Von Göttern und Dämonen: Am Anfang war der Nebel (Erstes Buch)
Übels und trägt die Schuld daran, dass Millionen Menschen umgekommen sind. Es heißt, er sei aufgrund einer Verfehlung von Satan höchstpersönlich hierher verbannt worden. Vor ihm gab es hier keine Vampyre. Aber er schaffte es in wenigen Jahren, eine sich stetig vergrößernde Armee aufzubauen und uns total zu dezimieren. Vor den Vampyrkriegen war das hier eine Welt, die der euren wohl nicht unähnlich gewesen sein mochte. Wir hatten Maschinen, Computer, demokratische Systeme und die einzigen Blutsauger waren die Finanzbehörden und die Banken.“
Alex und Robert sahen sich staunend an. Manche Dinge waren wohl überall gleich.
Arnold lehnte sich in den Stuhl zurück, verschränkte die Arme und fuhr fort.
“Irgendwann häuften sich die Meldungen in den Medien über verschwundene Personen. Alle weiblich, alle jung, alle äußerst gut aussehend. Nagar hat eine n wirklich guten Geschmack, das muss man ihm lassen.
Er hielt sich zunächst mit seiner Brut versteckt, sodass keiner wusste, was mit den Vermissten geschehen war. Erst als er sich sicher sein konnte, dass seine Armee groß genug war und er Verluste verdauen konnte, wagte er sich aus der Deckung.“ Sein Blick schweifte ab.
Er nahm die rechte Hand zum Kinn, hielt es und fuhr mit Daumen und Zeigefinger auf und ab. Es entstand ein schwaches, schabendes Geräusch als seine Fingerkuppen über die Bartstoppeln fuhren.
Alex und Robert hörten gebannt zu.
„Dann ging alles enorm schnell. Die Sonne verdüsterte sic h innerhalb weniger Stunden, sodass die Tage in einem dunklen Nebelschleier lagen und kein Strahl mehr durch ihn hindurch dringen konnte. Sie traten dann auch am Tage auf, völlig ohne Tarnung. Sie rotteten ganze Dörfer aus und bis wir wussten, mit wem oder was wir es zu tun hatten, war die Hälfte der Bevölkerung selbst zu Blutsaugern oder dahingemetzelt worden. Es brach alles zusammen: Die Regierungen, die Wirtschaft, die Versorgung. Das hatte keine vier Wochen nach den ersten, unverdeckten Übergriffen gedauert.“
Er stand auf und stützte sich mit beiden Händen auf die Tischplatte. Unbewusst ließ er seine riesigen Muskeln spielen, die sich unter dem grauen T-Shirt beeindruckend spannten.
„Die Menschen wurden isoliert und die Vampyre hatten leichtes Spiel. Doch sie gingen nicht überlegt vor, sie schufen immer mehr ihrer Art und die Menschen wurden immer weniger. Dazu kam dieses verdammte Dämmerlicht, da der Nebel nicht mehr weichen wollte. Seit Jahren haben wir die Sonne nicht mehr richtig gesehen. Am Tage wird es nicht mehr richtig hell und die Nächte sind so finster, dass man die Hand nicht vor Augen sieht. Angeblich soll dafür ein noch mächtigerer Vampyr verantwortlich sein.
Ein uralter Vampyr namens Tachyr, der Magie beherrscht und Nagar vor vielen hundert Jahren zu seinesgleichen gemacht haben soll.“
Er setzte sich wieder und abermals ging die Hand zum Kinn und rieb daran. „Schlussendlich waren die Menschen fast ausgerottet und die Vampyre hatten keine Nahrung mehr, nachdem sie auch die Tiere abgeschlachtet hatten. Da brach das Chaos völlig aus. Sie brachten sich zum Teil gegenseitig um und saugten sich aus. Aber ein Vampyr, der sich von Vampyrblut ernährt, degeneriert und stirbt eines elendigen Todes. Ich denke, sie haben seit vielen Jahren kein Menschenblut mehr zu sich genommen. Also darben sie lieber, und das macht es uns etwas leichter. Sie sind in diesem Zustand nicht sehr schnell und stark, man kann sie leicht vernichten. Sei es mit Weihwasser, Silberkugeln oder Feuer.“
Er zeigte mit der Hand in die Runde. „Wir leben hier schon viele Jahre im Schutz unserer Mauern. Und Dank unseres Energiefeldes können wir die Gebäude verlassen und Landwirtschaft betreiben, auch wenn wir tagsüber nur Dämmerlicht haben. Das Gebäude hier steht auf einer alten Raffinerie und für die nächsten dreihundert Jahre haben wir genügend Sprit um uns zu versorgen. Wir haben einsatzfähige Fahrzeuge, medizinische Versorgung, Bildungseinrichtungen und sogar ein Schwimmbad und ein Kino. Insgesamt können hier rund tausend Menschen gut leben. Zumindest für diese Verhältnisse gut leben.“
Robert und Alex waren beeindruckt. Beeindruckt davon, wie stark der Mensch doch war und wie zäh er auch solchen Umständen trotzen konnte.
„Also gut“, sagte Alex, „wir sind also quasi auf Nagars Heimatplaneten gelandet, wenn man so will. Kannst du dir vorstellen, was er
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