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Vertrau deinem Herzen

Vertrau deinem Herzen

Titel: Vertrau deinem Herzen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S Wiggs
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Freund der Familie“, erwiderte er. „JD Harris.“
    „JD?“, wiederholte Aaron.
    „Für dich Mr Harris“, berichtigte ihn Kate.
    „Jeder nennt mich JD, Aaron eingeschlossen“, widersprach der Mann.
    Aaron stand noch ein bisschen aufrechter und reckte die Schultern. Kate starrte JD Harris weiter an. Da war etwas ... es war verrückt, aber sie war sicher, dass er sie hinter den dunklen Gläsern der Sonnenbrille einer eingehenden Musterung unterzog und vielleicht sogar mochte, was er da sah. Und anstatt davon beleidigt zu sein, verspürte sie einen Anflug von gegenseitigem Interesse.
    „Ich mach mich mal besser auf den Weg“, sagte er und drehte sich um. „Ich bringe Ihnen die Kühlbox später vorbei.“
    Na und? dachte Kate, als sie den ersten Gang im Jeep einlegte und den Wagen wieder auf die Straße lenkte, vielleicht habe ich ihn falsch interpretiert. Und wenn schon! Sein Bild ging ihr nicht aus dem Kopf, als sie die Fahrt in Richtung Westen fortsetzte. Er faszinierte sie. Sogar die Sonnenbrille verlieh ihm eine unerwartete Sexiness, die sie an ihren geheimsten aller geheimen Traummänner erinnerte: Johnny Depp.
    Reiß dich zusammen! befahl sie sich. Er war sehr wahrscheinlich mit Frau und Kindern hier. Das wäre sogar sehr schön, denn er hätte bestimmt großartige Kinder, mit denen Aaron spielen könnte.
    Ihr Sohn kniete rückwärts auf dem Sitz und schaute dem grünen Pick-up nach, der in die andere Richtung davonfuhr. „Meinst du wirklich, dass der Waschbär überleben wird?“
    „Erwirkte sehr lebendig“, antwortete Kate.
    Am östlichen Ende des Sees verengte sich die Straße. Die Gemeinde am See war in der Vergangenheit gefangen. Vor Jahrzehnten hatte Präsident Roosevelt den Lake Crescent und seine Umgebung zum Nationalerbe erklärt und als Nationalpark ausgewiesen. Nur die wenigen, die hier bereits lebten, durften ihre Grundstücke behalten; die Umbau und Renovierungsmaßnahmen an den Gebäuden unterlagen strengen Vorgaben. Die malerischen Häuschen und Cottages und die hier und da ins Wasser ragenden Bootsstege unterstrichen mit einem Hauch von Exklusivität die Besonderheit dieses Sommerortes. Hier schien die Zeit stehen geblieben zu sein.
    Die Familien am See blieben meist für sich. Mable Ciaire Newmans Hausverwaltung kümmerte sich um die Häuser, inklusive das der Livingstons.
    Kate bog von der schmalen Straße ab und fuhr zwischen zwei riesigen Fichten durch. Aaron sprang aus dem Wagen, um die quer über der Einfahrt gespannte Kette zu lösen. Ganz aufgeregt, endlich hier zu sein, sprang Bandit ihm hinterher.
    Sogar dieses kleine Ritual war Teil der Familientradition. Die Kette wurde immer vom ältesten Kind im ersten Auto geöffnet. Dieses Kind hatte bereits den alten, stumpfen Schlüssel in der einen und eine Dose WD-40 in der anderen Hand, weil das Schloss über den feuchten, dunklen Winter unvermeidlich eingerostet war. Aaron öffnete das Schloss und ließ die dicke Eisenkette auf die Kiesauffahrt fallen. Dann trat er einen Schritt zur Seite und ließ seine Mutter mit einer altmodischen Verbeugung passieren.
    Kate hob den Daumen und fuhr vor. Nun war der Sommer offiziell eröffnet.
    Den Hund dicht auf den Fersen, rannte Aaron die Einfahrt hinunter. Sie war mit Pinienzapfen und Ästen bedeckt, die in den Winterstürmen abgebrochen waren. Als das Grundstück in Sicht kam, verspürte Kate ein erwartungsvolles Gefühl, das ihr aus ihrer Kindheit vertraut war. Ein mit Farnen bedeckter Hain, von denen einige die Größe von VW Käfern hatten, füllte den Waldboden an der Einfahrt. Mit den durch die Blätter fallenden Sonnenstrahlen sah er aus wie eine magische Gartenlaube. Kates Großmutter hatte ihr immer erzählt, dass dort Feen lebten, und Kate hatte ihr geglaubt.
    Ein bisschen glaube ich es heute immer noch, dachte sie, während sie beobachtete, wie ihr Sohn und der Hund einen kleinen Freudentanz aufführten.
    Die Einfahrt wurde breiter, und die Bäume zogen sich zurück und ließen das Sonnenlicht durch. Und vor ihr, wie ein Edelstein auf einem Stück smaragdgrüner Seide, stand das Haus.
    Sie liebte es, wie das Seegrundstück sich erst nach und nach in seiner vollen Pracht zeigte. Es hatte so viele schöne Winkel, von dem mit Moos bewachsenen Gartenhäuschen bis zu dem Bootshaus, in dem nicht nur ein Boot lagerte, sondern auch noch Selbstgebrannter aus der Zeit der Prohibition. Wie immer war das Wasser des Sees von erstaunlicher Klarheit, und das Trinkwasser im Haus war schon immer

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