Vertraue mir (German Edition)
Bären hinter dem Honig, aber er hatte sich diese eine gewählt und war ihr treu gewesen. Maura war das Beste in Tims Leben gewesen. Keine andere hätte bei seinem Aktivismus mithalten können ohne frustriert zu unterliegen. Aber Richard und Kathleen hatten beide befürchtet, dass mit einem Kind dieses Gleichgewicht der Kräfte zerstört worden wäre. Es hätte mit ziemlicher Sicherheit Probleme gegeben! Denn trotz seiner Liebe zu Maura wäre Tim nicht der ewig fürsorgliche Familienvater geworden. Richard hätte Maura gerne an ihrer beider Seite behalten, aber er wusste, es wäre egoistisch gewesen. Und einen besseren Mann wie Gabriel Bennett an Mauras Seite konnte er sich nicht vorstellen. Selbst Tim hatte diesen Mann bewundert. Seine Integrität, seine Ruhe bei diversen Krisensituationen, seine Fürsorglichkeit gegenüber den Angestellten. Genau betrachtet war Bennett der einzige Mann, dem Tim außer seinem Vater Respekt gezollt hatte. Allen anderen war er entweder selbst überlegen gewesen, oder aber deren Überlegenheit hatte sich auf Gebieten befunden, die für Tim unwichtig gewesen waren. Tim war nicht herablassend gewesen, einfach nur selbstsicher und kraftvoll. Warum hatte er sterben müssen? Diese Frage stand immer noch groß in Richards Innerem, denn dieser Tod passte nicht zu seinem Sohn! Was Maura gefühlt hatte, wusste er durch logische Überlegung. Irgendetwas war faul an dem Einsturz! Aber es war nicht Bennett, da war er sich sicher. Und diesen Überlegungen zu offen nachgehen, wäre ein Aufreißen der Wunden Mauras. Also hatte er einen Privatdetektiv beauftragt. Bei der Untersuchung des Einsturzes war nichts herausgekommen. Nun hatte er den Auftrag abgeändert. In die Überwachung Vincent Garibaldis, Mauras Anwalt. Dieser Mann schien ihm die personifizierte Falschheit. Dort wollte er ansetzen. Und diesmal würde er dafür sorgen, dass Garibaldi Maura nicht mehr in seine Fänge bekäme.
Was Richard allerdings Sorgen bereitete, war der nachmittägliche Arztbesuch. Würde Dr. Wenders Maura zum Erforschen ihrer Vergangenheit raten? Das konnte für sie zu einer Gefahr werden! Richard seufzte tief und wandte den Blick von dem Hügel zurück auf seine Arbeit.
Maura und Kathleen genossen den warmen Sonnenschein und Kathleen vermied jede Frage nach Gabe, jede Bemerkung über Mauras bisheriges Leben.
Sie zeigte der interessierten Maura die Ausmaße des Gutes.
Das Weingut der Callahans, „ Killarney“, benannt nach dem irischen Ursprungsort der Callahan-Sippe, erstreckte sich über drei große Hügel des Napa Valley. Auf einem der Hügel waren Arbeiter damit beschäftigt, die so genannten Fruchtruten an die Drahtrahmen zu binden.
Kathleen erklärte Maura, dass auf Killarney mehr auf die Fülle des Weines geachtet würde.
„Weißt du, Maura, Weinanbau ist erst mal das Auswählen der Sorte. Wir bauen, wie der Großteil der Winzer im Napa Valley, den Chardonnay an – einen trockenen, aber vollmundigen Weißwein, der auch im Export gute Chancen hat.“
„Wohin exportiert ihr?“
„Wir geben unseren Wein an einen Großhändler in San Francisco weiter, der exportiert hauptsächlich nach Afrika und Asien. Europa ist für uns chancenlos, die haben selbst genug gute Weinanbaugebiete und mit den Frachtkosten sind unsere Weine für die Europäer einfach zu teuer. Auch wenn wir mit Frankreich mithalten können, was die Qualität angeht! Manchmal geht unser Wein auch nach Australien. Da sind wir zwar auch teuer, aber unsere Qualität ist einfach besser.“
„Füllt ihr selbst ab?“
„Ja, wir ernten meist im Oktober. Da sind die Trauben gut reif, ohne zu süß zu sein. Wir verlesen sie per Hand, nicht mit Maschinen, obwohl sie auf unseren Hügeln einsetzbar wären. Aber die Qualität ist erwiesenermaßen eine andere. Wir schneiden momentan die Reben auch noch etwas zurück, denn wenn ein Rebstock weniger Früchte versorgen muss, sind diese einfach gehaltvoller. Das schnelle Geld machen allerdings meist die, die Quantität bevorzugen. Das heißt nicht, dass deren Wein schlecht ist, aber unserer ist eine Klasse darüber.“
„Was ist denn da drüben los?“ Maura wies auf das benachbarte Weingut im nächsten Tal, wo eine ganze Menge Menschen im Innenhof herumliefen.
„Oh, das sind die „Spring Mountain Vinegards“, das war der Drehort für die Fernsehserie „Falcon Crest“, ist schon ein bisschen her, dass diese im Fernsehen lief. Hier kommen ganze Busladungen von Touristen vorbei! Gott sei Dank,
Weitere Kostenlose Bücher