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Verzaubertes Verlangen

Verzaubertes Verlangen

Titel: Verzaubertes Verlangen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amanda Quick
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marmornen Eingangsstufen herab und öffnete die Kutschentür.
    Gabriel sah Venetia an. »Das ist der Janus-Club?«
    »Ja.« Sie griff nach ihrem Zylinder und ihrem Gehstock. »Sie lassen mich besser zuerst aussteigen, damit Sie sich nicht vergessen und versuchen, mir aus der Kutsche zu helfen.«
    »So viele kleine Dinge, die man bedenken muss.«
    »Tun Sie einfach, was ich tue«, sagte sie.
    Er schmunzelte leise. So ernst der Grund für ihr Herkommen heute Abend auch sein mochte, es war offensichtlich, dass Venetia sich prächtig amüsierte. Er hatte sie seit ihrer gemeinsamen Zeit in Arcane House nicht in solch
heiterer, spritziger Stimmung gesehen. Die Kleidung und das Abenteuer hatte sie verwandelt, zumindest für den Abend.
    Der Diener öffnete die Verschlagtür, klappte aber nicht das Treppchen herunter.
    »Guten Abend, Gentlemen«, sagte er. »Kann ich Ihnen behilflich sein?«
    »Wir haben eine Verabredung mit Mr. Harrow«, erklärte Venetia mit tiefer, kehliger Stimme. »Mein Name ist Jones.«
    »Ja, Sir, Mr. Jones.« Der Diener hielt die Tür auf. »Mr. Harrow hat mir gesagt, dass er Sie und Ihre Begleitung erwartet.«
    Venetia sprang leichtfüßig aus der Kutsche. Sie hatte Recht, dachte Gabriel, während er ihr folgte: Sie bewegte sich in Hosen eindeutig freier.
    Um ehrlich zu sein, sie sah in Herrenkleidung wirklich bezaubernd aus, dachte er, während sie vor ihm die Eingangsstufen hinaufging. Er fragte sich, ob sie sich bewusst war, wie eng sich das Abendjackett an ihre schmale Taille schmiegte und die Kurven ihrer Hüften betonte. So seltsam es auch anmutete, die männliche Kleidung schien ihre Weiblichkeit noch zu unterstreichen, zumindest in seinen Augen.
    Am Kopf der Eingangsstufen öffnete ein weiterer Diener eine große dunkelgrüne Tür und ließ sie beide in ein von einem riesigen Kronleuchter erhelltes Vestibül ein.
    Leises Stimmengemurmel drang aus dem Raum zur Linken. Gabriel schaute zur Tür hinein und sah eine elegant eingerichtete Bibliothek. Herren in Abendkleidung plauderten in dem von Gaslicht beleuchteten Raum, Gläser mit Brandy und Portwein in der Hand.

    »Mr. Harrow erwartet Sie und Ihren Freund oben, Mr. Jones«, sagte der Diener zu Venetia. »Hier entlang, bitte.«
    Er führte sie zu einer breiten, beeindruckend geschwungenen Treppe.
    Gabriel ging Seite an Seite mit Venetia die Stufen hinauf. Als sie den Treppenabsatz erreichten, stieg ihm der unverkennbare Geruch von Zigarettenrauch in die Nase.
    »Das Rauchzimmer ist ein Stück weiter den Flur hinunter«, erklärte Venetia. »Gegenüber dem Kartenzimmer.«
    »Dies war früher einmal ein Privathaus«, bemerkte er, während er sich interessiert umschaute.
    »Ja. Ich glaube, der Besitzer hat das Haus an den Janus-Club verpachtet.«
    Der Diener führte sie einen langen Flur entlang und blieb schließlich vor einer geschlossenen Tür am anderen Ende stehen. Er klopfte zweimal.
    Gabriel bemerkte unwillkürlich den Abstand zwischen den beiden Klopfern. Ein raffinierter, doch unmissverständlicher Code, schloss er.
    »Herein«, rief eine tiefe Stimme von drinnen.
    Der Diener öffnete die Tür. Gabriel sah einen Mann vor dem Kaminfeuer stehen, mit dem Rücken zur Tür. Harrow hockte auf der Kante eines ausladenden Schreibtisches und ließ ein Bein lässig über die Ecke baumeln. Die beiden Gentlemen trugen Abendkleidung wie alle in diesem Etablissement.
    »Mr. Jones und Begleitung«, verkündete der Diener.
    »Danke, Albert.« Harrow lächelte Venetia und Gabriel zu. »Kommen Sie herein, Gentlemen. Erlauben Sie mir, Ihnen Mr. Pierce vorzustellen.«
    Pierce drehte sich zu ihnen um. Er war etwas gedrungen
und stämmig, mit schwarzen Haaren, die großzügig von Silber durchzogen waren. Bemerkenswert lebhafte, dunkelblaue Augen musterten Gabriel abschätzend.
    »Mr. Jones«, sagte Pierce in einer Stimme, die den täglichen Konsum von Brandy und Zigarren verriet. Er schenkte Venetia einen amüsierten Blick. »Und Mr. Jones.«
    Gabriel neigte den Kopf. »Pierce.«
    Venetia begrüßte ihn mit einem Nicken. »Vielen Dank, dass Sie einem Treffen mit uns zugestimmt haben, Mr. Pierce.«
    »Bitte nehmen Sie doch Platz«, sagte Pierce. Er deutete auf zwei Sessel und setzte sich dann selbst.
    Venetia ließ sich in einen der samtbezogenen Sessel sinken. Gabriel bemerkte, dass sie sich unbewusst sehr aufrecht und leicht vorgebeugt hinsetzte, als trüge sie eine Tournüre, die verhinderte, dass sie sich bequem zurücklehnen konnte. Manche Angewohnheiten

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