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Vorkosigan 07 Cetaganda

Vorkosigan 07 Cetaganda

Titel: Vorkosigan 07 Cetaganda Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lois McMaster Bujold
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frühestens am Vorabend abgehauen sein. Gehen die Ba-Diener im Himmlischen Garten ziemlich ungehindert aus und ein, oder ist das für sie schwer?«
    »Ungehindert. Sie erledigen all unsere Aufträge.«
    »Also kam Ba Lura zurück... wann?«
    »Am Abend ihrer Ankunft. Doch der Ba besuchte mich nicht. Er behauptete, krank zu sein.
    Ich hätte ihn zu mir schleifen lassen können, aber... ich wollte ihm keine solche Entwürdigung zufügen.«
    Die beiden waren geneinsam daran beteiligt, ganz gewiß.
    »Ich ging am Morgen, um nach dem Ba zu sehen. Da kam die ganze bedauerliche Geschichte heraus. Der Ba hatte versucht, den Großen Schlüssel zu ... jemandem zu bringen und war in die falsche Andockbucht gegangen.«
    »Dann sollte jemand ein Minishuttle bereitstellen? Dann wartete jemand auf einem Schiff im Orbit?«
    »Das habe ich nicht gesagt!«
    Mach weiter Druck auf sie. Es funktioniert. Allerdings kam er sich ein wenig schuldig vor, wenn er der verzweifelten alten Dame so zusetzte, auch wenn es möglicherweise zu ihrem eigenen Besten war. Laß sie nicht aus.
    »Dann ist also der Ba in unser Shuttle gestolpert und - wie geht der Rest seiner Geschichte?
    Erzählen Sie es mir genau!«
    »Ba Lura wurde von barrayaranischen Soldaten angegriffen, die den großen Schlüssel stahlen.«
    »Von wie vielen Soldaten?«
    »Sechs. «
    Miles' Augen weiteten sich vor Vergnügen.
    »Und was geschah dann?«
    »Ba Lura bettelte um sein Leben, um seinen Kopf und seine Ehre, doch sie lachten nur, warfen den Ba hinaus und flogen davon.«
    Lügen, endlich Lügen. Und doch... der Ba war nur ein Mensch. Jeder, der soviel Mist gebaut hatte, würde die Geschichte so erzählen, daß ihm darin weniger Schuld zufiel. »Was hat er genau gesagt, was wir taten?«
    Ihre Stimme knirschte vor Zorn. »Sie haben die Himmlische Herrin beschimpft.«
    »Und was dann?«
    »Der Ba kam in Schande nach Hause.«
    »Also ... warum hat der Ba nicht den cetagandanischen Sicherheitsdienst zu Hilfe gerufen, damit man uns filzt und auf der Stelle den Großen Schlüssel wiederbekommt?«
    Darauf folgte ein längeres Schweigen. »Das konnte der Ba nicht tun«, sagte sie dann. »Aber er hat es mir gestanden. Und ich bin zu Ihnen gekommen. Um .. . mich zu erniedrigen. Und um die Rückgabe des mir anvertrauten Gegenstands und meiner Ehre zu bitten.«
    »Warum hat Ihnen der Ba nicht schon am Abend zuvor gebeichtet?«
    »Ich weiß es nicht!«
    »Während Sie sich also aufmachen, das Ding wiederzubekommen, schneidet sich Ba Lura den Hals durch.«
    »Aus großem Kummer und großer Scham«, sagte sie leise.
    »So? Warum hat er nicht wenigstens gewartet, um zu sehen, ob Sie mir den Schlüssel wieder abschwatzen können? Und warum hat er sich nicht den Hals in seinen eigenen Gemächern durchgeschnitten? Warum hat er seine Schande vor der gesamten galaktischen Gemeinschaft verkündet? Ist das nicht ein bißchen ungewöhnlich? Sollte der Ba bei der Zeremonie der Niederlegung der Geschenke vor der Totenbahre zugegen sein?«
    »Ja.«
    »Und Sie auch?«
    »Ja...«
    »Und Sie haben dem Ba diese Geschichte geglaubt?«
    »Ja!«
    »Edle Dame, ich glaube, Sie sind auf dem Holzweg. Lassen Sie mich Ihnen die Geschehnisse im Minishuttle erzählen, wie ich sie erlebt habe. Da waren keine sechs Soldaten. Nur ich, mein Cousin und der Pilot. Da gab es kein Gespräch, kein Bitten oder Betteln, keine Verunglimpfungen der Himmlischen Herrin. Ba Lura hat nur geschrien und ist davongerannt. Er hat nicht einmal ernstlich gekämpft. Tatsächlich hat er überhaupt nicht gegen uns gekämpft. Seltsam, meinen Sie nicht, in einem Handgemenge, wo es um etwas so Wichtiges ging, daß sich wegen des Verlusts der Ba am nächsten Tag die Kehle aufschlitzte? Wir blieben zurück, kratzten uns verdutzt am Kopf, hielten das verdammte Ding in Händen und fragten uns, was, zum Teufel, das alles sollte. Jetzt wissen Sie, daß einer von uns, ich oder der Ba, gelogen hat. Ich weiß, wer.«
    »Geben Sie mir den Großen Schlüssel«, war alles, was sie hervorbrachte. »Er gehört Ihnen nicht.«
    »Aber ich glaube, man hat mich hereingelegt. Jemand, der anscheinend Barrayar in eine cetagandanische innere... Meinungsverschiedenheit hineinziehen möchte. Warum? Wozu hat man mir eine Falle gestellt?«
    Ihr Schweigen konnte bedeuten, daß dies die ersten neuen Gedanken waren, die seit zwei Tagen ihre Panik durchbrachen. Oder... auch nicht. Auf jeden Fall flüsterte sie nur: »Gehört nicht Ihnen!«
    Miles seufzte. »Ich stimme Ihnen

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