Vollmondfieber: Roman (German Edition)
Tagen passiert ist. Eine nicht identifizierte Droge, die einen ganzen Viehstall umhauen könnte, wurde in meiner Wohnung beschlagnahmt …«. Meine Lautstärke erreichte ihren stimmlichen Höhepunkt, als ich bei meinem kleinen Finger angelangt war. »… und ich habe gerade eine irre, unmögliche Transformation in eine Bestie hinter mich gebracht, die dafür sorgen könnte, dass jeder abergläubische Werwolf auf der ganzen gottverdammten Welt mir nach dem Leben trachtet! Darum will ich nicht – auf gar keinen Fall! –, dass eine menschlich aussehende Leiche, eingewickelt in eines meiner Laken, von meinem Balkon geworfen wird. Die landet dann nämlich auch noch auf meiner verdammten Liste!« Ich strahlte Anspannung ab wie ein Ofen Hitze, die spürbar und heiß durch den Raum wirbelte.
Drei Paar Wolfsaugen fixierten mich, und in jedem funkelte mehr als nur eine Spur Gelb. Und mittendrin sah ich ein Paar ruhiger, goldener Augen.
Wölfe funktionieren nicht gut, wenn sie emotional aufgewühlt sind. Und es war sicher nicht hilfreich, dass meine Muskeln vibrierten und sich erneut weiches Fell auf meinen Handrücken ausbreitete.
In meinem Denken und Fühlen spürte ich meine Wölfin. In Abwehrhaltung, die Beine gespreizt, baute sie sich auf und hob die Schnauze.
Danny löste die Spannung, indem er vortrat. Er ging in unterwürfiger Haltung mit hängenden Schultern und sorgsam gesenktem Blick auf mich zu. »Ganz ruhig, Jess!«, murmelte er, als er sich vor mich kniete. »Ich verspreche dir, wir werden hier nichts tun, was dir schaden könnte. Das Gegenteil ist der Fall, ehrlich. Wölfe können saublöd sein, das ist wahr. Wir sind stur und aggressiv, und wir mögen keine Veränderungen. Aber ich verspreche dir, bei uns bist du in Sicherheit.« Er legte die Hand aufs Herz. »Ich schwöre es bei meinem Leben.«
Ich stand ganz still da und wagte nicht, irgendetwas zu tun. Meine Wölfin beobachtete Danny argwöhnisch. Die Trennlinie zwischen mir und ihr war nach dem Kampf gegen den Angreifer immer noch verwischt. Ich wusste nicht so genau, was während des Kampfes geschehen war. Aber nun war meine Wölfin neben mir, auf derselben Seite der Barriere. Im Moment gab es kein Dominanzgerangel, nur eine Einheit, dazu geschaffen, uns beide zu schützen.
Danny sah mir für einen Moment in die Augen und wandte dann hastig den Blick ab. Er sah sich über die Schulter zu James, Tyler und Nick um, die unmittelbar hinter ihm standen. »Ich glaube, ich kann für jeden in diesem Raum sprechen, für Leute, die dich seit deiner Kindheit kennen und heranwachsen gesehen haben …« Ein unverschämtes Grinsen schlich sich in seine Züge. »… und ich darf sagen, du bist zu einer hinreißenden Schönheit herangewachsen.« Er zwinkerte. »Wir alle haben vor, dir beizustehen. Wir sind voll und ganz bereit, unser Leben zu geben, um dich zu beschützen, Jessica McClain. Das waren wir immer.« Überlass es Danny, eine schlimme Situation zu entschärfen, und er beginnt mit einem Pseudoaufhänger und endet mit einer Feststellung, die aus tiefstem Herzen kommt.
Ich lächelte vorsichtig. Meine Wölfin entspannte sich bei seinen Worten ein bisschen, und das Haar hörte auf, aus meinen Armen zu sprießen.
»Wir wussten immer«, fuhr er fort, »dass es riskant wäre, eine Wölfin unter uns zu haben. Ich habe es gewusst, als ich mich diesem Rudel angeschlossen habe. Wir alle haben uns entschlossen, trotz all der Mythen und Gerüchte dabeizubleiben. Jeder von uns hätte jederzeit gehen können, hätte er es gewollt. Aber das ist nicht geschehen. Wir haben entschieden, bei dir und deinemVater zu bleiben. Callum McClain ist ein großartiger Anführer, der unseren Respekt verdient, genau wie du.« Danny senkte den Kopf. »Ich habe freiwillig den Lehnseid vor meinem Alpha abgelegt. Ich schwor, seinem Rudel bis zu meinem Tod zu folgen. Nun lege ich den Eid vor dir ab. Ich habe die Absicht, meine Seite der Vereinbarung einzuhalten und dich zu beschützen, koste es, was es wolle. Ich verspreche, du hast von mir nichts zu befürchten, Jessica McClain.«
Zu meinem Schrecken senkte er den Kopf noch weiter und bot mir seinen ungeschützten Nacken dar.
Meine Wölfin reagierte unwillkürlich mit einem heiseren Bellen. Sie erkannte die Pose an, als wäre das ihr gutes Recht, und knurrte vergnügt vor sich hin, drängte mich insgeheim, ebenfalls anzuerkennen, was er uns geben wollte.
Ich blinzelte. Meiner menschlichen Seite war äußerst unbehaglich
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