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Vorkosigan 15 Ein friedlicher Angriffsplan

Vorkosigan 15 Ein friedlicher Angriffsplan

Titel: Vorkosigan 15 Ein friedlicher Angriffsplan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lois McMaster Bujold
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gelten zu lassen. Und so weiter.«
    »Du lieber Himmel, By. Konntest du sie nicht stoppen?«
    »Ich habe versucht, der Diskussion Vernunft einzuhauchen, so weit ich konnte, ohne – wie ihr Typen vom Militär sagt – meine Tarnung aufzugeben. Aber sie waren schon viel zu sehr von ihrer eigenen Schöpfung fasziniert, um noch sonderlich auf mich zu achten.«
    »Wenn sie diese Beschuldigung des Mordes gegen Miles
    vorbringen, dann wird er sie alle fertig machen. Ich
    garantiere dir, er wird mit diesen Dummköpfen keine
    Geduld haben.«
    By zuckte die Achseln. »Nicht, dass Boriz Vormoncrief nicht entzückt wäre, wenn eine Anklage gegen Aral Vorkosigans Sohn vorgebracht würde, aber wie ich ihnen klar machte, haben sie nicht genug Beweise dafür und - 466 -
    werden – aus welchen Gründen auch immer – wahrscheinlich auch keine bekommen. Nein. Eine Anklage kann widerlegt werden. Gegen eine Anklage kann man sich verteidigen. Eine Anklage, die sich als falsch erwiesen hat, kann juristische Vergeltungsmaßnahmen nach sich ziehen.
    Es wird keine Anklage geben.«
    Ivan war sich weniger sicher. Eine bloße Andeutung
    dieser Idee würde Miles Angst einjagen.
    »Aber ein Wink«, fuhr By fort, »ein Geflüster, ein
    Gekicher, ein Witz, eine ergötzlich schreckliche Anekdote
    … wer kann solchen Dunst in den Griff bekommen? Es
    wäre, als kämpfte man gegen Nebel.«
    »Du glaubst, die Konservativen werden damit eine
    Verleumdungskampagne lostreten?«, fragte Ivan langsam.
    Ihn fröstelte.
    »Ich glaube … falls Lord Auditor Vorkosigan
    Schadenbegrenzung erreichen möchte, dann muss er seine Ressourcen mobilisieren. Fünf großsprecherische Zungen schlafen sich heute Morgen aus. Am Abend werden sie wieder quasseln. Ich würde es mir nicht herausnehmen, Mylord Auditor eine Strategie vorzuschlagen. Er ist jetzt ein hohes Tier. Aber als – sagen wir – Gefallen biete ich ihm den Vorteil einer frühen Information. Was er damit anfängt, ist seine Sache.«
    »Ist das nicht eher eine Sache für den KBS?«
    »Ach, der KBS.« By machte eine wegwerfende Geste.
    »Ich bin mir sicher, sie werden damit fertig. Aber – ist es wirklich eine Sache für den KBS, verstehst du? Dunst, Ivan. Dunst.«
    - 467 -
    Das ist ein Fall von ›schneide dir den Hals durch, bevor du es liest‹, und kein Quatsch, hatte Miles mit einer Stimme furchtbarer Oberzeugung gesagt. Ivan zuckte vorsichtig die Achseln. »Wie sollte ich das wissen?«
    Bys kleines Lächeln wich nicht, doch seine Augen
    spotteten. »Wie auch, in der Tat.«
    Ivan schaute nach der Uhrzeit. Ihr Götter! »Ich muss
    jetzt zur Arbeit, oder meine Mutter wird meckern«, sagte er hastig.
    »Ja, Lady Alys ist bestimmt schon in der Residenz und wartet auf dich.« Byerly stand auf. »Könntest du vielleicht deinen Einfluss bei ihr verwenden, um mir eine Einladung zur Hochzeit zu beschaffen?«
    »Ich habe keinen Einfluss«. sagte Ivan und drängte By zur Tür. »Wenn Lord Dono dann schon Graf Dono ist, dann kannst du ihn vielleicht veranlassen, dass er dich mitbringt.«
    By akzeptierte dies mit einer Handbewegung und
    spazierte gähnend den Korridor hinab. Nachdem die Tür sich zischend geschlossen hatte, blieb Ivan einen Moment stehen und rieb sich die Stirn. Er stellte sich vor, wie er Miles Bys Neuigkeit präsentierte, wobei er annahm, dass sein aufgewühlter Cousin inzwischen zur Vernunft gekommen war. Er stellte sich auch vor, wie er Deckung suchte. Noch besser, er stellte sich vor, wie er alles hinter sich ließ, möglicherweise für das Leben eines lizenzierten männlichen Prostituierten im Globus von Kolonie Beta.
    Betanische männliche Prostituierte hatten doch weibliche Kundinnen, oder? Miles war dort gewesen und hatte ihm - 468 -
    nicht alles erzählt. Sogar der dicke Mark und Kareen waren dort gewesen. Aber er, Ivan, hatte es nicht ein einziges Mal zum Globus geschafft. Das Leben war unfair, jawohl.
    Er schlurfte zu seiner KomKonsole und tippte Miles'
    privaten Code ein. Doch er aktivierte nur das
    Antwortprogramm, und zwar ein neues, das ganz offiziell verkündete, der Bittsteller habe Lord Auditor Vorkosigan erreicht, juchhu! Außer dass er ihn eben nicht erreicht hatte. Ivan hinterließ eine Nachricht für seinen Cousin, er solle ihn in einer dringenden privaten Angelegenheit anrufen, und schaltete ab.
    Miles war wahrscheinlich noch nicht einmal wach. Ivan versprach seinem Gewissen pflichtbewusst, es im Laufe des Tages noch einmal zu versuchen und – falls er damit immer noch

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