Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Von Rache getrieben - Vampirroman (German Edition)

Von Rache getrieben - Vampirroman (German Edition)

Titel: Von Rache getrieben - Vampirroman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elisa Vordano
Vom Netzwerk:
die sie liebten, und danach zuerst Lyonel und dann Niklas töten. Oder vielleicht auch umgekehrt. Langsam und qualvoll. Und Elvira wusste auch schon, wer ihr bei der Umsetzung ihres Racheplanes helfen würde.
     

2. Begegnungen
    In der ersten Woche nach Niklas’ Rückkehr bestand Rachel darauf, dass er täglich um neunzehn Uhr bei ihr auflief, um mit ihr zu Abend zu essen. Auf diese Weise konnte sie etwas Zeit mit ihm verbringen und sicherstellen, dass er sich nicht nur von Tiefkühlpizza und Fast Food ernährte. Abgesehen davon gab ihr dieser geregelte Ablauf einen gewissen Halt und das Gefühl, dass sich ihr Leben allmählich wieder normalisierte. Allerdings hatte sie Angst vor der Begegnung mit Lyonel, da sie nicht wusste, wie sie sich ihm gegenüber verhalten sollte. Sie konnte mit den widersprüchlichen Gefühlen, die der Vampir in ihr auslöste, nicht umgehen.
Rachel wurde aus ihren Gedanken gerissen, als Niklas und Erik begannen, sich wie zwei Kleinkinder um die letzte Roulade zu streiten. Es war völlig normal für sie, dass Erik ihrem Sohn kaum von der Seite wich und auch zum Abendessen bei ihr auftauchte, denn er gehörte zur Familie. Rachel konnte sich Erik überhaupt nicht mehr wegdenken, da er wie ein zweiter Sohn für sie war. Und genauso benahmen sich Niklas und Erik auch: Wie Brüder, die sich um alles stritten und doch zusammenhielten wie Pech und Schwefel.
Rachel hörte dem gutmütigen Streit ihrer Gäste eine Weile zu und schickte ein stilles Dankgebet für die beiden jungen Männer zum Himmel, besonders dafür, dass Niklas nicht, wie ihr Ehemann, aus ihrem Leben gerissen wurde. Schließlich spießte sie wortlos die Roulade auf und schnitt sie demonstrativ in zwei Teile.
„Das ist ungerecht, Mum!“, beschwerte sich Niklas. „Er hat schon eine Roulade mehr gegessen als ich.“
„Dafür waren deine größer als meine“, verteidigte sich Eric und hielt Rachel seinen Teller entgegen, damit sie ihm seine Hälfte der Roulade darauf legen konnte.
Niklas richtete seine Gabel auf Erics Bauch und meinte:
„Denk an Miriam. Du wolltest doch abnehmen, bevor du dich traust, ihr noch einmal beim Bäcker zu begegnen.“
Eric ließ seinen Teller sinken, fasste sich an seinen Bauch und blickte seinen Freund böse an:
„Du bist gemein.“
„Nur ehrlich“, antwortete Niklas und schob sich mit einem spitzbübischen Grinsen Erics Rouladenhälfte auf seinen Teller.
„Du bist Miriam bis jetzt aus dem Weg gegangen?“, fragte Rachel erstaunt, da sie von dem Zusammenstoß mit der jungen Frau auf dem Münchener Flughafen wusste. „Ich dachte, du magst sie.“
Gegen seinen Willen röteten sich Erics Wangen. Er senkte schnell seinen Blick und murmelte:
„Keinen Kommentar.“
Rachel sah ihren Sohn an, der nur mit seinen Schultern zuckte und sich auf sein Essen konzentrierte. Wenn Eric in der Gegenwart seiner Mutter nicht über Miriam und seine Gefühle für sie sprechen wollte, so konnte er das nur zu gut nachvollziehen. Es tat ihm sogar ein wenig Leid, dass er durch seine Bemerkung das Gespräch in diese Richtung gelenkt hatte.
Rachel blickte von Niklas zu Eric, und da sie merkte, wie peinlich diesem das Thema war, stand sie auf und meinte:
„Ich hole dann mal den Nachtisch.“
Doch kurz bevor sie die Küche erreichte, drehte sie sich noch einmal um, da sie es sich doch nicht verkneifen konnte, Eric ein wenig zu necken, und erklärte:
„Ist auch nur Obst. Macht also nicht dick, wenn du die Sahne weglässt.“
„Aber genau die macht das Ganze doch erst perfekt“, beschwerte sich Eric mit leidender Stimme und seufzte theatralisch, als Niklas leise lachte.
In der Küche lehnte Rachel sich gegen die Kühlschranktür und lächelte versonnen. Sie liebte ihre Jungs und hoffte, dass sie noch sehr, sehr viel Anteil an ihrem zukünftigen Leben haben durfte. Sie wollte miterleben, wie sie sich verliebten, heirateten und ihr Enkel schenkten. Ihr Lächeln wurde etwas wehmütiger, als sie an Marcel dachte. Sie vermisste ihn und wünschte sich, dass er die Zukunft hätte zusammen mit ihr genießen können.
    ***
    Einige Wochen später lief Niklas’ Leben wieder in gewohnten Bahnen. Er hatte sich einen neuen Wagen sowie ein neues Handy gekauft, fuhr regelmäßig zur Arbeit, genoss seine Wochenenden und telefonierte jeden dritten Tag mit Sarah. Das war öfter, als er vorgehabt hatte, doch er vermisste sie mehr, als er sich eingestehen wollte. Er freute sich immer wieder darauf, ihre Stimme zu hören. Eric zog ihn deswegen

Weitere Kostenlose Bücher