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Viel Trubel um Sam

Viel Trubel um Sam

Titel: Viel Trubel um Sam Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lori Wilde
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aus, hagelte es heftige Kritik. Trotz seiner neunundzwanzig Jahre schimpfte sie ihn noch immer regelmäßig aus. Inzwischen konnte er damit leben. Er liebte sie, trotz allem.
    “Ich habe immer gewusst, dass noch mal ein guter Junge aus dir wird.” Sie kicherte. “Obwohl du ganz schön halsstarrig warst. Immer musste alles nach deiner Nase gehen, nie hast du dich um Regeln gekümmert.”
    “Wie geht es deiner Arthritis heute?”, fragte er, in keiner Weise daran interessiert, all seine Verfehlungen aufgezählt zu bekommen.
    Sie verzog das Gesicht und hob eine gichtige Hand. “Frag nicht. Willst du reinkommen? Ich habe eine Suppe auf dem Herd stehen.”
    “Danke für die Einladung, aber ich muss noch arbeiten.”
    “Arbeit, Arbeit, Arbeit. Wann willst du denn endlich mal zur Ruhe kommen und heiraten?” Seine Tante schüttelte den Kopf. “Wenn du mir nicht bald Großneffen und Großnichten schenkst, werde ich zu alt sein, um noch mit ihnen zu spielen.”
    “Du doch nicht!”
    “Ich meine es ernst, Sam. Du brauchst jemanden, der sich um dich kümmert.”
    Das war das Letzte, was er brauchte. “Okay, versprochen.” Er beugte sich vor und küsste die nach Lanolin riechende Wange seiner Tante. “Wenn und falls ich beschließe zu heiraten, erfährst du es als Erste.”
    Er verabschiedete sich und schlenderte über die Straße zu seinem Haus, das ihm mit einem Mal ungewöhnlich ruhig und einsam vorkam.
    Zum Teufel mit dem Selbstmitleid. Sam drehte den Fernseher ein wenig lauter als nötig, um seine Einsamkeit zu übertönen.
    Heiraten. Tante Polly schien zu glauben, das sei ein Heilmittel gegen alle Probleme. Unabhängig davon, dass sie selbst nie geheiratet hatte.
    Ganz ehrlich, er war viel zu beschäftigt, um zu heiraten. Er arbeitete viel und lang. Zu oft hatte er gesehen, wie die Ehen seiner Kollegen aus genau diesem Grund zerbrachen. Und vielleicht war er auch einfach nicht für die Ehe gemacht. Warum sollte er seine Unabhängigkeit aufgeben?
    Sam hatte einen Kloß im Hals. Ja. Da musste schon eine verdammt besondere Frau kommen, um ihn vor den Altar zu schleppen. Seine Traumfrau müsste ihn als das akzeptieren, was er war. Ein sich kratzender, schlechte Witze erzählender und Fastfood liebender Neandertaler. Sie durfte ihn nicht ändern wollen, so wie Donna.
    Damit war jetzt Schluss.
    Er war nicht länger ein Nudelteig, den jede Frau nach Belieben formen konnte. Er war nichts Besonderes. Keine Rigatoni oder Farfalle oder Mafalda. Er war eine ganz schlichte, etwas krumme Makkaroni.
    Und auf einmal, völlig grundlos, musste er an Edie Preston denken.
    An die süße Edie mit dem Gesicht eines Engels, die sich überall einmischte, aber auf so liebenswerte Art und Weise, dass man sie am liebsten gleichzeitig umarmen und ihren runden kleinen Hintern tätscheln würde.
    Im Augenblick lag sie vermutlich gerade mit ihrem Freund im Bett.
    Sam knirschte mit den Zähnen.
    Verdammt. Er musste sich unbedingt auf seinen Job konzentrieren. Die Diebe dingfest machen. Damit er endlich wieder zu seiner richtigen Arbeit zurückkehren konnte. Keine Elfe der Welt konnte ihn daran hindern, egal, wie unwiderstehlich ihr Lächeln war.
    Leider Gottes hatte sie auch die tollsten Beine, die er je gesehen hatte, und Brüste, denen ein Mann kaum widerstehen konnte. Und leider Gottes hatte sie Augen so grün wie der Sommer. Und leider Gottes war sie so unschuldig.
    Sie verdiente einen verantwortungsvollen Menschenrechtsaktivisten und keinen lebensmüden Kerl, der sich mit gefährlichen Kriminellen abgab.
    Anders als Edie machte sich Sam keine Illusionen darüber, die Welt zum Besseren verändern zu können. Er war Polizist der Gerechtigkeit wegen, nicht um die Menschheit zu retten.
    Sollte er sich jemals wieder verlieben, dann in eine große, muskulöse Frau, die auf sich selbst aufpassen konnte. Eine praktische Frau, die die Welt so akzeptierte, wie sie war, und die ihn nicht ändern wollte.
    Unglücklicherweise waren es noch drei Wochen bis Weihnachten. Konnte er ihr bis zum fünfundzwanzigsten Dezember widerstehen? Besser wäre es, noch vorher die Diebstähle aufzuklären.
    Morgen wollte er frühzeitig ins Kaufhaus gehen. Chief Timmons hatte ihm einen Schlüssel besorgt. Dann konnte er mal etwas herumschnüffeln und vielleicht irgendetwas Wichtiges herausfinden. Den Weihnachtsmann zu spielen brachte ihn jedenfalls nicht weiter, vor allem, nachdem er sich einfach nicht vom Anblick jener charmanten Elfe losreißen konnte.
    Wenn er

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