VIRALS - Jeder Tote hütet ein Geheimnis: Band 3 (German Edition)
mich zu und funkelte mich hinterhältig an.
» Nein, auf gar keinen Fall!«, sagte ich. » Ich gehe nicht ins Wasser.«
» Oh, doch!« Jason jagte mich um den Pool. » Mein Haus, meine Regeln!«
Chance schaute angewidert zu, ehe er sich in den Pavillon verzog.
Wir hatten die zweite Runde um den Pool hinter uns, als Ben auftauchte.
Ich düste an ihm vorbei, nur Schritte vor meinem Verfolger. Ben packte Jason mit beiden Armen.
» Was soll denn das?«, lallte er und schwankte leicht.
Ich blieb stehen. » Ben, ist schon in Ordnung. Wir machen nur Spaß.«
» Aus dem Weg, Mann.« Jason setzte beide Hände gegen Bens Brust und gab ihm einen Schubs. » Du bist hier Gast. Bei mir. Schon vergessen?«
Ben schubste zurück. » Fass mich nicht an!«
Jasons Augen funkelten übermütig und glänzten vom Alkohol.
Ben sah den Schlag nicht kommen.
Er kippte um, war aber sofort wieder auf den Beinen. Dann stürzte er sich auf Jason und warf ihn auf dem Ziegelboden. Entsetzt schaute ich zu, wie sie sich auf dem Rasen wälzten und aufeinander einschlugen. Keiner erlangte einen Vorteil.
Die Zeit verlief zäh wie Honig.
Plötzlich flog Jason durch die Luft.
Bens Kopf kam hoch und seine Augen glühten.
Was für ein Albtraum.
Ohne nachzudenken, stürzte ich mich auf Ben und drückte ihn mit meinem ganzen Gewicht nach hinten. Ich hockte mich auf seine Brust und verpasste ihm eine Ohrfeige.
» Hör auf!«, zischte ich. » Beende den Schub!«
Jason wollte mich packen und wegziehen, aber Hi und Shelton waren vor ihm da.
Sie stießen Jason zur Seite, packten Ben an den Schultern und schleppten ihn den Hang hinunter in den Garten. Ben wollte sich von ihnen losreißen und sich erneut auf Jason stürzen, aber wenigstens war das Feuer in seinen Augen erloschen. Dann drehte er sich abrupt um und stürmte zum Steg.
» Ich bringe ihn um.« Jason hatte ein rotes Gesicht und schnaufte. » Dies ist mein Haus!«
» Jason, hör auf!« Ich stellte mich ihm in den Weg. » Ben ist betrunken und hat nicht kapiert, was eigentlich los war. Bitte lass die Sache auf sich beruhen. Meinetwegen.«
» Na, gut.« Jason wischte sich die Nase und schaute nach, ob er blutete. » Aber bei mir soll sich der Depp nicht mehr blicken lassen. Sag ihm das.«
» Mach ich. Ich bin dann jetzt auch weg.«
Während Jason davonging, floh ich vor den anderen Gästen, die den Vorfall aufmerksam beobachtet hatten.
Ich steuerte die Sewee durch den Hafen von Charleston nach Hause.
Ben hatte sich zuerst geweigert, mir den Schlüssel zu geben, aber ich hatte ihm keine Wahl gelassen. Die Jungs waren betrunken. Ich fuhr die Sewee nicht zum ersten Mal. Und wenn ich beim Anlegen den Rumpf zerkratzte, sollte ihm das eine Lehre sein.
Wir hatten kaum abgelegt, da kübelte Hi über die Reling. Shelton versuchte, seine Brille zu putzen, aber sie fiel ihm ständig runter. Ben hockte auf dem Platz neben dem Ruder und war zu betrunken, um zu stehen.
» Der ist nicht gut genug für dich«, sagte Ben plötzlich. » Der hat dich nicht verdient.«
» Ach, sei still.« Sanft. » Wir sind fast zu Hause.«
Ben hatte die Augen zusammengekniffen. » Dieser Typ, der ist…« Er hob die Hand und ließ sie fallen. » So ein Durchschnittskerl. Hat keine Ahnung. Von dir. Davon, wie du wirklich bist.«
Gnädigerweise verstummte Ben an dieser Stelle. Augenblicke später schnarchte er.
Ich versuchte, nicht über seine Worte nachzudenken. Ben war betrunken. Überfürsorglich. Und er hatte sich die Chance nicht entgehen lassen, Jason flachzulegen.
Dabei klingt er … anders. Beinahe eifersüchtig.
Das ist der Alkohol, redete ich mir ein, während ich die Sewee zum Anleger lenkte. Das hat nichts zu bedeuten. Gar nichts.
Dann lachte ich schallend.
Ein Irrer jagte uns durch die ganze Stadt.
Mein Vater lud ein dummes Blondchen dazu ein, bei uns zu wohnen.
Chance hatte mich auf dem Kieker und tat sich mit Madison zusammen.
Mein Nervensystem war von Hunde- DNA gekapert worden, und ich hatte keine Ahnung, was ich dagegen tun konnte.
Am allerwenigsten brauchte ich Bens Ratschläge, mit wem ich ausgehen sollte.
» Kotz.«
Wenn das Leben nur wieder so einfach wäre wie früher.
Aber das war ein für alle Mal vorbei.
Also fuhr ich nach Morris. Ich wollte nur noch in mein Bett fallen und glückselig schlummern. Dann zuckte ich zusammen. Wie würde ich diese Deppen an ihren Eltern vorbeischmuggeln?
» Doppelkotz.«
KAPITEL 27
Ben saß am Steuer von Kits Toyota SUV .
Wir waren seit einer
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