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Vier Frauen und ein Mord

Vier Frauen und ein Mord

Titel: Vier Frauen und ein Mord Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Agatha Christie
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annehmen, dass sie das, was sie gesehen hat – vermutlich eine Fotografie –, in einem der Häuser sah, in denen sie regelmäßig arbeitete.«
    »Einverstanden.«
    »Soweit es das Alter betrifft, haben wir als Möglichkeiten erstens die Wetherbys, bei denen Mrs McGinty am Tag ihres Todes arbeitete. Mrs Wetherby hat das richtige Alter für Eva Kane, und sie hat eine Tochter, die das Alter von Eva Kanes Tochter hat – eine Tochter, die angeblich aus einer früheren Ehe stammt.«
    »Und was die Fotos angeht?«
    »Mon cher, nach denen kann man niemanden genau identifizieren. Zu viel Zeit ist vergangen, zu viel Wasser ist, wie Sie sagen, den Fluss hinabgeflossen. Man kann nur das eine sagen: Mrs Wetherby ist bestimmt eine hübsche Frau gewesen. Sie hat alle Allüren einer solchen. Sie scheint für einen Mord viel zu zerbrechlich und hilflos, aber das war ja, wie ich gehört habe, die allgemeine Ansicht über Eva Kane. Wie viel Körperkraft notwendig war, um Mrs McGinty zu töten, kann man schwer sagen, wenn man nicht weiß, welche Waffe benutzt wurde. Wenn man den Griff nicht kennt, die Leichtigkeit, mit der sie geschwungen werden konnte, die Schärfe ihrer Schneide, und so weiter.«
    »Ja. Warum wir die nicht haben finden können… Aber erzählen Sie weiter.«
    »Das Einzige, was ich sonst über den Haushalt der Wetherbys zu sagen hätte, ist, dass Mr Wetherby, wenn er will, sehr unangenehm werden kann, und ich glaube, das wird er auch. Die Tochter ist ihrer Mutter blind ergeben. Sie hasst ihren Stiefvater. Ich ziehe aus diesen Tatsachen keine Schlüsse. Ich erzähle sie nur, damit man darüber nachdenken kann. Die Tochter hätte morden können, um zu verhindern, dass dem Stiefvater die Vergangenheit der Mutter zu Ohren kommt. Die Mutter hätte aus dem gleichen Grund morden können. Der Vater hätte morden können, um zu verhindern, dass es einen ›Skandal‹ gibt. Mehr Morde werden aus Ehrbarkeit begangen, als man für möglich halten sollte. Die Wetherbys sind ›ehrbare Leute‹.«
    »Wenn – ich sage, wenn – etwas an dieser Sunday-Comet-Geschichte dran ist, dann sehen die Wetherbys sicher nach der besten Möglichkeit aus«, sagte er.
    »Stimmt. Die einzige andere Person, die dem Alter nach Eva Kane sein könnte, ist Mrs Upward. Aber zwei Dinge sprechen dagegen, dass Mrs Upward als Eva Kane Mrs McGinty ermordet hat. Erstens leidet sie an Arthritis und verbringt die meiste Zeit in einem Rollstuhl…«
    »In einem Buch«, warf Spence ein, »wäre diese Geschichte mit dem Rollstuhl faul, aber im wirklichen Leben ist wahrscheinlich alles in bester Ordnung.«
    »Zweitens«, fuhr Poirot fort, »scheint Mrs Upward sehr dogmatisch und energisch zu sein, mehr geneigt, einen zu tyrannisieren als einem zu schmeicheln, was mit den Berichten über unsere junge Eva nicht übereinstimmt. Andererseits entwickeln sich die Charaktere der Menschen, das Sich-durchsetzen-Können ist eine Eigenschaft, die oft erst mit dem Alter kommt.«
    »Das stimmt«, gab Spence zu. »Mrs Upward – nicht unmöglich, aber unwahrscheinlich. Nun die anderen Möglichkeiten. Janice Courtland?«
    »Können wir vergessen, glaube ich. Niemand in Broadhinny hat das richtige Alter.«
    »Außer wenn eine der jüngeren Frauen Janice Courtland nach einer Gesichtsoperation ist. Na, achten Sie nicht auf mich – ist nur einer meiner kleinen Späße.«
    »Drei Frauen sind da, die ein wenig über dreißig sind. Da ist einmal Deirdre Henderson, dann Dr. Rendells Frau und schließlich Mrs Guy Carpenter. Das heißt, eine von diesen dreien könnte Lily Gamboll sein oder auch Eva Kanes Tochter, soweit es das Alter betrifft.«
    »Und soweit es die Möglichkeiten betrifft?« Poirot seufzte. »Eva Kanes Tochter kann groß sein oder klein, dunkelhaarig oder blond- wir haben keine Anhaltspunkte dafür, wie sie aussieht. Wir haben uns schon Deirdre Henderson in dieser Rolle vorgestellt. Nun zu den beiden anderen. Ich will Ihnen erst noch etwas sagen: Mrs Rendell hat Angst vor etwas.«
    »Angst vor Ihnen?«
    »Ich glaube.«
    »Das könnte eine Bedeutung haben«, sagte Spence langsam.
    »Sie meinen, Mrs Rendell könnte Eva Kanes Tochter oder Lily Gamboll sein. Ist sie blond oder dunkel?«
    »Blond.«
    »Lily Gamboll war als Kind blond.«
    »Mrs Carpenter ist auch blond. Eine äußerst gut zurechtgemachte junge Frau. Ob sie wirklich hübsch ist oder nicht, sie hat jedenfalls bemerkenswerte Augen. Schöne, große, dunkelblaue Augen.«
    »Aber, Poirot…« Spence schüttelte

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