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Voll erwischt

Voll erwischt

Titel: Voll erwischt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Baker
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Katzenbox mehr. Er stolzierte mit diesem sexy Gang, den manche Typen drauf haben. Geordie konnte es absolut nicht ausstehen, wie der Typ ging.
    Die Gegend hier sollte so was wie ein städtischer Naturpark sein, aber in Wahrheit war alles nur verwahrlost. Der Kiesweg wurde von Bäumen und Sträuchern überwuchert. Es war der reinste Dschungel und unterschied sich stark von den Touristengegenden der Stadt, die von Gärtnerscharen umhegt und gepflegt wurden. Das hier war ein Paradies für Sauerampfer, Nesseln, Löwenzahn und ungestutzte Hecken.
    Als Norman außer Sicht war, stürmte Geordie zu der Stelle, wo die Katzenbox immer noch ein Stück aus dem Wasser ragte. Er schnappte sich zwei lange Aste und versuchte damit, das Ding ans Ufer zu ziehen. Er versuchte es eine ganze Weile, doch inzwischen war viel Wasser in den Behälter gelangt, und die Kraft, die ihn nach unten auf den Grund zog, war erheblich größer als jede andere Kraft, die Geordie aufbringen konnte, um ihn ans Ufer zu bekommen.
    Jetzt war nur noch eine Ecke der Transportbox sichtbar, und auch die verschwand schnell, als Geordie roh zur Seite gestoßen wurde. Dann schoß eine Gestalt an ihm vorbei, sprang vom Ufer des Baches ab und landete mit einem Mordsplatscher im Wasser.
     

Kapitel 33
     
    Als Janet von ihrem Spaziergang zurückkehrte, war Norman aufgestanden und bereits angezogen. «Ich muß noch mal weg», sagte er. «Geschäftlich.» Er saß in dem dicken Sessel, und als Janet vorbeiging, schob er eine Hand unter ihren Rock und hielt sie auf der Innenseite ihres Oberschenkels fest. Er packte fest zu und vergrub seine Finger in ihr Fleisch. Aber in Gedanken war er woanders und nicht wirklich bei ihr. «Wie ist es draußen?» fragte er.
    «Schön. Wieder ziemlich heiß.» Zuerst hatte sie sich nicht gewehrt, denn Norman wurde immer sauer, wenn sie sich gegen ihn wehrte. Falls man ihm einen Strich durch die Rechnung machte, was immer er gerade mit einem anstellen wollte. Das hatte sie in den letzten Tagen gelernt. Aber jetzt hatte er eine besonders empfindliche Stelle erwischt, und er fing an, es auf die Spitze zu treiben, ihr wirklich weh zu tun. Grub seine Fingernägel ein. Sie zog sich zurück, und einen Augenblick verfinsterte sich seine Miene. Mehrere Augenblicke. Janet dachte bereits, sie hätte sich besser nicht gerührt, hätte sich von ihm weh tun lassen sollen. Wenn er so wurde wie jetzt, glaubte sie, daß er sie problemlos umbringen könnte. Aber er war nicht wirklich interessiert. Irgend etwas beschäftigte ihn. Er kramte seine Kamera aus einer Schublade und hängte sie sich um den Hals. Sie konnte sich nicht vorstellen, was für «Geschäfte» er mit einer Kamera um den Hals machen wollte. Janet ging in den Garten, um Abstand zwischen sich und den Mann zu bringen, und um nach Orchid und Venus zu sehen. Vielleicht war ja auch ein Wunder geschehen, und Tabitha war von den Toten auferstanden.
    Irgendwas stimmte nicht, denn Venus drückte sich bei den Sträuchern am hintersten Ende des Gartens herum, und sie kam auch nicht, als Janet rief. Wich sogar ein Stück vor ihr zurück. Als hätte sie Angst. Von Orchid weit und breit keine Spur.
    Janet hätte sich besser gefühlt, wenn Venus verschwunden und nur Orchid dort gewesen wäre, denn Venus gehörte zu den Katzen, die einfach mal so verschwanden. Als junge Katze war sie manchmal ein oder zwei Tage verschwunden. Aber Orchid machte so etwas nie. Tagsüber verließ sie nur äußerst selten die Wohnung, vom Garten ganz zu schweigen.
    Während sie noch versuchte, Venus wieder in die Wohnung zu locken, hörte Janet die Haustür ins Schloß fallen. Norman war gegangen. Mit ihm stimmte irgendwas nicht, wenn er einfach so ging, ohne sich vorher zu verabschieden. Er hatte zwar gesagt, er müsse noch weg, aber er hatte nicht gesagt, wohin. Er hatte nicht gesagt, wann er zurück sein würde. Das war ein typisches Verhaltensmuster bei Männern, die Janet kannte. Noch ein paar Wochen, und er würde ganz weg sein. Hatte wahrscheinlich längst eine andere.
    Was Janet nur recht war. Sie würde froh sein, wenn er ging. Er bildete sich ein, er könnte ihr nach Lust und Laune weh tun. Spielte ihr nichts mehr vor. Biß und kratzte einfach, wie’s ihm gerade in den Sinn kam. Schlug auch zu. Versuchte nicht einmal mehr, nett zu sein.
    Janet ging den Garten hinunter zu der Stelle, wo Venus wartete. Als sie auf einer Höhe mit dem Gartenschuppen war, bemerkte sie, daß die Tür offenstand. Sie ging hinein. Sie

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