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Vollmondfieber: Roman (German Edition)

Vollmondfieber: Roman (German Edition)

Titel: Vollmondfieber: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amanda Carlson
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sein müssen, statt herumzutrödeln und Cheeseburger zu essen.
    Dieser Kerl musste unfassbar begabt sein. Immerhin gelang es ihm, einen ganzen Raum voller gefährlicher Werwölfe in null Komma nichts aufzumischen.
    Tja, dumm gelaufen.
    Mit finsterem Gesicht lieferte mir mein Vater endlich die gewünschte Antwort: »Colin Rourke ist der berüchtigste übernatürliche Söldner im ganzen Land, vielleicht sogar auf der ganzen Welt. Ihn heuern die Leute nur dann an, wenn ein Auftrag unbedingt erledigt werden muss. Gemeint ist: ein für alle Mal erledigt, fest verschnürt, ohne auch nur ein loses Ende. Die Tatsache, dass er jetzt schon auftaucht, spitzt die ganze Sache zu. Wie es scheint, war dein Geheimnis gar kein Geheimnis. Andere Gemeinden, nicht nur Wölfe, müssen bereits mit fertigen Plänen in der Tasche auf deine Wandlung gewartet haben. Anderenfalls hätte er nicht so schnell in meinem Territorium auftauchen können.«
    »Ein Übernatürlicher? Was denn für einer?«, fragte ich. »Eine große Nummer eurem Aufstand nach, richtig?«
    »Er ist eine Art Werkatze«, erwiderte mein Vater. »Aber seine exakte Spezies ist nicht bekannt. Niemand hat ihn je in seiner wahren Gestalt gesehen und die Begegnung überlebt. Gerüchten zufolge ist er der Letzte seiner Art, was auch der Grund sein mag, warum uns seine Witterung fremd ist. Die Katzenbevölkerung hat während der letzten paar Hundert Jahre bis zur Grenze des endgültigen Aussterbens abgenommen, und Rourke ist viel, viel älter. Er ist rücksichtslos und extrem gefährlich. Üblicherweise benutzt er Decknamen wie David West, Dean Raith und Connor Dade. Und das sind nur ein paar davon.« Mein Vater mustertemich eingehend. »Seinen richtigen Namen benutzt er nur selten, und die meisten von uns kennen ihn gar nicht.«
    »Warum kennst du ihn dann?«, fragte ich.
    Mein Vater blickte an mir vorbei. »Ich habe ihn vor langer Zeit angeheuert, damit er an unserer Seite kämpft.«
    »Er hat auf deiner Seite gekämpft?«
    »Das hat er. Er hat alles, was sich ihm in den Weg gestellt hat, getötet, ohne sich zu wandeln. Er hat seine Pflicht mir gegenüber erfüllt. Ich habe ihn bezahlt. Er ist gegangen. Wir haben keine weiteren Allianzen geschmiedet.«
    Diese Neuigkeit musste ich erst einmal überdenken. Rourke musste geschickt mit dem Schwert oder einer anderen Waffe sein, wenn er in den Kampf ziehen konnte, ohne sich zu wandeln. James und mein Vater waren stark genug, je nachdem, mit wem sie es zu tun bekamen. Aber in den Kampf zu ziehen, ohne sich der Vorzüge der wahren Gestalt zu bedienen, war heutzutage nahezu ausgeschlossen.
    »Und du wirst heute Abend ganz sicher nicht einmal in seine Nähe gehen«, fügte mein Vater hinzu. »Oder an irgendeinem anderen Abend!«
    Tja … Scheiße!
    Von Connor Dade nämlich hatte ich gehört. In meinem Gewerbe stolpert man dauernd über bemerkenswerte Geschichten von Kopfgeldjägern und Söldnern. Connor Dades Ruf war weithin bekannt. Der letzte Satz, den man stets zu hören bekam, wenn jemand von einer seiner Heldentaten erzählte, lautete: »Was immer du tust, leg dich nie mit Connor Dade an!«
    Die anderen Decknamen waren mir nicht so vertraut, aber der, den ich kannte, reichte mir voll und ganz. »Betrachten wir die Sache doch mal für einen Moment logisch, ja?«, sagte ich und kämpfte um Gehör. »Wenn Colin Rourke seinen richtigen Namen benutzt hat und schon jetzt weiß, wer ich wirklich bin, dann ist er mit größter Wahrscheinlichkeit davon ausgegangen, dassich herausfinden werde, wer er ist.« Wäre ich ein etwas klügerer Kopf. »Er kann nicht darauf aus sein, mich umzubringen, wenn er mir seinen richtigen Namen nennt. Habe ich recht? Er hat uns Karten in die Hand gegeben, und jetzt will er spielen.« Raffinierter Mistkerl.
    Der Lärmpegel sank, als die Wölfe meine Worte verdauten.
    »Hört mal, er hat mir doch nicht ohne Grund gesagt, wer er ist«, betonte ich noch einmal, weil ich die Aufmerksamkeit meines Publikums nicht gleich wieder verlieren wollte. »Er hätte jeden beliebigen Namen auf Erden benutzen können, umso mehr, wenn er mich in eine Falle locken wollte. Scheiß drauf, er hätte mich anstelle dieses Einzelgängers einfach selbst überfallen können! Und wenn das, was ihr sagt, wahr ist, dann hätte er mehr Erfolg gehabt als der Scheißkerl von Werwolf. Und das alles wäre jetzt nicht mehr wichtig, weil ich schon tot wäre.«
    Mein Vater knurrte, sagte aber nichts. Tyler gab es auf, hin und her zu laufen.
    »Für

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