Viel Laerm um Stratfield
Familie erscheinen. Ich ... "
„Gute Nacht, Lord St. John", sagte Heath. In seiner angenehmen Stimme schwang stählerne Entschlossenheit mit. „Wie schade, dass wir uns nicht unter ... angemesseneren Umständen kennengelernt haben."
Chloe trommelte mit den Fingerspitzen auf die Fensterbank, während Justin eilig davonlief und mit jedem Schritt neue Entschuldigungen stammelte. Ihr eingeengtes Leben hatte also wieder begonnen.
„Julia", rief Heath grinsend zu ihrem „Balkon" hinauf. „Ich schlage vor, du schläfst ein bisschen, bevor wir morgen unsere Reise antreten."
Chloe wachte mitten in der Nacht auf und blickte sich im Zimmer um. All ihre Sachen waren in Truhen verpackt worden, mit Ausnahme ihres Tagebuchs, das sie niemandem anvertraute, und ihres Korsetts.
Das skandalöse Kleidungsstück hatte sie ihrer Cousine Pamela vererbt.
Sie zündete eine Kerze an und öffnete ihr Tagebuch auf der Seite, auf der sie Brandons Brief abgeschrieben hatte. Den Eintrag hatte sie mit einem roten Satinband markiert. In den letzten paar Tagen hatte sie sich nicht auf die Arbeit konzentrieren können, obwohl sie den Schlüssel, den Brandon benutzt hatte, inzwischen beinahe geknackt hatte.
In der nächtlichen Stille kam ihr plötzlich eine Inspiration, ohne dass sie sich auch nur darum bemüht hatte. Die Worte waren entsetzlich klar und deutlich. Sie nahm ihren Stift und begann langsam mit der Übersetzung.
... und so verbleibe ich in dem Glauben, dass Du tun wirst, was getan werden muss. Ich bete zu Gott, dass wir nicht tot sind, bevor dieser Brief Dich erreicht. In diesem Land voll grausamer Schönheit kommt der Tod so schnell wie ein Schatten. Ich vertraue in jedem Fall darauf, dass Deine Klugheit Dich schützen wird, denn er hat die Absicht, Dich zu töten, und ich weiß nicht, wann oder auf welchem Wege. Nutze die Informationen, die ich Dir im Vorangegangenen gegeben habe.
Brandon
Chloe schloss das Buch. Ihre Kehle schmerzte. Ihr war, als könnte sie Brandons Stimme hören. Sie spürte seine Anwesenheit ebenso deutlich wie zu seinen Lebzeiten.
„Es war eine Warnung, Brandon", flüsterte sie. „Ich fürchte, sie kam zu spät."
Am nächsten Morgen erwachte sie früh und kleidete sich an. Sie verließ ihr Zimmer mit einer Abschrift des Briefes in der Hand. Im Salon fand sie Heath, der gerade in einem Buch über ägyptische Artefakte las.
„Dies ist eine Abschrift von einem Brieffragment, das man in Brandons Sachen gefunden hat. Dominic besitzt das verschlüsselte Original."
Heath runzelte die Stirn, als er das Stück Papier überflog. „Hast du das angefertigt?"
„Ja."
„Weiß Stratfield, was da steht?"
Chloe schüttelte den Kopf. „Ich glaube, wir sollten es ihm zeigen, bevor wir abreisen."
„Ich werde ihm die Übersetzung gleich schicken." Er blickte zu ihr auf. „Durch einen Boten, Chloe."
„Tyrann." Sie beobachtete ihn dabei, wie er das Stück Papier zusammenfaltete und in seine Tasche steckte. „Was denkst du?"
„Ich würde gerne den Rest des Briefes sehen, bevor ich darüber ein Urteil fälle."
27. KAPITEL
Dominic war am folgenden Tag früh aufgestanden, um einige längst überfällige Briefe an seine Anwälte und seine persönlichen Kontakte in London zu schreiben. Sein Onkel hatte bereits einiges von seinem vermeintlichen Erbe für Möbel sowie für eine Zuckerplantage in Antigua und seine Besitztümer in Indien ausgegeben. Dominics Sekretär würde alle Hände voll zu tun haben, dieses Durcheinander zu entwirren.
Dabei waren geschäftliche Angelegenheiten eigentlich das Letzte, was ihn gerade interessierte. Nach dem Frühstück und einer Rasur beabsichtigte er sofort nach Dewhurst Manor zu fahren, um Chloe zu besuchen, und das ganz sicher nicht, indem er durch ihr Fenster kletterte. Er würde formvollendet über die Türschwelle treten und ihr seine Aufwartung machen. Eigentlich hatte er gehofft, sie am Abend zuvor noch zu sehen, aber eine ganze Reihe von Freunden und Bekannten hatte ihn heimgesucht, und er war gezwungen gewesen, sie alle willkommen zu heißen.
Hoffentlich plante Chloe keine große Hochzeit. Er hatte lange genug auf die Erfüllung seiner Wünsche gewartet und wollte sie so schnell wie möglich zur Frau. Ihre Familie von seinen guten Absichten zu überzeugen war eine andere Sache.
Er legte seinen Stift nieder, als ein Lakai an der Tür zu seinem Arbeitszimmer erschien. „Mylord, ich habe Ihre Botschaft nach Dewhurst Manor gebracht, wie Sie es wollten, aber Sir
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