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Vertraute Schatten

Vertraute Schatten

Titel: Vertraute Schatten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kendra Leigh Castle
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Kätzchen
. Und wenn wir uns das nächste Mal begegnen, klaue ich Ihnen diese scheußliche Perücke.«
    Sie trat gerade so weit zurück, dass er die Wut in ihren Augen funkeln sah, als sie ihm die Hand entriss. Etwas Silberfarbenes blitzte auf, als sie den Dolch wieder … Herr im Himmel, war das etwa ein
Strumpfhalter
?
    »Ich heiße Ariane, nicht Kätzchen«, zischte sie ihn an. »Sollten sich unsere Pfade erneut kreuzen, werden Sie das nicht allzu lustig finden. Gute Nacht.«
    Mit dieser Warnung wirbelte sie auf den sexy, schwindelerregend hohen Absätzen herum und marschierte auf ihren langen Beinen davon. Damien sah ihr nach und sog gierig jeden noch so kleinen Schlenker ihres Hinterns in sich auf. Und da war er nicht der Einzige. In dem ganzen Laden war nicht ein Mann zu finden, dem der Sabber nicht in den Schoß getropft wäre.
    Irritiert und frustriert setzte sich Damien wieder auf den Barhocker zu seinem Martini. Ihr Duft umwaberte ihn wie ein Geist.
Ariane
, dachte er. Eine hübsche kleine Katze mit betörend scharfen Krallen. Er freute sich schon darauf, ihr dazwischenzufunken, wie sie sich ausgedrückt hatte. Sie mochte ja versuchen, ihm aus dem Weg zu gehen, aber er würde ihr schon zeigen, wie hartnäckig er sein konnte, wenn er etwas wollte.
    Er wollte gewinnen.
    Und er wollte sie.

4
    Sie hatte gehofft, ihn schnell wieder vergessen zu können.
    Doch zwei Nächte nach ihrer ersten Begegnung mit Damien Tremaine musste Ariane sich schließlich eingestehen, dass das nicht klappte. Zwischen ihrer ergebnislosen Suche nach Thomas Manon, der wie vom Erdboden verschluckt schien, und unruhigen Träumen von einem schlanken blonden Teufel, auf dessen Mund sie beunruhigend fixiert war, lief nichts, wie es sollte. Sie hatte bereits überlegt, ihr Vorhaben aufzugeben.
    Ariane stieß einen frustrierten Seufzer aus, während sie die Perücke zurechtrückte. Dann trat sie zurück und betrachtete sich im Spiegel. Ein bisschen streng, urteilte sie kritisch über das violettäugige Gespenst, das ihr entgegenstarrte. Ein anderes Kleid als das, das sie sich letzte Nacht ausgeliehen hatte, wäre ihr lieber gewesen. Die schwarzen Leggings, das schwarze Hemdblusenkleid mit dem V-Ausschnitt und die schwarzen Stiefel lagen ja angeblich im Trend, aber mit ihrem Teint und dieser irren Perücke – bedauerlicherweise hatte dieser unausstehliche Vampir in dem Punkt recht – wirkte sie ein wenig … bleich. Allerdings stach sie in der dunklen Kleidung weniger heraus. Und sie durfte nicht auffallen.
    Als ob das so einfach wäre.
    Verärgert zog sich Ariane die Perücke vom Kopf und schleuderte sie quer durchs Zimmer. Überrascht stellte sie fest, dass ihr das Spaß gemacht hatte. Klar, mit Sachen um sich zu werfen war kindisch, und wahrscheinlich war das blöde Ding jetzt im Eimer, aber …
    Ihrem Ärger Ausdruck zu verleihen fühlte sich einfach
gut
an. Ein Luxus, den sie nie zuvor genossen hatte.
    »Genug jetzt«, grummelte sie. Die Perücke blieb auf dem Boden liegen und damit basta. Entweder würde sie eine bessere finden oder schlicht und ergreifend so wie sie war herumlaufen. So erfolgreich waren ihre Bemühungen, inkognito zu bleiben, sowieso nicht gewesen.
    Gerade als sie mit den Fingern durch die Haare fuhr und sie von dem engen Band befreite, sodass ihre goldenen Locken um die Schultern wirbelten, klopfte es leise an die Tür.
    »Ari? Bist du da?«
    Die heisere Stimme kannte Ariane nicht nur, sie freute sich auch, sie zu hören. Rasch durchquerte sie das kleine Zimmer, öffnete die Tür einen Spalt und linste vorsichtig hinaus. Kaum hatte sie die kleine Brünette entdeckt, die draußen wartete, strahlte sie schon über das ganze Gesicht.
    »Elena! Komm rein.«
    Elena Santiago, die Vampirin, die dieses Sichere Haus für einen anderen Vampir namens Strickland leitete, eines der erfolgreicheren und einflussreicheren Gossenblute der Stadt, lehnte am Türrahmen. Ihre exotische Schönheit – volles schokoladenbraunes Haar, das ihr in Wellen bis zur Hüfte reichte, milchkaffeefarbene Haut und aufsehenerregende Kurven – war die passende Tarnung für eine Frau, die so gefährlich war wie ihre Klauen, die sie ohne jede Vorwarnung ausfahren konnte. Ariane entfernte die schwere Kette, die ein kleines – ein sehr kleines – Hindernis darstellte für jeden, der ungebeten hereinwollte. Selbst ihr mit ihrer geringen Erfahrung war klar, dass die Kette eher einen psychologischen Nutzen hatte als sonst etwas. Einen zu allem

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