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Vollstreckung - Sturm, A: Vollstreckung

Vollstreckung - Sturm, A: Vollstreckung

Titel: Vollstreckung - Sturm, A: Vollstreckung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas M. Sturm
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Stuhl wieder zurück und sagte abschließend: »Wir gehen jetzt in die Werkstatt und holen uns Herrn Pfeffer. Tut mir leid, Günther, aber wenn unsere Zeugin nicht gelogen hat, dann wirst du die Dienstpläne ändern müssen.«
    Beim Hinabsteigen der Treppe blieb Sandra auf einmal stehen und hielt Karin an ihrer Jacke fest. »Du, warte bitte kurz. Der Pfeffer scheint nicht dumm zu sein, und er kennt sich außerdem in Polizeiarbeit aus. Wollen wir uns nicht eine Strategie für die Vernehmung zurechtlegen?«
    »Du kannst ihm ja den Lauf deiner …deiner Manu, oder wie das Ding heißt, ins Nasenloch schieben, dann singt er auf jeden Fall.«
    »Meine Präzisionswaffe heißt
Manurhin
. Und kannst du bitte einmal nicht zynisch sein! Also, wie wollen wir vorgehen?«
    »Du hast recht, entschuldige. Das Spiel ›Guter Bulle – Böser Bulle‹ wird bei ihm nicht funktionieren. Was hältst du von ›Böser Bulle – Ganz böser Bulle‹?«
    »Und wer schlüpft in die Rolle des ›Ganz bösen Bullen‹? Du?«
    »Ich dachte da eher an dich. Dich kennt er nicht und kann dich deshalb auch nicht einschätzen. Das ist unser Trumpf!«
    »Trumpf wollte ich immer schon einmal sein. Okay, machen wir ihn fertig!«
    Karin und Sandra betraten die Werkstatt. Aus der Fahrertür eines silberfarbenen Opels ragten zwei Beine hervor. »Herr Pfeffer?«, fragte Karin mit erhobener Stimme. Ein schlaksiger Mann Anfang dreißig schälte sich aus dem Vordersitz und sah die beiden drohend blickenden Kommissarinnen verwundert an. »Ja?«, fragt er einsilbig.
    »Sie können sich sicher denken, weshalb wir Sie besuchen,« fragte Karin rhetorisch.
    »Sie möchten wissen, ob es brauchbare Spuren an diesem Auto gibt?«, fragte Lothar Pfeffer arglos.
    »Schlaumeier! Wen denkst du, hast du vor dir? Los, du kommst jetzt mit.« Karin wechselte vom Sie zum Du, um Pfeffer zu zeigen, was sie von ihm hielt.
    »Seit wann duzen wir uns?«, fragte Pfeffer prompt.
    »Leute wie dich siezen wir nicht«, fauchte Sandra.
    Sie nahmen Pfeffer in die Mitte und brachten ihn trotz seiner Unmutsbeteuerungen in den Vernehmungsraum. Sie dirigierten ihn auf einen Stuhl und Karin nahm ihm gegenüber am Tisch Platz. Sandra stellte sich hinter Lothar Pfeffer und lehnte sich an die Wand. Karin schaltete das Mitschnittgerät an und begann nach der Nennung des Datums und der Namen der Anwesenden mit der Befragung:
    »Sagt dir der Name Sarah Lefort etwas?«
    Pfeffer holte tief Luft und lachte gekünstelt. »Ach, daher weht der Wind. Ich war kurze Zeit mit ihr zusammen, aber ich habe mit ihr Schluss gemacht, schon vor fünf Jahren. Deshalb müssen Sie doch nicht so ein Fass aufmachen.«
    »Du hast Sarahs Wohnung nach ihrem Suizid mit untersucht. Du hast die Leiche deiner Freundin darin gesehen und du hast es nicht für nötig gehalten, deine Vorgesetzten über die Kleinigkeit zu informieren, dass du mit der Verstorbenen befreundet warst.« Karin musste nicht mehr vortäuschen, dass sie wütend wurde, sie war es jetzt tatsächlich.
    »Zu diesem Zeitpunkt hatte ich bereits zwei Jahre nichts mehr von Sarah gehört, was sollte es denn noch?«
    »Was es sollte? Es wäre deine verdammte Pflicht gewesen!«
    Pfeffer wurde es nun doch langsam unbehaglich, er drehte sich immer öfter nach Sandra um, die ihn mit steinernem Gesicht ansah. »Warum stehen Sie hinter mir und setzen sich nicht an den Tisch mir gegenüber?«
    Karin schlug mit der Hand auf die Tischplatte. »Hier spielt die Musik! Warum hat Sarah mit dir Schluss gemacht?«
    »So war es nicht. Ich habe mit Sarah gebrochen und die Gründe dafür sind privat.«
    »In einem Mordfall ist nichts privat. Also raus mit der Sprache, weshalb hat Sarah mit dir Schluss gemacht? Und keine Märchen bitte.«
    »Wieso Mordfall? Es war doch Selbstmord.«
    »Ja, Sarah hat sich selbst getötet, aber das zieht nun einen Rattenschwanz von Morden hinter sich her. Stell dich jetzt bloß nicht dumm.« Karin stützte ihre Unterarme auf den Tisch und sah Lothar Pfeffer auffordernd an. Dieser wand sich. »Wir haben uns auseinander gelebt, wir hatten uns nichts mehr zu sagen.«
    »Auseinandergelebt? Wie lange wart ihr zusammen? Zwei Jahre? Da lebt man sich doch nicht auseinander.« Karin schüttelte lachend den Kopf. »Lass dir eine bessere Geschichte einfallen!«
    »So war es aber. Ich kann dazu nichts anderes sagen.«
    »Gut, lassen wir das erst einmal. Kommen wir doch noch einmal darauf zurück, wieso du deine Bekanntschaft mit Sarah nicht gemeldet hast. So dumm

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