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Vilm 03 - Das Dickicht (German Edition)

Vilm 03 - Das Dickicht (German Edition)

Titel: Vilm 03 - Das Dickicht (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karsten Kruschel
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sagen, wenn Will ihn ansprach.
    Und keine Sekunde eher.
    Vor seiner Nase stand das unvermeidliche Glas mit Äthyltee.
    Der Besucherstuhl selbst war um ein Stück Weltenkreuzertechnik ergänzt worden: In seiner Armlehne glomm eine rote Linie, die direkt mit den Oosterbrijk2 verbunden war, so dass Thanassatrides sein Raumschiff jederzeit von hier aus steuern konnte, sollte das nötig werden. Will hatte so seine Erfahrungen mit dem, was auf sie zukam.
    Der dicke Mann rührte keinen Finger. Während er wartete, dachte er nicht an die kommenden Ereignisse, sondern daran, dass die Hiobsbotschaften kein Ende nehmen wollten.
    Tonja war an dem Gift der geheimnisvollen Fabrik gestorben, und die Vilmer waren noch nicht sicher, ob es gelungen war, wenigstens einen Teil ihrer Persönlichkeit zu retten, indem man dem überlebenden Menschrest ein wildes Eingesicht beigesellte. Derartige Übergänge waren heikel. Ihre Erfolge bestenfalls ... zweifelhaft. Weder Jojojo noch Toronlukas gaben zu Hoffnungen Anlass, von Lukaschik ganz zu schweigen.
    Jona war von seinem irrwitzigen Versuch, Tonja zu retten, bisher nicht zurückgekehrt ... Will vermutete, dass der junge Mann den Fehler seines Bruders Than wiedergutmachen wollte, der den verhängnisvollen Ausflug von Jojo und seiner Schwester Brink geheimgehalten hatte.
    Als ob man jemals etwas wieder gutmachen könne ... Was auch immer.
    Jona war weg.
    Immerhin hatten Than und Sergios wenigstens diese verdammte Fabrik in Stücke geschossen und zerstört.
    Aber Jona fehlte. Sein Bruder Than ließ sich eisern nichts anmerken.
    Die Beweisstücke, die vor seiner Zerstörung aus dem Biest in der Tiefe geborgen worden waren, hatten sich als wertlos herausgestellt. Der aus der Schaltwarte entwendete Speicherblock war mit einem Selbstzerstörungsmechanismus ausgestattet gewesen. Das Ding hatte sich selbst langsam erhitzt. Es war so heiß geworden, dass sein Inneres zu Schlacke zusammengebacken worden war. Falls es jemals irgendwelche Informationen enthalten hatte, so waren sie unrettbar zerstört. Das kleine Stück Knochen aus dem Skelett des Ein-Weg-Piloten war derart mit den verschiedensten giftigen und ätzenden Chemikalien getränkt, dass nicht das kleinste bisschen DNS übrig geblieben war. An der Form allein ließ sich feststellen, dass es zur Art Homo sapiens gehört hatte. Das war alles.
    Das Licht draußen wurde immer heller. Will-J verbarg den breiten, zottigen Kopf unter irgendeinem Tisch, der groß genug für einen auskömmlichen Schatten war. Sergios schaute aus den Fenstern. Sehr hell war es da draußen, für die Verhältnisse von Vilm Village.
    Wills alter Pak, der Mitverschwörer, Lieblingsfeind und Saufkumpan, lag nach wie vor in einem Zustand, den die Ärzte als Implantate-Koma bezeichneten. Und die Kommunikation mit der Botschaft der Goldenen Bruderschaft war überaus seltsam geworden. Wenn man überhaupt Antworten bekam, dann wurden sie kurz darauf dementiert. Sie versprachen zwar immer wieder, einen Spezialisten zur Behandlung von Pak herbeizuschaffen, taten es aber nicht.
    Die Siedler in den Weitergereichten Wohnstätten berichteten von seltsamen Vorgängen. Ihre Navigation durch die Massive des Wolkengebirges war unsicher geworden. Oft landeten sie an ganz anderen Orten als denen, die sie angesteuert hatten. Manche Häuser blieben wochenlang liegen, ohne dass die Versuche ihrer Insassen, in das Dickicht zu reisen, den geringsten Erfolg zeigten. Sergios hatte sogar welche an seine Oosterbrijk2 gehängt und sie weit oben im Wolkengebirge abgesetzt. Manche waren einfach geblieben, wo sie waren, andere waren zu ihren Startrampen am Rande von Gerdastadt zurückbefördert worden.
    Selbst von den Stromsiedlern kamen ungewöhnliche Neuigkeiten. Einige der unterirdischen Flüsse hatten ihr Bett verlassen und sich neue Wege gesucht, Zuflüsse waren versiegt und mindestens einer der Tiefenseen war so sehr angeschwollen, dass eine Siedlung komplett aufgegeben werden musste.
    »Da«, sagte Sergios, »sie kommen.«
    Er ärgerte sich sofort, dass er seinen Vorsatz nicht eingehalten hatte.
    Will, der seine lichtempfindlichen Eingesicht-Augen immer noch unter dem Tisch verbarg, blickte hinaus. Die Helligkeit dort hatte mit der Sonne nichts zu tun. Aus den Wolken herab senkte sich das Raumschiff, das sich seit Tagen angekündigt hatte. Es war ein pompös inszenierter Auftritt, keine simple Landung. Das Flottenkommando hatte sich seine Entscheidung, dem armen einsamen Len Robinson in seiner

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