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Vollstreckung - Sturm, A: Vollstreckung

Vollstreckung - Sturm, A: Vollstreckung

Titel: Vollstreckung - Sturm, A: Vollstreckung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas M. Sturm
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»Wenn ich da an den Garten am Haus meines Freundes denke. Puh!« Sie schüttelte sich. »Der ist schrecklich ordentlich und strahlt alles, aber keine Behaglichkeit aus. Dort wächst kein Grashalm, ohne vorher einen schriftlichen Antrag bei der Herrin des Hauses einzureichen.«
    Neben dem Wohnhaus befand sich ein Gewächshaus. Aus diesem trat eine kleine, stämmige Frau mit orange gefärbten Haaren heraus.
    »Ich vermute, eine von Ihnen ist Frau König, die gestern angerufen hat.«
    Sandra streckte der Frau die Hand entgegen und sagte: »Das bin ich. Meine Begleitung ist Frau Hauptkommissarin Wolf. Es ist sehr nett von Ihnen, dass Sie so schnell Zeit für uns haben.«
    »Na dann kommen Sie herein«, lächelte Frau Rosen und hielt den Frauen die Gewächshaustür auf. Das Gewächshaus war von der Grafikerin als Atelier umgestaltet worden. Inmitten von Staffeleien befand sich, beschirmt von einer riesigen Monstera-Pflanze, eine hübsche Sitzecke aus Korbstühlen mit passendem Tisch. In den Zweigen der Pflanze und auch an diversen, zur Zierde aufgestellten Bambusstäben, hingen Kräuterbüschel. Diese Bündel verströmten einen angenehmen und leicht würzigen Duft.
    Frau Rosen bedeutete den Kommissarinnen Platz zu nehmen und hantierte flink an einem kleinen Tisch mit einem Wasserkocher herum.
    »Ich brühe nur schnell Tee. Die Damen trinken doch einen Früchtetee mit?«
    Karin strahlte und nickte begeistert. Dann nahm sie sich die Muße, Frau Rosen zu mustern. Ihre Gastgeberin trug bequeme Lederslipper ohne Socken, schwarze Jeans, die kurz unter dem Knie abgeschnitten waren und eine ehemals weiße Leinenbluse. Jetzt war diese allerdings mit unzähligen Farbklecksen verziert. In ihre orange getönte Kurzhaarfrisur hatte sie phantasievoll mehrere bunte Bänder geflochten. Frau Rosen hinterließ einen recht exotischen Eindruck. Sandra hatte es nicht auf ihrem Korbstuhl ausgehalten. Sie stand an der Glaswand und schaute, immer noch hin und her gerissen, auf den Garten hinaus.
    »Gefällt Ihnen mein Garten?«, fragte Frau Rosen lächelnd, nachdem sie den Tee auf dem Tisch angerichtet hatte.
    »Er ist phantastisch. Haben Sie ihn selbst angelegt?«
    »Die alten Bäume waren schon da, als ich das Haus kaufte, ich musste nur noch etwas Feinarbeit beisteuern.«
    »Sollte ich je einen Garten gestalten, wird mir Ihrer als Vorbild dienen.«
    »Das freut mich, aber wegen des Gartens sind Sie sicher nicht gekommen. Sie erwähnten bei unserem Telefonat Frau Lefort.«
    »Genau, deshalb sind wir hier. Es handelt sich um eine alte Geschichte. 2002 wurden Sie bei einer Razzia wegen Drogenmissbrauchs festgenommen.« Sandra führte das Gespräch, während Karin interessiert an ihrem Tee schnüffelte.
    Frau Rosen schaute zuerst ein wenig verwundert, dann musste sie lachen. »Wegen dieser alten Sache bemühen Sie sich extra zu mir?«
    »Es geht eigentlich um Frau Lefort und ihre Beteiligung an der Geschichte.«
    »Von Sarah habe ich seit mindestens sechs Jahren nichts mehr gehört«, sagte Frau Rosen nachdenklich. »Sie war damals überhaupt nicht beteiligt. Sie ist in diese Geschichte hineingestolpert. Ich bin daran schuld gewesen. Ich habe sie mit zu dieser Party geschleppt. Einige von uns, auch ich, rauchten ein wenig Gras. Sarah nicht. Sie lehnte alles ab, was irgendwie die Wahrnehmung beeinflusst. Sie mied auch weitestgehend Alkohol. Jedenfalls hatten die Bu…, sorry, die Polizei einen Tipp bekommen und nahmen alle Anwesenden hopp. Die arme Sarah auch. Mitgegangen, mitgefangen.« Frau Rosen zuckte mit den Schultern. »Wieso ist das eigentlich für Sie interessant? Ich meine, das ist immerhin schon sieben Jahre her.«
    »Wir arbeiten an einem Fall, der mit Sarah Lefort zusammenhängt. Deshalb ist es für uns wichtig, soviel wie möglich über Sarah zu erfahren.«
    »Warum fragen Sie Sarah nicht selbst?«, wunderte sich Frau Rosen. Dann grinste sie. »Aha, Sie kommen nicht an sie heran, weil sie nach Frankreich zurückgegangen ist.«
    Karin folgte dem Dialog nur mit halber Aufmerksamkeit. Ihr ganzes Interesse galt der vor ihr stehenden Tasse. Sie hielt es nicht mehr aus, sie musste einfach diesen verlockend duftenden Tee probieren. Sie kostete vorsichtig und verbrannte sich prompt die Zunge.
    Sandra nahm sich ein wenig Zeit für die Überlegung, wie viel sie Frau Rosen mitteilen könnte. Sie kam zu dem Entschluss, dass sie, bis auf die verhängnisvolle Rolle, die der unbekannte Beamte spielte, aufrichtig sein wollte. »Wir können

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