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Vollmeisen

Vollmeisen

Titel: Vollmeisen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Klein Kerstin
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nichts anderes übrig, als kriminell zu werden. Man sollte Ihnen für die Treue zu Ihrer Frau einen Orden verleihen.‹ Und dann kommt der Böse und schreit: ›Schluss jetzt mit dem Blödsinn, pack endlich aus, du Schwein, sonst tacker ich deine Eier genau hier an den Tisch.‹ Ich bin sicher, das kriegt ihr hin.«
    Nick grinste. »Na ja, freut mich, dass du so viel Vertrauen in unsere Fähigkeiten hast, aber vielleicht solltest du mal den einen oder anderen Film auslassen. Erstens ist es uns immer noch nicht gelungen, den Hauptsitz von Vincent Laurent zu ermitteln, diese Leute melden sich leider nicht beim Einwohnermeldeamt an. Und an ihn wollen wir ran. Tja, und mit seinen Handlangern können wir nicht viel anfangen. Da gibt es immer noch den Ehrenkodex, der ihnen verbietet, mit uns zu sprechen. Das hat aber weniger mit Ehre als mit sehr viel Angst zu tun, denn die wissen, was sie erwartet, wenn sie aussagen. Da nehmen sie lieber ein paar Jahre Knast in Kauf und werden danach wieder in die Familie aufgenommen.«
    Nun, das war natürlich blöd. Aber was hieß das denn für mich? Wenn da keiner aussagte, würde ich bis zu meinem Lebensende in dem kleinen Dorf herumhängen müssen. Werde arbeiten gehen, mich um Kinder, Haushalt und den Garten kümmern und hätte sonst nix. Abwechslung bekäme ich nur einmal im Jahr in der Entzugsklinik. Und meine Familie nähme mich nicht wieder auf, die wussten ja nicht mal, wo ich war.
    Â»Aber Nick, wie stellt ihr euch das denn weiter vor? Wenn ihr nichts beweisen könnt, dann werde ich hier versauern. Kann ich ja gleich schon mal den Aufnahmeantrag vom Schützenverein ausfüllen.«
    Nick guckte sehr erschrocken. »Um Himmels willen, Alice, nur das nicht. Versprich mir, dass du nie ein Gewehr in die Hand nimmst, das würde ein böses Ende nehmen.«
    Pfff. Er tat ja gerade so, als ob ich eine wandelnde Katastrophe wäre. Gut, mir war in letzter Zeit das ein oder andere Missgeschick passiert, aber das hätte jeden anderen auch treffen können.
    Nick bemerkte meinen verärgerten Blick und lächelte mich an: »Komm schon, Alice, jetzt sieh nicht so schwarz. Wir haben natürlich einen Plan und sind sicher, dass der auch bald aufgeht. Du wirst schneller zu Hause sein, als du denkst.«
    Â»Muss ja ein toller Plan sein«, grummelte ich. Und Nick würde mir kein Wort darüber erzählen, das war mir schon klar. Aber da würde ich schon selbst draufkommen, irgendwann jedenfalls, so blöd war ich schließlich gar nicht.
    Der Kellner räumte unsere Teller ab und brachte uns noch eine Flasche Wein. Ich musste wirklich mal meinen Alkoholkonsum überdenken. Wir schafften es, endlich mal auf andere Themen zu kommen, und Nick erzählte mir ein paar Sachen aus seinem Job. Natürlich nicht die richtig interessanten, das war typisch. Als sein Handy klingelte und er sich kurz nach draußen verabschiedete, begannen die Gedanken wieder in meinem Kopf zu rotieren. Was könnte das denn bloß für ein Plan sein? Wenn von denen keiner aussagte und Nick ohne Aussage nichts beweisen konnte, was blieb denn dann noch? Mist, mir fiel einfach nichts ein.
    Nick kam vom Telefonieren zurück, und ich sah ihn böse an: »Nein, sag nichts, ich weiß Bescheid. Es ist wieder alles ganz geheim, und leider darfst du mir nichts sagen, das Geheimnis ist so groß, dass du mich töten müsstest, wenn du es mir erzähltest.«
    Nick machte ein ernstes Gesicht. »Ja, du hast natürlich recht. Aber weißt du was, ich halte diese ganze Geheimniskrämerei nicht mehr aus, ich muss mich einfach jemandem anvertrauen. Schwörst du mir, es für dich zu behalten?«
    Ruckartig saß ich gerade auf meinem Stuhl. »Aber natürlich schwöre ich dir das, mir kannst du doch alles anvertrauen. Was ist passiert?«
    Nick schaute sich erst vorsichtig um, ob uns auch niemand belauschte, und sagte dann leise zu mir: »Das war meine Putzfrau. Klopapier und Wischtücher sind alle, und sie braucht auch eine neue Flasche Meister Proper .«
    Aaaarghh!! Manchmal hasste ich diesen Mann. »Sehr witzig, Nick, wirklich sehr, sehr witzig!«
    Er lachte nur. »Sorry, aber du siehst so süß aus, wenn du dich ärgerst. Und das war wirklich eben meine Putzfrau.«
    Oh. Er fand also, dass ich süß aussehe. Ich glaube, damit konnte ich leben. Er bezahlte die Rechnung, und wir gingen zum

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