei, unsere Vereinbarung zu aufzuheben, doch ich möchte deine Gründe wissen. Ruf mich an und erkläre mir bitte, was zu deiner Entscheidung geführt hat. Danach werde ich deine Bitte um Kündigung in Erwägung ziehen.
Ich warte auf deinen baldigen Anruf und gehe bis dahin davon aus, dass unser Arrangement unverändert weiter fortbesteht.
Daniel
Was sollte ich jetzt tun? Ihm auch eine Nachricht senden oder ihn gar anrufen? Was für Gründe konnte ich vorbringen? Den echten Grund, dass ich von seinem Plan, jemanden namens Wallenstein auszuschalten, wusste, konnte ich unmöglich anführen ohne mich selbst in Gefahr zu bringen.
Ich entschied schließlich, die Nachricht einfach zu ignorieren. Falls er sich mit mir treffen
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