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Vom Umtausch ausgeschlossen

Vom Umtausch ausgeschlossen

Titel: Vom Umtausch ausgeschlossen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sophie Kinsella
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ich lässig. »Luke und ich sind auf unserer Hochzeitsreise nämlich etwas geritten.«
    Und das stimmt auch irgendwie. Fast. In Dubai wollten wir nämlich auf Kamelen reiten. Letztendlich sind wir dann aber stattdessen Schnorcheln gegangen.
    Aber was soll´s, ist ja egal. Wird schon schief gehen. Ich meine, mal im Ernst. Reiten kann ja wohl so schwer nicht sein. Man sitzt einfach auf dem Pferd und lenkt. Kein Problem.

6
    Punkt zehn Uhr am nächsten Morgen bin ich fertig. Ich will ja nicht angeben - aber wenn ich mich selbst so im Spiegel betrachte, muss ich doch sagen, ich sehe schlicht und ergreifend umwerfend aus! Luke hat mich heute in aller Frühe zu dem Reiterladen im nächsten Ort gefahren, und da habe ich mich komplett ausgestattet. Ich trage schneeweiße Reithosen, eine klassische schwarze Reitjacke, glänzende Stiefel und eine wunderschöne neue samtbezogene Reitkappe.
    Stolz greife ich nach dem i-Tüpfelchen dieses ohnehin schon perfekten Outfits - einer großen roten Rosette mit glänzenden Bändern. Davon hatten die massenweise in dem Laden, darum habe ich gleich von jeder Farbe eine gekauft! Vorsichtig stecke ich sie mir wie eine Blume an den Kragen, streiche die Jacke glatt und betrachte mich abermals im Spiegel.
    Mann, sehe ich cool aus. Ich sehe aus, als wenn ich bei einer großen Zuchtausstellung prämiert würde.
    Ich könnte doch anfangen, jeden Tag im Hyde Park zu reiten, fällt mir da ein. Vielleicht würde ich richtig gut werden. Dann könnte ich jedes Wochenende herkommen und mit Suze zusammen ausreiten. Wir könnten gemeinsam an irgendwelchen Reitfesten teilnehmen! Dann würde sie diese doofe Lulu bestimmt ganz schnell vergessen.
    »Halali!! sagt Luke, als er ins Zimmer kommt. «Du siehst ja richtig schneidig aus!«
    »Toll, oder?«, strahle ich ihn an.
    »Ausgesprochen sexy.« Er zieht die Augenbrauen hoch. »Tolle Stiefel. Wie lange bleibst du weg?«
    »Ach, nicht so lange«, lautet meine kenntnisreiche Antwort. »Wir wollen nur ein bisschen über die Felder sprengen.«
    Das Wort »sprengen« habe ich im Reiterladen aufgeschnappt.
    »Becky...«Luke sieht mich etwas skeptisch an. »Hast du eigentlich schon jemals auf einem Pferd gesessen?«
    »Ja!«, antworte ich nach kurzem Schweigen. »Natürlich!«
    Einmal. Als ich zehn war. Da bin ich runtergefallen. Aber bestimmt nur, weil ich mich nicht richtig konzentriert habe oder so.
    »Sei bitte vorsichtig, ja? Ich habe nämlich keine Lust, jetzt schon Witwer zu werden.«
    Also, echt. Was hat er denn für ein Problem?
    »Ich geh dann mal!«, sage ich mit einem Blick auf meine neue Reiteruhr mit eingebautem Kompass. »Bin schon spät dran!«
    Die Pferde sind alle etwas abseits vom Haus in einem Stallgebäude untergebracht, und als ich mich diesem nähere, höre ich bereits Wiehern und Hufklappern.
    »Hi!«, begrüßt mich Lulu, die in einer uralten Reithose und einem Fleecepulli um die Ecke kommt. »Alles klar zum -« Sie verstummt abrupt, als sie mich sieht. »Oh Gott.« Sie schnaubt vor Lachen. »Suze, komm mal! Du musst dir unbedingt Becky angucken!«
    »Was denn?« Suze kommt um die Ecke geeilt und bleibt wie angewurzelt stehen.
    »Wow, Becky«, sagt sie. »Du bist aber... schick!«
    Suze steckt in einer schmutzigen alten Reithose, schlammverschmierten Stiefeln und einer zerbeulten Reitkappe.
    »Ich wollte nur eine gute Figur machen!« Ich bemühe mich, heiter und sachlich zu klingen.
    »Was ist denn das?« Ungläubig betrachtet Lulu meine Rosette.
    »Eine Ansteckblume. Die habe ich in dem Reiterladen entdeckt«, erkläre ich spitz.
    »Die sind für Pferde«, sagt Suze sanft. »Bex, das sind Rosetten für Pferde.«
    »Oh.«
    Einen Moment lang ist mir ein wenig unwohl. Aber dann... Warum dürfen Menschen denn nicht auch Rosetten tragen? Mann, Pferdenarren sind ja wohl total engstirnig!
    »So, da wären wir!«, unterbricht Albert uns. Albert ist bei Suzes Eltern für die Pferde zuständig. Er hält ein riesiges braunes Pferd am Zügel. »Sie setzen wir heute mal auf Ginger. Ein ausgesprochen gutmütiges Pferd, nicht wahr, mein Junge?«
    Mich packt der blanke Horror. Das da? Erwartet er allen Ernstes von mir, dass ich mich auf dieses Monster setze?
    Albert reicht mir die Zügel, und ich nehme sie ihm automatisch ab, während ich gleichzeitig versuche, die in mir aufsteigende Panik zu unterdrücken. Das Pferd hebt seinen enormen Huf und macht einen Schritt vorwärts. Erschrocken springe ich zur Seite. Was, wenn das Vieh mir auf den Fuß

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