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Virgil Flowers - 04 - Blutige Saat

Virgil Flowers - 04 - Blutige Saat

Titel: Virgil Flowers - 04 - Blutige Saat Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Sandford
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besaß somit genug Geld, um sich richtig gut zu verstecken.
    Vielleicht sollten sie weiter nach ihr suchen.
    Doch zuerst musste etwas in der Sache Kathleen Spooner unternommen werden. Nach langem Nachdenken rief Einstadt seinen ältesten Sohn Leonard an, um sich mit ihm zu verabreden. »Sag Junior, dass er mitkommen soll … Es gibt ein Problem.«
     
    Leonard und Junior waren harte Farmer über vierzig mit dunklen Haaren und Augen, Dreitagebart und finsterem Gesicht, das sie von ihrer Mutter geerbt hatten. Sie trafen sich in Emmett Einstadts Haus auf dem Hügel über den kahlen Apfelbäumen, Rebstöcken und schneebedeckten, ebenen Gärten.
    Einstadt erklärte, was er vorhatte: Kathleen Spooner musste beseitigt werden. Seine Söhne lauschten wortlos, dann sah Leonard von Emmett zu Junior und sagte: »Was hältst du davon?«
    »Ich krieg schon bei dem Gedanken ein flaues Gefühl im Magen. Trotzdem hat Vater recht«, antwortete Junior. »Keine Ahnung, wie lange eine solche DNS-Analyse dauert, aber bestimmt nicht ewig. Also müssen wir schnell handeln.«
    Alle drei hatten Tiere gezüchtet und geschlachtet und waren mit dem Tod vertraut. Sie würden das schaffen; die Frage war nur: Wie?
    »Dich hat sie immer gut leiden können, Leonard«, stellte Emmett fest. »Du könntest Mary und die Kinder heute Abend wegschicken und Kathleen zu dir bestellen. Du erledigst sie, bringst sie rüber zu Junior, und dort buddelt ihr sie ein. Draußen in dem Wäldchen, wo wir gearbeitet haben. Morgen Nacht soll’s wieder schneien. Und wenn es schneit …«
    »Grausig zu wissen, dass sie dann da draußen liegt«, flüsterte Junior.
    »Das hältst du schon aus«, sagte sein Vater, und Junior nickte.
    »Was ist mit ihrem Wagen?«, fragte Leonard.
    »Den stellt ihr in die Scheune von Junior und stapelt rundherum Heu auf. Sobald wir ein bisschen Luft haben, fahrt ihr zwei ihn auf einen Anhänger, bringt ihn nach Detroit, lasst ihn irgendwo mit steckendem Schlüssel auf der Straße stehen und kommt zurück.«
    »Riskant«, sagte Leonard.
    »Ohne Risiko geht es nicht«, erklärte Einstadt. »Wenn Kathleen Crocker nicht umgebracht hätte …«
    »Aber sie hatte recht mit Crocker: Bestimmt hätte er geredet.«
    »Wir hätten uns drum kümmern können. Sie hat uns nicht informiert, und jetzt muss sie büßen«, brummte Einstadt.
    »Wir sollten unsere Farmen verkaufen, nach Alberta verschwinden und dort eine neue Siedlung gründen«, schlug Junior vor.
    »Vielleicht eines Tages«, sagte Einstadt. »Aber im Moment geht das nicht. Wir müssen was gegen Kathleen unternehmen.«
     
    Sie planten alles minutiös, bevor Leonard Kathleen Spooner von zu Hause aus anrief. Vater und Bruder hörten über die Nebenanschlüsse in Wohn- und Schlafzimmer mit. Leonard wählte ihre Handynummer, und sie meldete sich nach dem zweiten Klingeln.
    »Wir müssen uns unterhalten, Kathleen. Die Polizei sucht nach Birdy. Wir wissen, wo sie steckt – in Dallas. Jemand muss zu ihr und … die Sache regeln. Wir haben an dich gedacht.«
    Kurzes Schweigen. »Wo in Dallas?«
    »Dad hat die genaue Adresse; ich kenne sie nicht. Komm heute Abend zu mir, wenn die anderen in der Kirche sind, dann können wir besprechen, wie wir’s machen. Jedenfalls sollte es schnell gehen. Wir hatten an das kommende Wochenende gedacht, also hast du noch zwei Tage. Junior wird dich begleiten. Fahrt durch, das sind zwölf Stunden; einer von euch kann hinten im Truck schlafen. Die Sache wäre innerhalb von sechsundzwanzig Stunden erledigt.«
    »Ich rufe dich in zwei Minuten zurück. Ich geh auf eine Zigarette raus«, erklärte sie.
    Wenig später meldete sie sich wieder. »Haltet mich nicht für blöd. Dass ich mich in der Nacht in deinem Farmhaus mit euch treffe, könnt ihr euch abschminken. Ihr wollt mich allein kriegen, um mir den Hals umzudrehen, und seid dumm genug zu glauben, dass das eure Probleme löst. Aber das würde euch nur noch tiefer reinreiten. Dieser Flowers ist dabei, die Welt des Geistes auszuheben. Ihr habt eine einzige Chance, und die bin ich. Hörst du mit, Emmett?«
    Emmett schwieg verlegen ein paar Sekunden lang, bevor er brummte: »Ja.«
    »Komm mit Leonard zu mir, ohne Waffen. Ich habe die meine parat, erkläre euch, was wir machen, und höre mir eure Gegenargumente an. Ich habe überlegt: Die Kirche dürfte in der Lage sein, zweihunderttausend Dollar lockerzumachen, ohne in die Bredouille zu geraten. Wahrscheinlich würdest du die sogar allein stemmen, Emmett. Ich brauche das

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