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Vorkosigan 07 Cetaganda

Vorkosigan 07 Cetaganda

Titel: Vorkosigan 07 Cetaganda Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lois McMaster Bujold
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»Maz, wir sollten das einmal miteinander erörtern, aber ich muß mit Wilstar sprechen, der dort drüben gerade aufs Büffet losgeht. Wenn ich Glück habe, dann erwische ich ihn gerade, wenn er den Mund voll hat. Entschuldigen Sie mich ... «
    Nachdem seine Aufgabe, die beiden einander vorzustellen, erledigt war, zog sich Vorob'yev diplomatisch zurück.
    Maz richtete ihre gesamte Aufmerksamkeit dankbar auf Miles. »Übrigens, Lord Vorkosigan, wollte ich Sie wissen lassen: wenn es irgend etwas gibt, das wir von der vervanischen Botschaft für den Sohn oder Neffen von Admiral Aral Vorkosigan tun können, während Sie sich auf Eta Ceta aufhalten, nun ... wir stehen völlig zu Ihrer Verfügung.«
    Miles lächelte. »Machen Sie dieses Angebot nicht Ivan; er könnte es zu persönlich verstehen.«
    Die Frau folgte seinem Blick über das Geländer hinab zu der Stelle, wo sein großer Cousin jetzt von Lord Yenaro durch die Skulptur geführt wurde. Sie grinste spitzbübisch, in ihrer Wange erschien ein Grübchen. »Kein Problem.«
    »Sind also die ... Ghem-Ladies wirklich von den Ghem-Lords so verschieden, daß sie ein Vollzeitstudium wert sind? Ich muß allerdings zugeben, das meiste, was die Barrayaraner über Ghem -Lords wissen, haben sie mit Hilfe von Entfernungsmessern herausgefunden.«
    »Vor zwei Jahren hätte ich diese militaristische Betrachtungsweise noch verachtet. Seit dem Versuch der cetagandanischen Invasion haben wir sie schätzen gelernt. In Wirklichkeit sind die Ghem-Lords den barrayaranischen Volk so ähnlich, daß meiner Meinung nach Sie sie viel leichter verstehen würden als wir Vervaner. Die Haud-Lords sind ... etwas anderes. Und wie mir allmählich aufgeht, sind die Haud-Ladies noch einmal etwas ganz anderes.«
    »Die Frauen der Haud-Lords leben so zurückgezogen ... tun sie überhaupt irgend etwas? Ich will sagen, man sieht sie niemals, oder? Sie haben doch keine Macht.«
    »Sie haben ihre eigene Art von Macht. Ihre eigenen Herrschaftsbereiche. Parallel zu den Männern, nicht im Wettstreit mit ihnen. Es hat alles einen Sinn, sie machen sich nur nie die Mühe, ihn Außenseitern zu erklären.«
    »Und Tieferstehenden.«
    »Das auch.« ihr Grübchen erschien wieder.
    »Also ... verstehen Sie sich auf Siegel, Wappen und Zeichen von Ghem -Lords und Haud-Lords? Ich kann etwa fünfzig Clan-Zeichen auseinander halten, und natürlich die militärischen Abzeichen und Truppenwappen, aber ich weiß, daß ich damit nur an der Oberfläche kratze.«
    »Ich kenne mich ziemlich gut aus. Bei den Cetagandanern gibt es allerdings Schichten innerhalb von Schichten, und ich kann für mich nicht in Anspruch nehmen, alle zu kennen.«
    Miles runzelte nachdenklich die Stirn, dann beschloß er, die Gelegenheit zu ergreifen. Heute abend war sonst hier nichts los, das war schon sicher. Er zog die Plastikfolie aus seiner Tasche und strich sie auf dem Geländer glatt. »Kennen Sie dieses Symbol? Ich bin an einem.., nun ja, seltsamen Ort darauf gestoßen. Aber es kam mir ghemhaft oder haudhaft vor, wenn Sie verstehen, was ich meine.«
    Mia Maz betrachtete mit Interesse die Konturen des schreienden Vogels. »Ich erkenne es nicht auf Anhieb. Aber Sie haben recht, es ist dem Stil nach ausgesprochen cetagandanisch.
    Allerdings ist es alt.«
    »Wie können Sie das erkennen?«
    »Nun, es ist offensichtlich ein persönliches Siegel, kein Clan-Zeichen, aber es hat keine Umrandung. Seit den letzten drei Generationen setzen die Leute ihre persönlichen Zeichen in Kartuschen mit immer kunstvolleren Umrandungen. Man kann nach dem Stil der Umrandung praktisch sagen, aus welcher Dekade das Siegel stammt.«
    »Ach wirklich?«
    »Wenn Sie möchten, dann kann ich mal schauen, ob ich es in meinem Quellenmaterial finde.«
    »Würden Sie das für mich tun? Das wäre mir sehr lieb.« Er faltete die Folie wieder zusammen und reichte sie ihr. »Nun... ich wäre Ihnen jedoch sehr dankbar, wenn Sie es niemand anderem zeigen würden.«
    »So?« Sie ließ die Silbe stumm weiterklingen: Soo
    »Verzeihen Sie mir. Das ist eine Art beruflicher Paranoia. Ich... äh ... « Er ritt sich immer tiefer hinein. »Es ist eine Gewohnheit«
    Ivan kehrte zurück und rettete Miles davor, sich noch mehr zu verplappern. Ivans erfahrene Augen erfaßten mit einem Blick die Vorzüge der Vervanerin, und er lächelte ihr aufrichtig erfreut zu, wie er es schon bei der letzten jungen Frau getan hatte und bei der nächsten tun würde Und bei der übernächsten. Der künstlerisch

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