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Vollendet (German Edition)

Vollendet (German Edition)

Titel: Vollendet (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Neal Shusterman
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doch von denen ist keine Spur zu sehen. Was das Flugzeug angeht: Es ist nicht annähernd so luxuriös, wie Connor gedacht hat. Die Ledersitze haben Risse, der Teppich ist zerschlissen. Es sieht mehr aus wie ein alter Wohnwagen als wie die Präsidentenmaschine.
    »Wo ist der Admiral?«
    Aus den Tiefen des Jets taucht er auf. Obwohl sich Connors Augen noch an das Licht gewöhnen müssen, sieht er gleich die Waffe in seiner Hand. »Connor! Wie schön, dass du es einrichten konntest.« Connor schreckt doppelt zurück: beim Anblick der Waffe und auch, weil der Admiral seinen Namen kennt.
    »Wofür brauchen Sie die?«, fragt Connor und deutet auf die Pistole.
    »Ich reinige sie nur.«
    Connor fragt sich, warum noch ein volles Magazin in der Waffe ist, hält aber lieber den Mund. Der Admiral legt die Waffe in eine Schublade, die er verschließt. Dann schickt er die Kinder weg und schließt die Tür. Vor dieser Situation hat sich Connor am meisten gefürchtet. Ein Adrenalinstoß kitzelt ihn bis in die Finger und Zehen. Er ist auf der Hut.
    »Ich soll etwas reparieren, Sir?«
    »Ja, meine Kaffeemaschine.«
    »Warum nehmen Sie nicht einfach eine aus einem anderen Flugzeug?«
    »Weil ich lieber diese repariert haben möchte«, sagt der Admiral ruhig.
    Er führt Connor durch das Flugzeug, das von innen größer wirkt als von außen. Es ist mit allerlei Abteilen, Konferenzräumen und Arbeitszimmern ausgestattet.
    »Weißt du, dein Name fällt ziemlich oft«, sagt der Admiral.
    Das ist Connor neu und alles andere als willkommen.
    »Warum?«
    »Erstens wegen der Sachen, die du reparierst. Und dann wegen deiner Schlägereien.«
    Connor erwartet eine Gardinenpredigt. Mag sein, dass er sich hier seltener prügelt als früher, aber beim Admiral gilt null Toleranz. »Tut mir leid, das mit den Schlägereien.«
    »Braucht es nicht. Oh, du bist zweifellos ein wandelndes Pulverfass, aber meistens kommt etwas Gutes dabei heraus.«
    »Ich weiß nicht, was Sie meinen, Sir.«
    »Soweit ich das beurteilen kann, hat bisher noch jede deiner Prügeleien ein Problem gelöst. Sogar wenn du verloren hast.« Er grinst Connor an und präsentiert ihm seine strahlend weißen Zähne. Connor schaudert. Er versucht es zu verbergen, aber ohne großen Erfolg.
    Sie kommen in ein kleines Esszimmer mit Bordküche. »Da sind wir.« Die alte Kaffeemaschine steht auf der Theke. Es ist ein schlichtes Gerät. Connor will gerade den Schraubenzieher aus der Tasche holen, um die Rückseite zu öffnen, da entdeckt er den Stecker auf der Theke. Als er ihn einstöpselt, geht das Licht an, und die Maschine spuckt gurgelnd Kaffee in die kleine Glaskanne.
    »Na, so was aber auch«, sagt der Admiral wieder mit diesem schrecklichen Grinsen.
    »Ich bin wohl nicht wegen der Kaffeemaschine hier?«
    »Setz dich.«
    »Lieber nicht.«
    »Setz dich.«
    Da sieht Connor das Bild. An der Wand hängen mehrere Fotos, doch eins zieht Connors Aufmerksamkeit auf sich. Es ist ein Jugendlicher, etwa in seinem Alter, der lächelt. Das Lächeln kommt ihm bekannt vor – es sieht genauso aus wie das des Admirals. Roland hatte doch recht!
    Connor würde am liebsten sofort abhauen, aber Risas Stimme ist wieder in seinem Kopf und fordert ihn auf, erst mal nachzudenken. Klar, er kann weglaufen. Vielleicht schafft er es bis zur Ausstiegsluke, ehe der Admiral ihn aufhält – aber diese zu öffnen, ist sicher nicht einfach. Er könnte den Admiral mit einem seiner Werkzeuge eins überziehen und sich Zeit für die Flucht verschaffen. Aber wo soll er hin? Rund um den Friedhof ist nichts als Wüste, Wüste und noch mal Wüste. Schließlich muss er einsehen, dass er am besten tut, was der Admiral von ihm verlangt. Er setzt sich.
    »Du magst mich nicht, oder?«, fragt der Admiral.
    Connor begegnet seinem Blick. »Sie haben mir das Leben gerettet, haben mich hierher gebracht …«
    »Du wirst nicht darum herumkommen, mir die Frage zu beantworten. Du magst mich nicht, oder?«
    Connor schaudert wieder, und diesmal versucht er es nicht einmal zu verbergen. »Nein, Sir.«
    »Ich möchte wissen, warum.«
    Connor stößt als Antwort ein kurzes, kleinlautes Glucksen aus.
    »Du hältst mich für einen Sklavenhändler«, stellt der Admiral fest. »Und du glaubst, ich bereichere mich auf Kosten der Wandler?«
    »Wenn Sie die Antwort schon kennen, warum fragen Sie dann?«
    »Sieh mich an.«
    Aber Connor will dem Admiral einfach nicht in die Augen sehen – oder besser gesagt, er will nicht, dass der Admiral seine

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