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Vorhofflimmern

Vorhofflimmern

Titel: Vorhofflimmern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Johanna Danninger
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„Komm erst Mal auf das Sofa. Ich sitze nicht so gerne auf dem Boden
herum.“
    Mir kam die damalige Szene zwischen mir und Desiderio in
meinem Badzimmer in den Sinn und schon wurde ich von einem weiteren Heulkrampf
gebeutelt.
    Vera drängte mich auf die Couch, wickelte mich in eine Decke
und brachte mir einen Früchtetee.
    „Also, noch einmal von vorne: Was ist passiert?“, startete
sie einen erneuten Versuch.
    „Ich hab ihn gesehen. Mit einer anderen Frau“, stieß ich
erstickt hervor.
    „Wann und wo?“
    „Gerade eben. In seinem Haus.“ Ich wischte mir erschöpft über
mein tränennasses Gesicht. „Ich wollte zu ihm und dachte, ich müsste gar nicht
erst vorher anrufen, weil er ja sowieso zu Hause war. Dann wollte ich reingehen
und habe eine fremde Frau in seinem Esszimmer gesehen.“ Ein paar leise
Schluchzer überkamen mich, bevor ich weitersprechen konnte. „Sie haben gerade
den Tisch abgeräumt, also haben sie gemeinsam gegessen. Und sie war bestimmt
nicht die Putzfrau!“
    „Naja, das glaube ich auch nicht. Aber vielleicht war es ja
einfach nur eine Freundin?“, warf Vera diplomatisch ein.
    Ich schnaubte abfällig. „Pff, eine Freundin? Nein. Du hast
nicht gesehen, wie er sie angeschaut hat. So sieht man keine normale Freundin
an. Da steckt mehr dahinter. Zuneigung, Liebe, oder was weiß ich.“ Meine Stimme
versagte und ich vergrub meinen Kopf in ein Sofakissen.
    „Bist du dir da sicher? Ich meine, vielleicht interpretierst
du da ein wenig zu viel hinein.“
    „Nein!“, kreischte ich in das Kissen. „Ich weiß, was ich
gesehen habe!“
    Vera dachte einige Zeit nach, während ich wieder anfing zu
heulen.
    „Ich kann das einfach nicht glauben, Lena“, sagte sie nach
einer Weile sanft. „Da stimmt doch irgendwas nicht. Du musst mit ihm darüber
sprechen.“
    Ich schnellte nach oben und starrte Vera aus
zusammengekniffenen Augen an. „Du kannst es nicht glauben, weil du diesmal auch
daneben lagst, mit deiner Einschätzung, nicht wahr? Die unfehlbare Vera hat
ausnahmsweise einmal NICHT recht behalten!“
    „Hey, lass die Scheiße nicht an mir aus, klar?“, mahnte sie
scharf und hob drohend einen Zeigefinger. „Ich kenne dich gut genug, um nicht
alles ernst zu nehmen, was du in deiner Verzweiflung von dir gibst, aber du
kannst dich trotzdem zurückhalten!“
    „Tut mir leid“, jammerte ich und bekam einen Schluckauf. „Ich
weiß auch nicht, warum ich das immer tue.“
    Vera strich mir leicht über den Kopf. „Ich glaube, ich weiß
das schon, Süße. Du bist einfach lieber wütend, als traurig. Irgendwie ja auch
verständlich. Trotzdem solltest du deine Wut nicht auf Unschuldige
konzentrieren.“
    „Ja, ich sollte auf diesen Mistkerl wütend sein“, hickste
ich.
    „Nein, das solltest du nicht. Zumindest nicht, bevor du die
Wahrheit kennst.“
    Entrüstet warf ich meine Haare zurück. „Die Wahrheit kennen?
Oh, ich kenne sie inzwischen! Er hat mich die ganze Zeit über belogen, damit er
mich in seine Kiste bekommt und nachdem ich jetzt endlich die Beine breit
gemacht habe, bin ich uninteressant! Dieser Mistkerl hat mich eingelullt in
schöne Wort und seine atemberaubende Ausstrahlung, und ich Vollidiot habe ihm
geglaubt.“
    „Du bist kein Vollidiot. Ich habe ihm auch geglaubt. Und ich
glaube ihm im Übrigen jetzt noch. Lena, ich kann mir nicht vorstellen, dass
jemand so überzeugend lügen kann!“
    „Pah, Marek konnte das doch genauso.“
    „Konnte er nicht. Damals warst du blind vor Liebe und hast im
Gegensatz zu uns sein wahres Gesicht nicht erkannt. Wir haben ihn damals schon
durchschaut, doch du warst einfach zu glücklich, um auf uns zu hören. Bei
Desiderio liegt der Fall ganz anders. Als ich mich damals, nach eurem Date, mit
ihm unterhalten habe, war ich mir sofort sicher, dass er es ernst meint mit
dir. Und das glaube ich nach wie vor. Du musst mit ihm sprechen!“
    „Nein. Ich kann nicht.“
    „Dann werde ich es tun.“
    „Nein! Das ist peinlich. Außerdem will ich nichts mehr mit
ihm zu tun haben!“
    „Na schön… du willst nichts mehr mit ihm zu tun haben. Alles
klar. Wie stellst du dir das denn in der Arbeit vor? Willst du kündigen?“
    Mir wurde schummrig zu Mute. An die Arbeit hatte ich noch gar
nicht gedacht.
    „Scheiße“, murmelte ich entsetzt. „Was soll ich denn jetzt
machen?“
    „Tja, du wirst dich wohl oder übel mit ihm zusammensetzen
müssen, um die Sache zu klären.“
    Ich überging ihren Vorschlag. „Genau deswegen darf man sich
nicht auf

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