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Virgil Flowers - 04 - Blutige Saat

Virgil Flowers - 04 - Blutige Saat

Titel: Virgil Flowers - 04 - Blutige Saat Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Sandford
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aussagen. Aber wenn es wesentlich für den Fall ist, führt kein Weg daran vorbei.« Virgil nahm seine Visitenkarte aus der Tasche und legte sie auf die Arbeitsfläche in der Küche. »Rufen Sie mich an, wenn Ihnen was einfallen sollte. Sprechen Sie mit keinem anderen darüber. Der Mörder ist nach wie vor auf freiem Fuß.«
     
    Loewe folgte ihnen zur Tür. »Bitte erzählen Sie niemandem davon.«
    Als er die Tür geschlossen hatte, sagte Lee Coakley: »Ich habe ein schlechtes Gewissen.«
    »Er hätte schon längst mit den Kollegen aus Iowa reden müssen. Dann wären die vielleicht auf Flood gekommen, und drei Menschen würden noch leben.«
    »Nicht, wenn er damals nicht wusste, dass Kelly Sex mit Liberty hatte«, erwiderte sie.
    »Stimmt«, sagte Virgil. »Aber vielleicht wusste er es doch. Ich habe das Gefühl, dass er uns etwas verschweigt.«
    »Hoffentlich stellt er nichts Schlimmes an«, sagte Lee Coakley.
    Sie schauten zum Haus zurück, wo sich eine Plastikplane im Fenster bewegte.
    »Was machen wir jetzt?«, erkundigte sich Lee, nahm die Mütze, die Virgil an den Film Fargo erinnerte, vom Kopf und schüttelte die Haare aus.
    »Wir observieren sie. Heute Abend findet ein Gottesdienst statt. Wir überwachen die Häuser von Flood und Baker und folgen ihnen zu der Messe.«
    »Das dürfte ziemlich schwierig werden«, gab sie zu bedenken.
    Sie blickten über die schneebedeckten Felder; hier konnte man das Scheinwerferlicht eines herannahenden Wagens in zwei Kilometern Entfernung sehen, vielleicht sogar in fünf oder sechs.
    »Ich werde versuchen, ein Flugzeug der Highway Patrol zu kriegen. Das könnte die Floods von oben beobachten«, sagte Virgil. »Und uns auf dem Boden auf dem Laufenden halten. Wir würden irgendwo in der Nähe von Battenberg warten.«
    »Glauben Sie, Sie bekommen eines?«
    »Ich denke schon. Natürlich muss ich mit meinem Chef sprechen, aber der Fall nimmt allmählich interessante Dimensionen an. Er genehmigt es bestimmt.«
    »Ja, der Fall ist tatsächlich interessant«, pflichtete Lee Coakley ihm bei. »Doch ich bezweifle, dass mir das bei den nächsten Wahlen hilft.«
    »Es wird Ihnen aber auch nicht schaden. Wenn tatsächlich das läuft, was ich vermute.«
    »Tja …«
     
    Er ließ den Motor an, lenkte den Truck aus Loewes Ausfahrt und bog nach links ab, in Richtung Stadt.
    »Wenn wir morgen die DNS-Analyse vom Labor kriegen«, sagte Virgil, »kommen wir der Lösung vielleicht näher – vorausgesetzt, wir können beweisen, dass Kathleen Spooner Crocker umgebracht hat. Das würde den Kreis schließen.«
    »So weit sind wir noch nicht. Flood ist tot, aber es hatten noch mehr Männer mit Kelly Baker zu tun …«
    »Für den Fall ist Iowa zuständig. Wir schicken den Kollegen die Akte mit unseren Ergebnissen.«
    »Virgil«, sagte sie und legte ihm die Hand auf den Oberschenkel. »Das ist unser Fall. Iowa hat nichts mehr damit zu schaffen.«
    Als sie die Hand wegzog, blieb ein warmer Fleck auf seinem Oberschenkel zurück; die beiläufige Vertraulichkeit schien ihr nicht bewusst zu sein. Allerdings neigte Virgil zu der Vermutung, dass Frauen mit ihren extrem sensiblen Sensoren solche Gesten kaum jemals nicht bewusst einsetzten.
    »Dann sind wir uns in dem Punkt also einig«, erklärte er. »Eigentlich wollte ich heute nur auf die Ergebnisse der DNS-Analyse warten, doch jetzt werde ich mit Alma Flood sprechen. Ohne ihren Vater.«
    Sie tätschelte seinen Oberschenkel. »Machen Sie das. Aber organisieren Sie zuerst das Flugzeug. Und rufen Sie das Labor wegen der DNS an, damit wir wissen, woran wir sind. Ich lasse in der Zwischenzeit eine Liste sämtlicher Sektenmitglieder anlegen und vom FBI überprüfen. Vielleicht ergibt sich was.«
    Als sie ein Stoppschild erreichten, sagte Virgil: »Das ist echt blöde an dem Truck. Komischer Typ, der sich diese Mittelkonsolen hat einfallen lassen.«
    »Wie bitte?«
    Er nahm den Gang heraus, legte den Arm um ihre Schulter, zog sie so nahe zu sich heran, wie die Konsole es zuließ, und küsste sie. Sie erwiderte seinen Kuss, und er verdrehte sich weiter, bis er die linke Hand um ihre rechte Brust wölben konnte. Sie ließ es sich gefallen, wenn auch nur ein paar Sekunden lang. Dann entwand sie sich ihm mit einem »Mmm«.
    »Immerhin ein Anfang.« Er legte den Gang wieder ein. »War das erste Mal, dass ich einen Sheriff geküsst habe.«
    »Und begrapscht«, ergänzte sie und strich sich die Haare aus dem Gesicht. »Hat mir gefallen.«
    Er spielte mit dem

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