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Vorkosigan 07 Cetaganda

Vorkosigan 07 Cetaganda

Titel: Vorkosigan 07 Cetaganda Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lois McMaster Bujold
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zwinkerte ihm zu. »Ja, Mylord.«
    Ach ja, Vervain war eine jener sogenannten Demokratien: nicht ganz so verrückt egalitär wie Kolonie Beta, aber sie hatte eine deutliche kulturelle Tendenz in diese Richtung. »Meine Mutter würde Ihnen zustimmen«, räumte Miles ein. »Sie hätte keinen natürlichen Unterschied zwischen den beiden Leichen in der Rotunde gesehen. Abgesehen von den Methoden, mit denen sie dorthin gelangt sind. Wie ich mitbekommen habe, war dieser Selbstmord ein ungewöhnliches und unerwartetes Ereignis.«
    »Unerhört«, sagte Maz, »und wenn Sie die Cetagandaner kennen, dann wissen Sie, was für ein starker Ausdruck das ist.«
    »Also begleiten cetagandanische Diener für gewöhnlich ihre Herren nicht in den Tod, wie bei heidnischen Opfern.«
    »Ich vermute, daß Ba Lura der Kaiserin ungewöhnlich nahestand; er hatte ihr so lange gedient«, sagte die Vervanerin. »Seit einer Zeit, als noch keiner von uns auf der Welt war.«
    »Ivan hat überlegt, ob die Haud-Lords ihre Diener klonen.«
    Ivan warf Miles einen etwas unfreundlichen Blick zu, als er so vorgeschoben wurde, aber er äußerte keinen Einwand.
    »Die Ghem-Lords tun es manchmal«, erklärte Maz, »aber die Haud-Lords nicht, und der kaiserliche Haushalt ganz gewiß nie. Sie betrachten jeden Diener ebenso als Kunstwerk wie alle anderen Objekte, mit denen sie sich umgeben. Alles im Himmlischen Garten muß einmalig sein, wenn möglich handgemacht, und vollkommen. Das gilt auch für ihre biologischen Konstrukte. Sie überlassen die Massenproduktion den Massen. Ich bin mir nicht sicher, ob es so, wie es die Haud tun, eine Tugend oder ein Laster ist, aber in einer Welt, die von virtuellen Realitäten und unendlicher Duplizierung überflutet wird, ist das auf seltsame Weise erfrischend. Wenn sie nur nicht so schreckliche Snobs in dieser Hinsicht wären.«
    »Da wir gerade von künstlerischen Dingen sprechen«, sagte Miles, »Sie sagten, Sie hätten etwas Erfolg gehabt bei der Identifikation dieses Symbols?«
    »Ja.« Sie heftete den Blick auf sein Gesicht. »Wo, sagten Sie, haben Sie es gesehen, Lord Vorkosigan?«
    »Ich habe nichts gesagt.«
    „Hm.« Sie lächelte skeptisch, doch dann entschied sie sich offensichtlich, nicht gerade jetzt mit ihm über diesen Punkt zu streiten. »Es ist das Siegel der Sternenkrippe, und ich hätte nicht erwartet, das ein Ausländer so einfach darauf stößt. ich hätte eher erwartet, daß ein Ausländer nie darauf stößt. Es ist höchst vertraulich.«
    Na klar! »Und haudisch?«
    »In höchstem Maße.«
    »Und ... hm ... was ist eigentlich die Sternenkrippe?«
    »Sie wissen das nicht?« Maz schien überrascht zu sein. »Nun, vermutlich haben Sie und Ihresgleichen Ihre ganze Zeit damit verbracht, das cetagandanische Militärwesen zu studieren.«
    »Sehr viel Zeit, ja«, seufzte Ivan.
    „Sternenkrippe“ ist der geheime Name der Genbank des Haud-Volkes.«
    »Oh, so ist das also. Ich hatte schon einmal davon gehört - bewahren sie dort Reserve
    kopien von sich selbst auf?« fragte Miles.
    »Die Sternenkrippe ist weit mehr als das. Die Haud verkehren nicht direkt miteinander, um Eizelle und Sperma zu vereinigen und den daraus resultierenden Embryo dann in einem Uterusreplikator zu deponieren, wie es normale Menschen tun. Jede genetische Verbindung wird ausgehandelt, und es wird ein Vertrag zwischen den Oberhäuptern der beiden geneti
    schen Linien aufgesetzt - die Cetagandaner nennen diese Linien Konstellationen, auf Barrayar würden Sie es vermutlich Clans nennen. Dieser Vertrag wiederum muß vom Kaiser oder eher noch von der ranghöchsten weiblichen Angehörigen der kaiserlichen Linie gebilligt und mit dem Siegel der Sternenkrippe autorisiert werden. Das letzte halbe Jahrhundert, seit dem Beginn des gegenwärtigen Regimes, war diese ranghöchste weibliche Angehörige Haud Lisbet Degtiar, die Mutter des Kaisers. Das Ganze ist auch nicht bloß eine Formalität.
    Alle genetischen Veränderungen - und die Haud nehmen eine Menge davon vor - müssen vom Genetiker-Komitee der Kaiserin geprüft und freigegeben werden, bevor sie ins Haud-Genom aufgenommen werden dürfen. Sie hatten mich gefragt, ob die HaudFrauen Macht besäßen. Die Kaiserinwitwe hatte das letzte Wort - Zustimmung oder Veto - zu jeder Haud-Geburt.«
    »Kann der Kaiser sie überstimmen?«
    Maz schürzte die Lippen. »Das weiß ich wirklich nicht. Bezüglich all dieser Dinge sind die Haud unglaublich reserviert. Falls es hinter den Kulissen Machtkämpfe

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