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Villapark - Koestlbachers zweiter Fall

Villapark - Koestlbachers zweiter Fall

Titel: Villapark - Koestlbachers zweiter Fall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Paul Fenzl
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oder anderen Vergewaltigung hatte er schon gehört.
    Die Vertreter der Kripo hatten das AAG kaum verlassen, da saß auch schon
der Dr. Gleichmut im Zimmer vom OstD Dr. Pfeifer und hörte sich an, was ihm der
zu erzählen hatte.
    *
    Der Pirzer und die Koch trafen ziemlich zeitgleich mit dem Köstlbacher und
dem Liebknecht in der Zentrale der Kripo in der Bajuwarenstraße ein. Bevor ein
schriftlicher Bericht angefertigt wurde, erst einmal Besprechung im Büro
vom Köstlbacher.
    Dass die erste Reaktion vom Köstlbacher die war, den Dr. Kroner von der
Gerichtsmedizin anzurufen, das kannst du dir denken. Weil, eines musst du
wissen, mit so einer Brecheisengeschichte, da bringst du an einem
Gymnasium eine ganz schöne Unruhe rein. Und dafür wollte der Köstlbacher erst
verantwortlich zeichnen, wenn ihm der Dr. Kroner mit höchstmöglicher Sicherheit
würde bestätigen können, dass die Tatwaffe wirklich ein Brecheisen gewesen ist.
     
     

Rosenpalais
    (Kapitel 7)
     
    Die Anna war stocksauer, weil der Edmund seit dem Maifeiertag quasi
nur noch Arbeit.
    »Weißt du eigentlich, wie deine eigenen Kinder den Tag verbringen? Das ist
dir doch völlig egal! Du hast nur noch den Mord an der Doris im Kopf! Kürzlich
habe ich gedacht: Endlich! Der Edmund kommt früher nach Hause, weil er der
Clara versprochen hat, ein paar Stunden für sie zu reservieren. Einfach
mal wieder Vater sein! Und? Was war? Um die Evi ging’s! Um die Münzer Evi! Sie
wolltest du aushorchen, weil dir dazu offiziell die Hände gebunden waren!
Ich könnte heulen vor Wut!«, schrie sie ihren Edmund an.
    Die Anna hätte ihren Gatten nicht so angefahren, wenn die Kinder im Haus
gewesen wären. Aber die übernachteten dieses Wochenende bei Edmunds Eltern
in Passau. Eine seltene Gelegenheit, einmal ein klares Wort miteinander zu
reden, weil so konnte es freilich wirklich nicht weiter gehen.
    Erst wollte er sich ja aufregen, der Köstlbacher, wollte nicht zugeben,
dass seine Anna recht hatte. Aber dann hat er doch recht schnell begriffen, wie
ernst es der Anna wirklich war und hat einen zerknirschten Eindruck gemacht.
    »Du hast ja recht!«, sagte er und hob dabei wie zur Entschuldigung
beide Hände abwehrend nach oben.
    »Was soll ich machen?«, fügte er noch fragend mit der größten
Unschuldsmine hinzu, die sich auf sein Gesicht zaubern ließ.
    »Was soll ich machen?«, äffte ihn die Anna nach. »Du tust ja gerade so, als
ob du keine andere Wahl hättest!«
    »Habe ich denn eine andere Wahl?«, fragte der Edmund und meinte das sogar
so, oder zumindest so ähnlich.
    »Natürlich hast du eine! Wie willst du dem Staate denn noch nütze sein,
wenn du eines Tages ein saftiges Burn Out bekommst? Sag’! Wie?«, fuhr ihn seine
Anna an.
    »So ein Quatsch! Burn Out! Wieso sollte ich ein Burn Out bekommen?«,
fragte der Edmund an Stelle einer Antwort zurück.
    »Weil ich’s gelesen habe! Nur wer vorher richtig brennt, beruflich meine
ich, der kann auch ein Burn Out bekommen. Und dass du voll in Flammen
stehst, was deinen Beruf betrifft, das kannst du doch nicht leugnen!«, meinte
die Anna. »Und was mich betrifft, da hast du doch längst dein Burn Out!«, fügte
sie noch hinzu.
    Dass das gesessen hat, das kannst du dir denken!
    »Und wie stellst du dir das vor? Soll ich etwa einen Mörder, der da
draußen frei rumläuft, soll ich dem genug Zeit lassen, vielleicht noch einmal
zuzuschlagen, nur damit ich etwas mehr Freizeit für mich und meine Familie habe
und weniger ›brenne‹ , wie du das
nennst?«, fragte der Edmund ohne auf die letzte Bemerkung der Anna einzugehen.
Weil, sei doch einmal ehrlich, wenn du da widersprichst, dann hat das unvermeidlich
eine gewaltige Grundsatzdiskussion zur Folge, wenn nicht gar einen satten
Ehekrach.
    »Natürlich nicht! Aber du könntest etwas mehr delegieren! Himmel, ich weiß
ja auch nicht, wie du es machen könntest, aber so geht es einfach nicht
weiter!«, sagte die Anna ratlos und mit aufsteigenden Tränen in ihren Augen.
    »Das mit der Evi, das tut mir leid!«, lenkte der Edmund ein, weil er alles
ertragen konnte, nur nicht in die weinenden Augen seiner Anna sehen. »Ich weiß
ja, dass ich da übers Ziel hinausgeschossen bin! Und gebracht hat’s ja auch
nicht wirklich etwas!«, gab der Edmund zu.
    Eines kannst du mir glauben, in diesem Moment ging es dem Edmund
Köstlbacher ernsthaft mies. Das Gefühl war sogar noch viel schlechter, als
das nach seinem Arztbesuch. Mit seinen Pfunden umzugehen, das vermochte der
Köstlbacher

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