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Vom Internet ins Ehebett (German Edition)

Vom Internet ins Ehebett (German Edition)

Titel: Vom Internet ins Ehebett (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sophie Berg
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dazu gekommen. Das wird einelange Nacht. Ich hoffe, du hast einen netten Abend. Jetzt, da du deinen Vortrag fertig vorbereitet hast, hast du ja vielleicht ein paar Minuten Zeit, um an mich zu denken. Vielleicht auch von mir zu träumen? Schön, dass wir uns gefunden haben.
    Fühl dich geküsst.
    Bernhard
    Von: [email protected]
An: bernhardb@…com
Betrifft: Warum es noch kein Foto gibt
    Lieber Bernhard,
    danke für deine liebe E-Mail und deinen Kuss. Beides ist gut angekommen. Ja, ich finde es auch schön, dass wir uns gefunden haben. Die Tage sind viel spannender und wärmer, seit ich mich jeden Tag auf deine E-Mails freuen kann.
    Heute Mittag war ich mit meinen Freundinnen essen. Bea und Carla – ich habe dir schon von ihnen erzählt. Sie finden es seltsam, dass wir uns noch nicht gesehen haben und nicht wissen, wie wir aussehen. Es ist gar nicht so leicht, dir ein Bild von mir zu schicken, denn ich habe erst kürzlich mein Aussehen und mein Outfit total verändert. Und wenn ich dir jetzt eines der alten Bilder schicken würde, dann bekämst du einen völlig falschen Eindruck. Ich trage die Haare jetzt kürzer (kinnlang) und habe auch meinen Kleiderschrank umgekrempelt. Von meinem neuen Aussehen habe ich leider noch kein Foto. Ich werde heute Abend meine Söhne bitten, einige Aufnahmen zu machen. Und wenn mir eine gefällt, dann schicke ich sie dir – versprochen.
    Also: Geduld mein Lieber, bis ich von Wien zurückkomme.
    Ob ich dir von dort ab und zu eine E-Mail schicken werde? Wer weiß? Vielleicht bin ich von all den tollen und gut aussehenden Kollegen so abgelenkt, dass ich gar nichtmehr an einen gewissen Bernhard denke? ;-) Zurzeit denke ich nämlich ziemlich viel an diesen gewissen Bernhard.
    Und das ist schön. Ganz liebe Grüße, und träum schön!
    Rosalind
    P.S. Wer ist Bernadette?
    Von: bernhardb@…com
An: [email protected]
Betrifft: Das längst fällige Geständnis
    Noch einmal: Liebe Rosalind,
    neben mir stapelt sich die Arbeit. Ich sollte so vieles tun, doch ich kann mich beim besten Willen nicht konzentrieren. Ich bin dir eine Erklärung schuldig, ich weiß. Und diese will ich dir sofort geben, denn du hast Anspruch darauf. Also: Bernadette ist die Frau, mit der ich seit zwei Jahren zusammen bin. Falsch ausgedrückt: Denn zusammen sind wir viel seltener. Berna ist Flugbegleiterin. Sie düst durch die Weltgeschichte. Manchmal innerhalb Europas. Meistens jedoch nach Fernost. Oft ist sie mehr als eine Woche durchgehend unterwegs. Dafür war das Wiedersehen früher immer umso intensiver. Und wir haben ihre freien Tage genossen. Ihre häufige Abwesenheit hat mich lange Zeit nicht gestört. Im Gegenteil, ich hatte so viel in der Firma zu tun, da wurden die Arbeitstage oft lang. Und ich hätte ein schlechtes Gewissen meiner Partnerin gegenüber gehabt, wenn ich bis Mitternacht arbeitete und sie wartete zu Hause mit dem warmen Essen. Oder mit dem Wunsch, gemeinsam etwas zu unternehmen. In letzter Zeit ist jedoch so manches anders geworden. Bei Bernas Zwischenstopps in den letzten Monaten haben wir uns nur angeschnauzt. Kein zärtliches Wort, kein gemeinsames Lachen. Es schien, als wäre nichts von dem übrig, was unsere Partnerschaft ausmachte. Beruflich ist es bei mir auch anders als noch vor einem halben Jahr. Ich habe eine zusätzliche Mitarbeiterin eingestellt, die mich sehrentlastet. Wenn wir nicht gerade mit so einer intensiven Virenattacke konfrontiert sind wie eben jetzt, dann kann ich um achtzehn Uhr Schluss machen. Und habe dann Zeit für eine Partnerin und gemeinsame Unternehmungen. Doch Bernadette ist nicht da. Einmal in der Woche treffe ich meine Freunde zum Sport. Sie haben längst Familie. Und keine Zeit, mit mir auch noch die anderen Abende zu verbringen. Geschweige denn die Wochenenden. Allein ins Theater oder Konzert zu gehen, ist nur der halbe Genuss. Und da kam ich eines einsamen Abends auf die Idee, mich in der Singlebörse umzusehen. Ich hatte nicht wirklich geglaubt, auf diesem Weg neue Bekanntschaften zu machen. Doch dann fand ich dich. Unsere E-Mails machen mir sehr viel Freude. Es war nicht gelogen, als ich dir schrieb, dass ich jeden Tag voll Sehnsucht auf eine Nachricht von Gularo warte. (Was bedeutet eigentlich dein Nickname?) Ich habe dich durch das E-Mailen richtig lieb gewonnen. Ich stelle mir vor, wie du spricht, wie du lachst …
    Ich habe viel nachgedacht in letzter Zeit. Und bin zu dem Entschluss gekommen, dass Bernadette nicht die richtige Frau für mich ist. Das hat

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