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Vorkosigan 13 Komarr

Vorkosigan 13 Komarr

Titel: Vorkosigan 13 Komarr Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lois McMaster Bujold
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Schwiegerneffe deines Auditoren
    kollegen. Du hast dich soeben auf einen ethischen Drahtseilakt eingelassen.
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    Vorsoisson antwortete nicht sofort, sondern powerte den Leichtflieger in den nächtlichen Himmel hinauf. Die Lichter von Serifosa erleuchteten die fedrigen Wolken voll kostbarer Feuchtigkeit über ihnen, welche die Sterne verdeckten. Doch je weiter sie sich von der Kuppelstadt entfernten, umso dünner wurde der schimmernde Dunst, und die Sterne kamen in dichter Zahl heraus. Die Landschaft fern der Kuppel war sehr dunkel. Es fehlten die Dörfer und Gehöfte, die über klimatisch weniger feindselige Welten zerstreut waren. Nur eine Einschienenbahn-Strecke verlief in Richtung Südwesten, eine schwache blasse Linie auf dem unfruchtbaren Boden.
    »Ich glaube«, begann Vorsoisson endlich und schluckte,
    »ich glaube, ich habe endlich genug Beweise für ein versuchtes Verbrechen gegen das Kaiserreich gesammelt, damit es erfolgreich verfolgt werden kann. Ich hoffe, ich habe nicht zu lange gewartet, aber ich musste mir erst sicher sein.«
    »Sicher in welcher Hinsicht?«
    »Soudha hat versucht, mich zu bestechen. Ich bin mir nicht absolut sicher, ob er nicht meinen Vorgänger auch bestochen hat.«
    »So? Warum?«
    »Abwärmeverwertung. Die ganze Abteilung ist ein
    Schwindel, eine leere Hülse. Ich bin mir nicht wirklich sicher, wie lange diese Gaunerei schon läuft. Sie haben mich monatelang an der Nase herumgeführt. Ich will sagen
    … ein Gebäude voll mit Geräten an einem ruhigen Tag –
    wie sollte ich wissen, was dort vor sich ging? Oder nicht 251
    vor sich ging? Oder dass es dort nur ruhige Tage gab?«
    »Wie lange…« Miles verkniff es sich, die Frage zu
    vollenden: wissen Sie es schon? Dazu war es noch zu früh.
    »Was machen die denn dort?«
    »Sie zweigen Geld vom Projekt ab. Soweit ich weiß, hat es vielleicht klein angefangen, oder durch einen Zufall –
    ein Mitarbeiter, der gekündigt hatte, war irrtümlich weiter auf der Gehaltsliste geführt worden, es sammelten sich Lohngelder an, und Soudha fand heraus, wie er sie einsacken konnte. Geisterangestellte – diese Abteilung ist voll von fiktiven Mitarbeitern, die alle Gehalt beziehen. Und für die Geisterangestellten werden Gerätschaften gekauft.
    Soudha hat eine Frau in der Buchhaltung bestochen, die bei der Sache mitmacht. Sie sorgen dafür, dass alle Formulare richtig sind, dass alle Zahlen zusammenpassen. Sie haben das Ganze schon durch ich-weiß-nicht-wie-viele Finanzprüfungen hindurchgemogelt, weil die Wirtschaftsprüfer, die das Hauptquartier schickt, nur wissen, wie man die Formulare überprüft, aber nicht die wissenschaftliche Arbeit.«
    »Wer prüft dann die wissenschaftliche Arbeit?«
    »Das ist ja die Geschichte, Mylord Auditor. Man
    erwartet nicht, dass das Terraforming-Projekt schnelle Ergebnisse produziert, nicht auf eine unmittelbar messbare Art und Weise. Soudha erstellt durchaus Fachberichte, jede Menge sogar, und immer ganz nach Plan, aber ich glaube, er produziert sie hauptsächlich, indem er die Ergebnisse anderer Sektoren aus der vorausgegangenen Periode
    kopiert und frisiert.«
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    In der Tat war das komarranische Terraforming-Projekt bürokratisches Hinterland und stand auf der Liste dringender Vorhaben des Kaiserreichs von Barrayar weit unten. Es war nicht kritisch und somit ein guter Ort, um etwa unfähige zweite Söhne von Vor-Familien weit ab vom
    Schuss unterzubringen. Dort konnten sie niemandem
    Schaden zufügen, weil das Projekt riesengroß und langsam war, und sie würden das System durchlaufen und wieder fort sein, bevor der Schaden auch nur gemessen werden konnte. »Apropos Geisterangestellte – was hat Radovas’
    Tod mit diesem angeblichen Schwindel zu tun?«
    Vorsoisson zögerte. »Ich bin mir nicht sicher, ob es da eine Verbindung gibt. Außer dass man den KBS auf die Sache ansetzt und den Schwindel auffliegen lässt. Schließlich hat er etliche Tage vor seinem Tod gekündigt.«
    »Soudha sagte, Radovas habe gekündigt. Ihren Aussagen zufolge ist Soudha ein erwiesener Lügner und Datenfrisierer. Könnte es etwa sein, dass Radovas Soudha gedroht hat, ihn zu entlarven, und dann ermordet wurde, um sein Schweigen sicherzustellen?«
    »Aber Radovas steckte in der Sache drin. Seit Jahren.
    Ich meine, das ganze Fachpersonal musste es wissen. Es konnte nicht sein, dass sie sich nicht der Tatsache bewusst waren, nicht die Arbeit zu leisten, die in den Berichten behauptet wurde.«
    »Mm, das hängt vielleicht davon

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