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Vorkosigan 07 Cetaganda

Vorkosigan 07 Cetaganda

Titel: Vorkosigan 07 Cetaganda Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lois McMaster Bujold
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sich vorstellen können, der Konstellation der Kaiserinwitwe zu. Bis vor fünfzig Jahren waren die Degtiar nicht sonderlich bedeutend.«
    »Der Kaiser hat also Söhne«, stellte Miles fest, »aber alle anderen sind verrückt nach Töchtern. Aber nur ein-oder zweimal in einem Jahrhundert kann jemand das Spiel gewinnen, nämlich wenn ein neuer Kaiser die Nachfolge antritt.«
    »So etwa ist es, ja.«
    »Und ... wohin gehört bei all dem der Sex?« fragte Ivan wehmütig.
    »Nirgendwohin«, erwiderte Maz.
    »Nirgendwohin?!«
    Maz lachte über seinen entsetzten Gesichtsaus druck. »Ja, die Haud haben schon sexuelle Beziehungen, aber dabei handelt es sich bloß um ein soziales Spiel. Sie haben manchmal sogar langdauernde sexuelle Freundschaften, die man fast als Ehen bezeichnen könnte. Ich wollte gerade sagen, daß daran nichts formalisiert ist, außer daß die Etikette all dieser wech
    selnden Beziehungen so unglaublich kompliziert ist. Vermutlich ist das Wort, das ich suche, eher „legalisiert“ als „formalisiert“, denn die Rituale sind sehr stark gefühlsbetont. Und sie sind seltsam, wirklich seltsam, nach dem wenigen zu schließen, was ich bisher davon mitbekommen habe. Glücklicherweise sind die Haud solche Rassisten, daß sie fast nie außerhalb ihres Genoms fremdgehen, so daß Sie wahrscheinlich nicht persönlich auf eine dieser Fallgruben stoßen werden.«
    »Ach«, sagte Ivan. Es klang ein bißchen enttäuscht. »Aber... wenn die Haud nicht heiraten und keine eigenen Haushalte gründen, wann und wie verlassen sie ihr Elternhaus?«
    »Nie.«
    »Auweh! Sie wollen damit sagen, sie leben für immer bei ihren Müttern?«
    »Nun, natürlich nicht bei ihren Müttern. Bei ihren Großeltern oder Urgroßeltern. Aber die Jungen - das heißt, alle unter fünfzig oder so - leben sozusagen im Pensionat ihrer Konstel
    lation. Ich frage mich manchmal, ob das der Grund ist, weshalb so viele ältere Haud einsiedlerisch werden. Sie leben für sich, weil sie es endlich können.«
    »Aber was ist mit all den berühmten und erfolgreichen Ghem-Generälen und Ghem-Lords, die Haud-Ladies als Gemahlinnen errungen haben?« fragte Miles.
    Maz zuckte die Achseln. »Es können doch nicht alle danach trachten, Mutter eines Kaisers zu werden, oder? Eigentlich wollte ich besonders Sie auf diesen Aspekt hinweisen, Lord Vorkosigan. Haben Sie sich jemals gefragt, wie die Haud, die nicht für ihre militärische Tüchtigkeit bekannt sind, die Ghem kontrollieren, die es sind?«
    »O ja. Seit ich etwas über diese verrückte doppelschichtige cetagandanische Aristokratie erfahren habe, erwarte ich, daß sie auseinanderfällt. Wie kann man Kanonen mit... mit Kunstwettbewerben kontrollieren? Wie kann ein Haufen parfümierter Dichterlinge wie die Haud-Lords ganze Ghem-Armeen einschüchtern?«
    Maz lächelte. »Die cetagandanischen Ghem-Lords würden es die Loyalität nennen, die einer überlegenen Kultur und Zivilisation zu Recht geschuldet wird. Die Tatsache ist, daß jeder, der fähig genug oder mächtig genug ist, eine Bedrohung darzustellen, genetisch kooptiert wird. Im cetagandanischen System gibt es keine höhere Belohnung als vom Kaiser eine Haud-Lady als Ehefrau zugeführt zu bekommen. Die Ghem-Lords lechzen alle danach. Es ist das krönende gesellschaftliche und politische Bravourstück.«
    »Sie wollen sagen, die Haud kontrollieren die Ghem durch diese Ehefrauen?« fragte Miles.
    »Ich meine, gewiß sind die HaudFrauen schön und so weiter, aber die Ghem-Generäle können solche abgebrühten unbeugsamen Scheißkerle sein - ich kann mir nicht vorstellen, daß irgend jemand, der im Imperium von Cetaganda ganz nach oben kommt, so leicht zu beeindrucken ist.«
    »Wenn ich wüßte, wie die HaudFrauen es machen«, antwortete Maz mit einem Seufzer,
    »dann würde ich es in Flaschen abfüllen und verkaufen. Nein, noch besser - ich glaube, ich würde es für mich behalten. Aber es scheint die letzten paar hundert Jahre funktioniert zu haben. Natürlich ist dies nicht die einige Methode der kaiserlichen Herrschaft. Nur die, die am meisten übersehen wird. Das finde ich in sich selbst bemerkenswert. Die Haud sind überaus raffiniert«
    »Bringt die ... hm... Haud-Braut eine Mitgift mit?« fragte Miles.
    Maz lächelte wieder und verputzte ein weiteres Stück Schokoladenkonfekt. »Sie haben einen wichtigen Punkt berührt, Lord Vorkosigan. Sie bringt keine Mitgift mit. «
    »Ich würde meinen, eine Haud-Gemahlin in dem Stil zu unterhalten, den sie

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