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Verwegene Herzen (German Edition)

Verwegene Herzen (German Edition)

Titel: Verwegene Herzen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carrie Lofty
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einer Formel zusammenzubringen. Eine ganze Nacht Schlaf, ein Bad und ein sauberes Kleid hatten wenig dazu beigetragen, ihre wirren Gedanken zu ordnen.
    „Ich traue ihm ebenso wenig, aber er hat seine Gründe zu helfen.“ Sie fand den doppelten Tiegel und verließ die Hütte. Jacob folgte ihr zum Schmelzofen. „Wenn das, was wir über den Sheriff vermuten, stimmt, dann ist auch Scarlet ein Opfer.“
    „Das heißt aber nicht, dass Ihr ihm trauen solltet.“
    „Wenn es mir gelingt, ihn und Dryden daran zu hindern, einander zu bekämpfen, dann kann jeder von ihnen seinen Teil beitragen. Und Scarlet hat mir jetzt schon das Leben öfter gerettet, als ich zu zählen vermag.“
    „Er könnte es aus Eigennutz getan haben.“
    Sie biss sich auf die Unterlippe. „Wir werden Ada finden, und dann ist das erledigt“, sagte sie.„Bitte gib mir das Vitriol.“
    Jacob legte ihr die kantigen Kristalle in die Hand. Sie rief sich deren Farben in Erinnerung: die eisigen verschiedenen Grün- und Blautöne, und die Art, wie das Licht sich in der glasigen Oberfläche brach. Sie hatte die endlosen Farbvarianten gern betrachtet und sich das Meer vorgestellt, so wie ihr Vater die schaumgekrönten Wellen beschrieben hatte und den Rhythmus, das Spiel der Farben.
    Sie löste sich aus dem Kummer über ihren Verlust und warf mehrere Hände voll der Kristalle in den größeren Topf des Tiegels. „Würdest du das Feuer in dem Ofen anfachen? Wir brauchen für die Sublimation so viel Hitze wie nur möglich.“
    Jacob holte mehrere Armvoll Feuerholz und fütterte damit den gierigen Schlund des Schmelzofens.
    Doch die Erinnerung an Scarlets zornige Bemerkungen verdarben ihr die Freude. Er hatte keinen Grund, seinen Zorn an ihr auszulassen. Denn zum einen hatten ihre Feuer ihnen allen zur Flucht verholfen, und zum anderen stand er jeglicher Moral so zwiespältig gegenüber, wie ein Mann das nur tun konnte. Dass ihre Lieblingswaffe sie so faszinierte, bedeutete nicht, dass sie überstürzt oder ohne nachzudenken gehandelt hatte. Doch ihr aller Leben war wichtiger als die schäbigen Hütten ein paar unwissender, feindseliger Bauern.
    Und wenn das, was sie getan hatte, Hugo von dem unbedeutenden Thron stieß, auf den er sich gesetzt hatte – umso besser.
    Sie platzierte den kleineren der beiden Tiegel in die Mitte des größeren und stellte diesen auf den kleineren Haufen des grünen Vitriols. Ein großer Deckel verschloss den äußeren Topf. Wenn die starke Hitze des Schmelzofens die zarten Kristalle verbrannt hatte, würden sie ihr Geheimnis in Form von Gas freisetzen. Das Gas würde sich an der Innenseite des Deckels sammeln und kondensieren, dann als Salzsäure in den kleineren Topf rinnen.
    Als er den Tiegel in den glühenden Schmelzofen stellte, sagte Jacob: „Nun, das war der erste Schritt.“
    „Jetzt warten wir.“
    Die Worte wogen schwer. Sie wartete auf mehr als nur die Ergebnisse des alchemistischen Vorgangs. Sie wartete darauf, ob Scarlet wohl mit dem Zucker zurückkehren würde, oder ob er überhaupt zurückkehrte. Vielleicht war er fort, lange schon fort, irgendwohin gegangen zu einem Ort, der weit von ihrer schäbigen kleinen Hütte entfernt lag – einer Hütte, die voll war von Gerüchen, Zaubern und alten Geistern.
    Aber vielleicht wäre es so am besten. Das jedenfalls hatte sie geglaubt, als sie ihm eine Überdosis Eisenhut gegeben und die Wälder seiner Hilfe oder seiner anstrengenden Gesellschaft vorgezogen hatte. Der einzige Grund, warum sie überhaupt einen Mann brauchte, war Ada. Wer es war, hatte keine Bedeutung, solange er sich ihrem Vorhaben fügte, ihr zu helfen.
    „Ich komme natürlich mit Euch, wenn Ihr geht.“
    „Jacob, du musst dich nicht dazu verpflichtet fühlen“, sagte sie. „Das ist nicht dein Problem.“
    Jacob blieb nahe genug, um den Topf beobachten zu können, und setzte sich neben sie. „Euch wäre es lieber, ich wäre bei Vater und würde den ganzen Tag Chemikalien mixen. Grausame Frau.“
    Sie lächelte. „Aber du bist ein hervorragender Gelehrter.“
    „Das will ich nicht sein. Denn dadurch ist mir auch kein Ruhm beschieden, nicht wahr?“
    „Ich finde es sehr ruhmvoll, mich mit Alchemie zu beschäftigen“, entgegnete sie. „Und dieser Ruhm reicht für mein ganzes Leben.“
    Er lachte. Es klang ein wenig herablassend, und es gefiel ihr nicht. „Und da ist noch die Sache mit der Jungfer in Not.“
    „Du bist zu gut für eine wie meine Schwester.“
    „Ada hat mir noch nicht das Herz

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