Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Von sündiger Anmut: Roman (German Edition)

Von sündiger Anmut: Roman (German Edition)

Titel: Von sündiger Anmut: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gayle Callen
Vom Netzwerk:
Stallbursche treibt sich hier irgendwo herum. Ich wünsche noch einen schönen Tag, Lady Elizabeth.«
    »Nennen Sie mich bitte Elizabeth«, sagte sie noch, aber Mary Anne war bereits davongeprescht.
    Peter musterte sie. »Das scheint ja ganz gut gelaufen zu sein.«
    Elizabeth zuckte die Achseln und wendete ihr Pferd, um den Weg weiter entlangzureiten. »Wir haben nicht viel geredet.«
    »Sie hält zumindest etwas von deinen Reitkünsten.«
    Sie schaute angestrengt nach vorne, um ihre innere Unruhe, die sie bei seinem Anblick auf der Stelle erfasst hatte, zu überdecken. »Nun ja, vielleicht ist es ein Anfang.«
    »Du hast herrlich ausgesehen, als du auf mich zugaloppiert kamst«, sagte Peter.
    Sie verkrampfte sich so sehr, dass ihr Pferd nervös zur Seite tänzelte und gegen seines stieß.
    »Peter …«
    »Deine spanischen Augen haben förmlich gelodert. Man hat richtig gespürt, wie sehr du es genießt, ganz aus dir herausgehen zu können.«
    »Es war nur ein Wettrennen! Du und ich, wir haben das früher ständig gemacht.«
    »Du hast dich immer gerne mit anderen gemessen.«
    »Mir war bloß nicht klar, wie erpicht Mary Anne darauf war«, meinte sie niedergeschlagen. »Nicht gerade die ideale Voraussetzung, um eine freundschaftliche Beziehung aufzubauen. Insbesondere nachdem ich ihr meine Gesellschaft förmlich aufgedrängt habe.«
    »Wie du schon sagtest: Es war ein Anfang. Mary Annes Problem lässt sich nicht in ein oder zwei Tagen herausfinden und lösen.«
    »Uns steht nicht sonderlich viel Zeit zur Verfügung, Peter. Wenn wir die Verlobung lösen, wird jedwede Beziehung, die sie und ich vielleicht aufgebaut haben, beendet sein.«
    Er hielt das nicht für relevant, weil er nicht daran dachte, die Verlobung zu lösen, nur konnte er ihr das natürlich schwerlich sagen.
    »Wir haben uns ein bisschen unterhalten, während wir darauf warteten, dass die Stallburschen die Pferde sattelten«, erzählte Elizabeth. »Seltsamerweise haben wir uns über dich unterhalten.«
    »Konntet ihr kein anderes Gesprächsthema finden? Schließlich seid ihr in der gleichen Gegend aufgewachsen«, stellte er etwas gequält fest.
    »Wir haben über deine geschäftlichen Angelegenheiten geredet.«
    »Meine Geschäfte?«
    »Soweit ich verstanden habe, investierst du nicht nur in die Bahn, sondern seit Neuestem auch in die Schifffahrt. Das hast du mir gar nicht erzählt.«
    »Das ist ein ganz natürlicher Prozess, da es sich in beiden Fällen um den Transport von Gütern handelt.«
    »Und zu deiner Geschäftsstrategie gehört es, dich heute Abend mit den Vorstandsmitgliedern der Southern Railway zum Essen zu treffen?«
    Er gab nicht sofort eine Antwort, sondern musterte ihr Profil, bis sie ihm schließlich in die Augen sah. Sie war einerseits interessiert, machte sich anscheinend gleichzeitig Sorgen und fürchtete, seine Unternehmungen könnten mit einem dunklen Geheimnis belastet sein. »Ja, aber warum willst du das wissen?«
    »Mary Anne sagte, die Vorstandsmitglieder würden mit ihren Frauen kommen. Sie schien es sehr interessant zu finden, dass du es vorziehst, deine Verlobte nicht zu diesem Essen mitzunehmen, und kommentierte das ein wenig … süffisant.«
    Er zuckte zusammen. »Das tut mir leid. Du weißt doch, wie sie ist.«
    »Trotzdem«, sagte Elizabeth leicht lächelnd. »Wenn ich schon deine Verlobte spiele, müsste ich dich dann nicht heute Abend begleiten?«
    »Ich dachte, es sei dir nicht wichtig.«
    »Werden nicht alle der Meinung sein, ich würde mich für etwas Besseres halten und deshalb nicht zu einem Treffen mit Unternehmern und ihren Ehefrauen kommen?«
    »Ich würde ihnen schon klarmachen, dass …«
    »Ich würde gerne mitkommen, Peter.«
    »Trotz gestern Abend?«, fragte er leise und nahm sich schließlich die Freiheit heraus, seinen Blick über ihren Körper gleiten zu lassen und bei ihren Brüsten innezuhalten, die er so voller Verlangen berührt hatte.
    Im ersten Moment verschlug es ihr die Sprache. Dann meinte sie leicht indigniert: »Du versuchst vom Thema abzulenken!«
    »Elizabeth …«
    »Nimmst du mich mit?«
    Als sie nur befreundet waren, hätte er sich nichts dabei gedacht. Aber jetzt hing möglicherweise von diesem Abend viel ab.
    »Na gut«, meinte er. »Ich hole dich um sechs ab.«
    Jetzt war es an ihr, ihn mit einem leicht selbstzufriedenen Lächeln zu bedenken. »Ich freue mich darauf.«
    »Ich stelle eine Bedingung.«
    Ein misstrauischer Ausdruck legte sich auf ihr Gesicht. »Und die

Weitere Kostenlose Bücher