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Vollendung - Thriller

Vollendung - Thriller

Titel: Vollendung - Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Blanvalet-Verlag <München>
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Zeitpunkt in der Geschichte zurückgreift. Vielleicht erinnert er uns an einen Standard von Großartigkeit, der verloren gegangen ist oder in seinen Augen zumindest von der Mittelmäßigkeit der Medienverehrung und der hohlen Berühmtheiten getrübt wird.«
    »Und Sie glauben nicht , dass sexueller Gewinn ein Faktor ist?«, fragte Burrell frustriert. »Obwohl beide Opfer männlich waren und der Täter, wie Sie sagen, homosexuell ist?«
    Markham konnte am Klang von Burrells Stimme feststellen, dass sich der SAC nicht auf seine Hypothese einlassen wollte. Entweder dieser ganze intellektuelle Quatsch überstieg Burrells Verstand, oder bei Markhams Theorie über die Absichten des Michelangelo-Mörders war einfach zu viel Fantasie im Spiel, als dass er sich damit anfreunden mochte.
    »Ich sage es nur ungern, Bill, aber in gewisser Weise hoffe ich, dass diese Morde eine sexuelle Komponente enthalten – sie könnten tatsächlich leichter zu lösen sein, wenn wir einem eher triebhaften Motiv als einem geistigen folgen können. Ja, ich glaube der Täter erhält eine Art psychologischer Belohnung aus seinem Wirken, aber das Verhaltensmuster bisher scheint noch auf etwas anderes hinzudeuten, etwas das über seine eigenen, egoistischen Interessen hinausgeht – etwas, das wir in dieser Totalität noch nie gesehen haben. Wenn der Mörder, wie ich erklärt habe, auf eine kranke Weise versucht, Michelangelo durch seine Schöpfungen zu imitieren, dann wäre es, obwohl er sich vielleicht sexuell zu ihnen hingezogen fühlt, unangemessen für ihn, seine Beziehung zu ihnen durch den sexuellen Akt selbst zu vollenden. Natürlich kann ich mich täuschen. Wir werden erst nach Abschluss der Autopsien wissen, ob es einen sexuellen Übergriff gab, ganz zu schweigen davon, dass wir erst dann erfahren, wie Campbell und Wenick genau getötet wurden. Und angesichts des Zustands der Leichen, der Menge an Chemikalien und Konservierungsmittel, die der Täter verwendet haben muss, um seine Ziele zu erreichen, werden wir vielleicht nie genau erfahren, was dieser Kerl seinen Opfern angetan hat – falls Campbell und Wenick tatsächlich seine ersten Opfer waren.«
    »Sie glauben, er könnte schon vorher getötet haben?«
    »Vielleicht keinen Menschen, aber ich würde den Bauernhof darauf verwetten, dass die Ziege, von der er die Beine hat, als Erste dran glauben musste. Ich würde außerdem darauf wetten, dass der Täter eine Reihe Katzen und Hunde auf dem Konto hat. Er wusste, was er tat, Bill – er hat Campbell und Wenick nicht nur ausgesucht, weil sie seiner Vorstellung von seinem Bacchus perfekt entsprachen, sondern, weil er bereit für sie war. Er wollte sicher nicht all die Planung, all die Mühe, die er sich bei der Suche nach den richtigen Exemplaren gemacht hat, einfach vergeuden, und muss sich deshalb zumindest theoretisch sicher gewesen sein, dass seine Skulptur funktionieren würde. Denken Sie daran, Michelangelo hat jahrelang Reliefs und kleinere Skulpturen geschaffen, bevor er mit seiner ersten lebensgroßen Statue auf sich aufmerksam machte.«
    »Was wollen Sie also sagen, Sam? Sie glauben, dieser Verrückte wird wieder töten? Sie glauben, seine Botschaft, wie Sie sagen, geht über Campbell und diesen Jungen hinaus?«
    »Ich hoffe bei Gott, nein, Bill«, sagte Markham und blätterte durch das Buch. »Ich hoffe, dieselbe verquere Zielgerichtetheit, die ihn Campbell und Wenick ermorden ließ, wird in seinen Augen auch die Bedeutung seiner Schöpfung so weit erhöhen, dass er glaubt, sein Ziel erreicht zu haben, genug getan zu haben. Aber das eine kann ich Ihnen sagen: Falls unser Mann tatsächlich beabsichtigt, weiter zu töten, wird der Kanon von Michelangelos Skulpturen der Hintergrund sein, aus dem er seine Opfer wählt. Und auch wenn ich mich täuschen kann, besteht eine gute Chance, dass diese Opfer männlich sein werden. Ich hoffe nur, wir nageln ihn fest, bevor er sein nächstes Projekt beginnt.«
    Burrell schwieg lange.
    »Ich bin in diesem Moment auf dem Rückweg nach Boston«, sagte der SAC schließlich. »Aber morgen werde ich im Büro in Providence sein. Wir lassen unser Team mit dem amtlichen Leichenbeschauer an diesen Autopsien arbeiten, sodass wir hoffentlich ein paar solide Spuren bekommen, denen wir in den nächsten Tagen folgen können.«
    »Okay.«
    »Ich nehme an, Washington wird Sie neu einteilen – Sie werden sich uns eine Weile hier in der Außenstelle Boston anschließen?«
    »Sie wissen ja, wie solche Dinge

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