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Vom Umtausch ausgeschlossen

Vom Umtausch ausgeschlossen

Titel: Vom Umtausch ausgeschlossen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sophie Kinsella
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kurzer Bedenkpause. »Ich glaube nicht. Aber hör mal, wenn du irgendwann mal nach London kommen solltest, rufst du mich an, ja?«
    »Okay.« Kelly lächelt. »Gehst du dann mit mir zum Topshop?«
    »Ja, natürlich!«
    »Soll ich besser schon mal anfangen zu sparen?«, fragt Jim zerknirscht, worauf wir beide kichern.
    Das Klingeln der Ladenglocke unterbricht uns, und wir sehen auf. Edie kommt mit ihrem grünen Kopftuch sowie mit Lorna und der gut gekleideten Dame von gestern Abend in den Laden. Sie machen alle drei einen extrem verunsicherten Eindruck.
    »Edie!«, ruft Jim und sieht überrascht auf die Uhr. »Was kann ich für dich tun?«
    »Guten Morgen, Jim«, sagt Edie und weicht seinem Blick aus. »Ich hätte gerne etwas Brot. Ein Vollkornbrot und ein ungeschnittenes Weißbrot.«
    »Brot?« Jim sieht sie entgeistert an. »Aber Edie... es ist doch erst zehn Uhr vormittags.«
    Ich weiß sehr wohl, wie spät es ist, danke«, gibt sie pikiert zurück.
    » Aber... es ist noch nicht reduziert.«
    » Ich möchte bitte etwas Brot«, antwortet sie schnippisch. » Ist das zu viel verlangt?«
    » Aber... natürlich nicht!« Jim sieht immer noch benommen aus. Er holt die Laibe aus dem Regal und wickelt sie in Papier. »Eins sechsundneunzig, bitte.«
    Ich höre, wie Edie heftig einatmet. Dann wühlt sie in ihrer Tasche und holt ihr Portemonnaie heraus.
    »Zwei Pfund«, sagt sie, als sie ihm die Münzen gibt. »Vielen Dank.«
    Ich glaube es nicht. Kelly und ich sitzen einfach nur da und gucken schweigend dabei zu, wie die beiden anderen Frauen zusammen drei Laib Brot und eine Tüte Sandwichbrötchen kaufen. Lorna entschließt sich sogar auch noch dazu, zwei Hefeschnecken mitzunehmen.
    Als sich die Tür hinter den Damen wieder schließt, sinkt Jim auf seinen Hocker.
    »Mannomann, wer hätte das gedacht?« Er schüttelt langsam den Kopf und sieht dann zu mir auf. »Das habe ich dir zu verdanken, Becky.«
    »Ach was!«, wehre ich ab. »Die haben wahrscheinlich einfach nur Brot gebraucht.«
    »Nein, du hast sie dazu gebracht!«, sagt Kelly. »Mit dem, was du gestern gesagt hast! Mum hat mir alles erzählt«, fügt sie hinzu. »Sie hat gesagt, du bist wirklich ein nettes Mädchen, obwohl du ein bisschen -«
    »Kelly«, fällt Jim ihr schnell ins Wort. »Wie wäre es, wenn du Becky eine Tasse Tee machst?«
    »Nein, schon okay. Ich wollte ja gehen.« Ich zögere. Dann greife ich in die Tasche und hole den kleinen Tiffany-Beutel heraus. »Ich wollte dich um einen Gefallen bitten, Jim. Würdest du das hier bitte Jess geben? Ich habe es vor einiger Zeit für sie gekauft. Ich weiß, dass jetzt alles anders ist, aber trotzdem.«
    »Ich bin gerade auf dem Weg zu ihr, weil ich eine Lieferung habe«, sagt Jim. »Komm doch mit, dann kannst du es selbst abgeben.«
    »Ach.« Ich weiche zurück. »Nein. Ich... ich möchte sie lieber nicht sehen.«
    »Sie ist gar nicht zu Hause. Die sind alle auf der Ausdauerwanderung. Ich habe einen Schlüssel.«
    »Ach so.« Ich zögere.
    »Ich würde mich über deine Gesellschaft freuen«, fügt Jim achselzuckend hinzu.
    »Na ja...« Ich betrachte den Tiffany-Beutel und stecke ihn dann wieder in die Tasche. »Okay. Ich komme mit.«
    Schweigend laufen wir durch die leeren Straßen. Jim trägt einen Sack Kartoffeln auf der Schulter. Die Wolken ziehen sich immer dichter zusammen, und ich spüre die ersten Regentropfen im Gesicht. Jim wirft mir hin und wieder einen besorgten Blick zu.
    »Kommst du klar, wenn du wieder in London bist?«, fragt er schließlich.
    »Ich schätze schon.«
    »Hast du mit deinem Mann gesprochen?«
    »Nein.« Ich beiße mir auf die Lippe. »Habe ich nicht.«
    Jim bleibt kurz stehen und lädt die Kartoffeln um auf die andere Schulter.
    »Und,« sagt er in betont lockerem Tonfall, »wie kommt es, dass ein Mädchen wie du Eheprobleme hat?«
    »Ach, ich bin selbst schuld daran. Ich habe... ziemlichen Blödsinn gemacht. Und da ist mein Mann sauer geworden. Er hat gesagt...« Ich schlucke. »Er hat gesagt, er wünschte, ich wäre mehr wie Jess.«
    »Im Ernst?« Jim wirkt überrascht. »Ich meine, Jess ist ein feiner Kerl«, fügt er hastig hinzu. »Aber ich hätte nicht... Egal. Geht mich nichts an.« Er hustet betreten und reibt sich die Nase.
    »Und darum bin ich hergekommen. Um von ihr zu lernen.« Ich seufze tief. »Aber das war wohl eine Schnapsidee.«
    Jim macht eine kleine Pause, bevor wir uns an den letzten steilen Anstieg zu Jess´ Haus machen. Die grauen Steinhäuser glitzern vom

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