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Von Tod und Wiedergeburt (German Edition)

Von Tod und Wiedergeburt (German Edition)

Titel: Von Tod und Wiedergeburt (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lama Ole Nydahl
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blieb er nach seinem Tod 1978 einfach ohne Atmung und Zerfallserscheinungen sitzen, ohne von außen irgendwie gestützt zu werden. Währenddessen sammelten sich seine verwirklichten Energien als unterschiedlich gefärbte Kristalle um ihn herum. Er hatte Glück, es wurde ihm nicht wie in den ersten Jahren nach 1959 ein Kollege in den Raum geschickt, um laut »Phe« zu rufen. Dadurch löst sich sogar bei tiefer Meditation der Geist vom Körper, so dass Letzterer umfällt, der Leichnam bestattet und der Raum für andere Belange wieder verwendet werden kann. Da die Flüchtlinge tüchtig waren und es ihnen inzwischen besserging, hatten sie mehr Platz, und er konnte ungestört seine Vertiefung zu Ende bringen.
    Kurz bevor der 16. Karmapa im Herbst 1981 starb, sagte er die künftigen Eltern von Sabtju Rinpoche voraus und betonte, dass die Eltern das Kind ins Kloster bringen sollen und es sehr sauber gehalten werden müsse. Im ganzen Durcheinander um Karmapas Tod wurden die Anweisungen leider vergessen, und 1985, als Hannah und ich mit einer unserer Gruppen Mustang und Bhutan besuchten, starb das kluge Kind an einer Hirnhautentzündung, ausgelöst durch Tuberkulose. Es wählte in seiner daran anschließenden Wiedergeburt, wie in derartigen Fällen üblich, nochmals dieselben Eltern, und diesmal blieb alles um ihn herum peinlichst sauber.

Der Silberschmied, der zum Regenbogenkörper wird
    Auch weniger bekannte Verwirklicher zeigen beim Sterben Wunder. Ein Khampa-Silberschmied aus Rumtek, ein Freund, der Hannah und mir immer besonders schöne Anhänger für unsere Malas schenkte, hatte nach Folterungen durch Chinesen einen derart geschädigten Rücken, dass er sich nicht mehr strecken konnte. So standen seine Beine und sein Körper im Laufen wie im Sitzen stets auf 90 Grad. Als ihm klar wurde, dass seine Zeit gekommen war, zog er sich in einer Hütte zurück und veränderte durch die sogenannte »Djalü«-Regenbogenkörper-Meditation die Schwingungen von allem, was Nerven in seinem Körper enthielt, in Energie. Die Menschen fanden, nachdem sie eine Woche später in seine verschlossene Hütte gingen, nur Haare und Nägel.

Der 12. Pandito Hambo Lama Dorzho Itigilow (1852–1927)
    Abb. 33 Der Körper des 12. Hambo Lamas
[43]
    Zum ersten Mal hörte ich die Geschichte eines mumifizierten Lamas 2002 in Ulan-Ude, Sibirien. Im Jahre 2008 konnte ich ihn erstmals gemeinsam mit vielen meiner Schüler sehen. Dies wurde durch meine Verbindung zum jetzigen Hambo Lama Ajuschejew möglich.
    Der damalige 12. Pandito Hambo Lama Dorzho Itigilow, der 1852 im zaristischen Russland geboren worden war, verstarb im Jahre 1927 in einem buddhistischen Kloster in der Steppe Sibiriens. Kurz vor seinem Tod versammelte er seine Schüler um sich und forderte sie auf, das Land wegen der schweren Zeiten in der Sowjetunion zu verlassen. Des Weiteren bat er sie, in 30 Jahren nach seinem Körper zu schauen. Er ließ seinen Körper mit Seidentüchern umwickeln und nahm die Lotosposition ein, um so meditierend zu sterben.
    Obwohl Stalin Hunderte buddhistischer Mönche ermorden und 46 Klöster zerstören ließ, konnte nach dem Aufbau des Datzan bei Iwolginsk, nur 35 Kilometer von Ulan-Ude, der Hauptstadt Burjatiens, entfernt, der Leichnam des verblichenen Hambo Lamas 30 Jahre später wieder ausgegraben werden. Seine Schüler fanden ihn in der Lotosposition vollkommen intakt wieder; es war kein Zeichen der Verwesung zu erkennen. Es war zu dieser Zeit jedoch unmöglich, ihn ins Kloster zurückzubringen, und niemand durfte über das Geschehene sprechen. Also wurde der Körper Itigilows in einem mit Salz gefüllten Holzsarg wieder ins Grab gesenkt.
    Anfang 2002 wurde der Verstorbene erneut ausgegraben. Seine Hände waren flexibel, die Augen geschlossen, seine Haut ledern, aber weich. Er war jedoch nur noch 30 bis 40 Zentimeter hoch. Wissenschaftliche Untersuchungen ergaben ein verblüffendes Ergebnis: Der Zustand der Eiweißbestandteile des Gewebes entsprach dem eines lebenden Mannes. Das Blut hatte sich in eine gelartige Substanz verwandelt, Spuren von Einbalsamierung wurden nicht gefunden, eine Mumifizierung konnte ebenfalls ausgeschlossen werden. [44]
    Der jetzige Hambo Lama glaubt, dass sein Vorgänger sich durch Meditation auf eine Existenzebene gehoben habe, die Shunyata – die Leere – genannt wird. Zweifellos kann man davon ausgehen, dass er im höchsten Maße in der Lage war, seinen Körper und sein gesamtes Energiesystem durch Meditation über den

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