Von Göttern und Dämonen: Am Anfang war der Nebel (Erstes Buch)
mit meiner Familie will und wo er sich aufhält, Arnold?“
„Überhaupt nicht. Wir wissen nicht, wo er sein Hauptquartier hat, denn wir verlassen den Schutz dieser Mauern nur, wenn es unbedingt sein muss. Es heißt, er hält sich abwechselnd in den Ruinen der größeren Städte auf, aber er hat unseres
Wissens nach keinen Hauptsitz. Und bitte sei mir nicht böse, aber ich kann mir nicht vorstellen was an deiner Frau und deiner Tochter so außergewöhnlich sein sollte, dass sich Götter um sie streiten. Sorry, da muss ich passen.“
„Schon gut“, erwiderte Alex niedergeschlagen, „ich werde mich morgen früh auf die Suche nach Ihnen machen.“
„Wir“, korrigierte Robert.
„Du bist verletzt, kuriere dich erst einmal aus.“
„Alex, das kannst du vergessen. Wir gehen zusammen oder wir gehen gar nicht.“
Damit war das Thema erledigt.
Eine Frau betrat den Raum. „Darf ich euch Monika, meine Gattin vorstellen?“ , fragte Arnold. „Sie ist mein ein und alles, mein Sonnenschein in dieser tristen Zeit.“
Monika war eine attraktive Frau Mitte vierzig mit langen braunen Haaren, blauen Augen und einem freundli chen Lächeln. Sie begrüßte die beiden und fragte, ob sie noch etwas bringen lassen sollte.
„Nein“, bedankte sich Alex. „Es ist schon spät und wir sollten morgen früh weiter.“
„Ich habe das Motorrad schon reparieren lassen, es waren wirklich nur ein paar Kratzer und Dellen“, berichtete Arnold. „Ihr könnt also starten wann immer ihr wollt. Und ihr seid gern gesehene Gäste hier bei uns.“
Auch Robert bedankte sich und sie ließen sich zu ihren Schlafräumen bringen. Alex genoss eine heiße Dusche und verbrachte die Nacht traumlos aber in einem tiefen, erholsamen Schlaf.
Am nächsten Morgen nahmen sie ein kurzes Frühstück ein und machten sich für die Reise bereit. Arnold versorgte sie mit genügend Sprit und Munition um zumindest einige der nächstgelegenen, größeren Städte erreichen zu können, auch wenn es
wie er befürchtete, nur Geisterstädte sein würden. Es war dämmrig, und die beiden wussten, dass es auf dieser Welt tagsüber auch nicht heller werden würde. Das war deprimierend und gefährlich. Er versuchte, ihnen ins Gewissen zu reden.
„Die meisten Vampire sind so geschwächt, dass sie euch tagsüber in Ruhe lassen werden. Aber sucht euch für nachts abschließbare Räume und macht keine Feuer an. Außerdem….“
Ein klägliches Wiehern unterbrach ihn in seinen Abschiedsworten. Etwas polterte gegen das Stahltor. Alex horchte auf. Dann sah er Monika. Völlig geistesabwesend und mit Tränen in den Augen flüsterte sie „P ferde. Da draußen sind Pferde!“
Ein Wachtposten rief von der Mauer herab: „Arnold, da stehen zwei völlig durchgeknallte Zossen vor der Mauer und treten gegen das Tor. Ein weißer und ein rotbrauner Gaul, sogar gesattelt sind die! Die müssen völlig irre sein.“
„Sarah und Maho!“, rief Alex entgeistert. „Lass mich die Pferde sehen!“ Er, Arnold und Robert stürmten die schmale Treppe an der Mauer zu den Zinnen hinauf und starrten hinunter.
„Tatsache! Das sind meine Pferde! Und sie sind nicht einmal besonders unruhig, meine Frau und die Kleine können also nicht weit von hier sein! Wir müssen sie sofort hereinholen!“
Arnold hielt ihn zurück: „Den Teufel werden wir tun, das ist eine Falle. Wenn wir die Türe öffnen, stürmen die Vampyre die Burg. Das ist eine ganz neue Variante von trojanischen Pferden!“
Alex sah ein, dass er Recht hatte. „Dann lass nur mich hinaus. Habt ihr de nn keinen kleineren Ausgang, sodass wir das große Tor nicht öffnen müssen?“
„Natürlich haben wir so einen Eingang, aber den wirst du trotzdem nicht benutzen. Er ist hier, genau neben dem großen …. oh mein Gott !“, stieß Arnold hervor. Sie sahen von der Mauer hinab. Neben dem mächtigen Eisentor hatte sich eine kleine Türe geöffnet. Sie war direkt in die Mauer eingelassen und von außen kaum zu erkennen, wenn sie geschlossen war. Monika war herausgetreten und streichelte die Pferde. Maho rieb sich an ihr und Sarah schnupperte neugierig an ihren Kleidern.
„So i st es fein, kommt mit mir, ihr beiden“, lockte sie die Pferde in Richtung Türe. Maho verstand, duckte sich ein wenig und trabte in den Eingang. Sarah zierte sich zunächst und witterte unruhig in die Luft.
„Komm herein! Um Gottes Willen,
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