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Vertrau mir deine Sehnsucht an (Der romantische Liebesroman) (German Edition)

Vertrau mir deine Sehnsucht an (Der romantische Liebesroman) (German Edition)

Titel: Vertrau mir deine Sehnsucht an (Der romantische Liebesroman) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sophia Bjenlund
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unserer neuen Nachbarin, Frau Strömer, bekannt gemacht hast."
       "Ich verstehe es nicht." Stefanie schüttelte den Kopf. "Seit ungefähr einer Woche erkenne ich dich nicht wieder. Was ist mit dir, Vater? Bitte sprich  mit mir. Ich würde ja sagen, du nimmst irgendwelche Aufputschmittel, aber das geht ja nicht. Ich bringe dir alles, und somit weiß ich, was du einnimmst. Vor einigen Tagen wolltest du noch so schnell wie möglich sterben, und jetzt willst du den Speiseplan mit mir besprechen." Sie wagte nicht, an eine Besserung des Zustandes ihres Vaters zu glauben vor Angst, wieder einmal wie schon so oft enttäuscht zu werden.
       "Ich freue mich, dass die Sonne scheint", antwortete der Mann und auf seinem Gesicht lag ein fröhlicher, zufriedener Ausdruck. "Haben wir nicht allen Grund, zufrieden zu sein?", fuhr er fort. "Wenn ich die Zeitung lese merke ich erst, wie gut es uns geht. Wir sollten uns ein bisschen um die Menschen kümmern, die nicht so viel Glück im Leben haben wie wir."
       "Wie willst du das denn machen?", fragte Stefanie irri-tiert. "Ich habe keine Zeit, und du..."
       "Wir werden sehen", wiegelte der Mann ab und lächelte noch immer. "Es war nur so ein Gedanke. Vielleicht fällt mir ja etwas Sinnvolles ein, das ich noch mit meinem Leben anfangen kann."
       "Du warst schon seit drei Tagen nicht mehr im Garten", lenkte Stefanie ab. "Soll ich dich mal wieder nach draußen bringen?"
       "Heute nicht, danke. Ich werde nachher auf den Balkon fahren und dort den herrlichen Tag genießen. Bringst du mir bitte aus der Stadt die neuesten Illustrierten mit? Ich muss doch wissen, was in der Welt so geschieht. Außerdem möchte ich gern sehen, wie heute fotografiert wird. Früher war ja noch alles ganz anders."
       "Vater, du bist noch keine hundert Jahre ans Bett gefes-selt", meinte Stefanie schmunzelnd. "Ich glaube nicht, dass sich in den vergangenen sechs Jahren viel geändert hat. Aber natürlich bringe ich dir das Gewünschte." Für einen kurzen Moment legte sie ihre Hand auf die seine und spürte eine starke Energie, die von ihm ausging. Vielleicht hatte sie sich das aber auch nur eingebildet.
       Ungewohnt beschwingt stieg die junge Frau in ihr kleines Auto und fuhr davon in Richtung Backnang. Heute wollte sie mal wieder durch den großen Supermarkt streifen, in dem sie alles bekommen konnte, was sie suchte. Einmal in der Woche gönnte sie sich diesen Ausflug, er war die einzige Abwechs-lung, die sie hatte.
       "Hallo Stefanie. Schön, dass wir uns treffen."
       Eine angenehme Männerstimme riss sie aus ihrer Versunken-heit, als sie, gerade fast fertig mit ihrem Wocheneinkauf, an der großen Zeitungswand stand, die sich in der Nähe der Kassen befand. Einige Illustrierte hatte sie schon im Wagen, doch da der Vater heute früh so gut gestimmt war, wollte sie ihn mit einer großen Auswahl noch eine Weile bei Laune hal-ten.
       "Michael." Stefanie drehte sich um und errötete. "Mit Ihnen habe ich nicht gerechnet. Ist keine Sprechstunde?"
       "Danke, dass... hatten wir uns nicht schon geduzt?", wechselte er abrupt das Thema. "Ich glaube mich zu erinnern, dass wir schon einen kleinen Schritt weiter waren."
       Stefanie errötete, wenn möglich, noch mehr. "Ich dachte, du hättest es vergessen, weil es nur einer plötzlichen Laune entsprungen war."
       "Ich pflege keinen Launen zu haben", konterte der Arzt mit leichtem Lächeln. "Ich musste einmal ein psychologisches Gutachten erstellen lassen, und da wurde mir bescheinigt, dass ich kaum Stimmungsschwankungen unterworfen bin. Meine Laune ist überaus zuverlässig, und meine Entscheidungen pflege ich gewöhnlich nicht zurückzunehmen."
       Darauf wusste Stefanie nichts zu erwidern. "Ich muss nur noch einige Zeitschriften aussuchen für meinen Vater, dann bin ich fertig mit dem Einkauf. Du fängst erst an?", fragte sie mit einem Blick auf seinen fast leeren Wagen.
       "Oh nein, ich bin auch bereits fertig. Ich hab ja nur für mein leibliches Wohl zu sorgen. Mittags esse ich chinesisch, das besorgt Simone mir immer im Restaurant, und am Abend brauche ich dann nicht mehr so viel. Hauptsache, ich habe meine Sojamilch. Das ist eines meiner wichtigsten Nahrungs-mittel. Zuhause macht meine Mutter die immer selbst, aber die fertige ist ebenfalls sehr gut." Er deutete auf die vielen Packungen, die er in seinem Wagen hatte.
       "Habe ich noch nie probiert. Vielleicht sollte ich das doch mal versuchen, ich hab schon sehr viel darüber

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